Gemeinsam ein Zeichen setzen!

Nach der gut besuchten Informationsveranstaltung  zum Bahnschleifenprojekt setzt die BIB „Bürgerinitiative gegen die Errichtung der Bahnschleife“ den nächsten Schritt. Unter dem Motto Gemeinsam Zeichen setzen wird kommenden Montag eine Protestaktion gestartet.

Warum sieht sich die BIB zu diesem Schritt gezwungen? Das ÖBB Projekt steht vor der Genehmigung und mit dem Baubeginn werden unverrückbare Tatsachen geschaffen. Alle Argumente und Alternativvorschläge Wulkaprodersdorfs wurden bisher von den Verantwortlichen abgewiesen. Die Anliegen der betroffenen Bürger wurden überhört und in der aktuellen Diskussion werden die aufgezeigten Auswirkungen unterschlagen.

Die meisten Medienberichte stellen einen einzigen Aufreißer in den Mittelpunkt. Die wichtigen Argumente und Fakten um die Verkehrsituation rund um Wulkaprodersdorf gehen dabei verloren und werden auf eine Aussage reduziert. Diese lautet dann: NEIN gegen jedes Bauvorhaben! Dies ist aber FALSCH. Die meisten Medienberichte sind: inobjektiv, unsachlich, respektlos und sehr, sehr oberflächlich!

Zur Erinnerung: Die Gemeinde Wulkaprodersdorf hat, im Gegensatz zu vielen anderen Initiativen, sogar auf eigene Kosten Alternativlösungen ausarbeiten lassen und vorgeschlagen. Die ebenerdige Alternativvariante der Gemeinde  wird in den meisten Medienberichten unterschlagen. Sie ist nach Expertenmeinungen billiger, wird aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen von der ÖBB abgeleht. Dies ist aber nur ein Aspekt von vielen der gegen die ÖBB Variante der Bahnschleife spricht.

Die Reaktionen der Teilnehmer am Informationsabend bringen die Situation  auf den Punkt.

Ein Beobachter: „Man möchte meinen es ist der Klassiker – Irgendwo wird was gebaut und irgendwo regt sich immer irgendwer auf. Nein, Wulkaprodersdorf ist nicht per se gegen den Ausbau von Verkehrswegen und Bahnstrecken. Das zeigt die bereits vorhandene Infrastruktur. Wulkaprodersdorf ist aber schlicht und einfach gegen die Art und Weise wie hier vorgegangen wird. Die derzeitige Variante ist planungs-, umwelt-, landwirtschafts- und emmissionstechnisch die mit Abstand schlechteste Variante für unser Dorf. Ein Beispiel: Geplant ist ein Kreisverkehr auf 8 Meter Höhe in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet! „

Mit dem nun vorliegenden ÖBB Projekt werden bereits bestehende Belastungen in Wulkaprodersdorf verstärkt. Es wird suggeriert, dass das vorliegende Projekt ein sinnvoller und zwingend erforderlicher Schritt zur Verbesserung der Bahnsituation im Burgenland  ist: „Von Eisenstadt nach Wien in 45 Minuten ohne Umsteigen„. Dies ist FALSCH! Die Schleife Wulkaprodersdorf bringt keine 5 Minuten Zeitgewinn, kostet zumindest 22 Mio. Euro und ob Pendler aus dem Südburgenland davon Nutzen ziehen ist noch offen.
Geld in die Schleife Ebenfurth bzw. die Pottendorfer Linie investiert, bringt Burgenländern mehr als 30 Minuten Zeitgewinn . Dagegen bringt der mit dem ÖBB Projekt geplante Kreisverkehr eine weitere Stop & Go Stelle auf der B50 und eine Park&Ride Anlage mit 120 Stellplätzen nach Wulkaprodersdorf. Aufgrund der exponierten Lage des Kreisverkehrs und der Bahntrasse sind weitere große Belastungen für die Anrainer  vorprogrammiert.

Betroffene Pendler vom  ORF zur Bahnschleife befragt:
„Ich find’s unnötig… Weil es nicht lang dauert das Umsteigen….“ oder „Relativ Unnötig find ich. Das Umsteigen tut nicht weh … Wenn das Geld kostet, das könnte man woanders sinnvoller investieren…“ oder „Das Umsteigen ist kein Problem. Es dauert etwa 2 Minuten“ (ORF Beitrag Burgenland-heute 30.01.18 ).

Beim Informationsabend hat die BIB versucht – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – einen Überblick über die Auswirkungen dieses Projekts aufzuzeigen: für Wulkaprodersdorf, für die Pendler, für Eisenstadt, für die B50, den Durchzugsverkehr …. Ebenso wurde das langjährige Bemühen der Gemeinde und der Bürgerinitiative um eine Kompromissvariante mit ÖBB, dem Land und weiteren Verkehrsverantwortlichen erläutert.

Ein weiterer Beobachter:
Heute fährt ein überwiegender Teil der Eisenstädter sinnvollerweise sowieso lieber nach Müllendorf als zum kaum näheren Bahnhof nach Eisenstadt. Ein koordiniertes Busshuttle-Service wäre hier sinnvoll. Umstieg: genau wie derzeit in Ebenfurth wäre ein Stürzen des Zuges in Wulkaprodersdorf in 5 Minuten möglich wodurch ein Umsteigen für Eisenstädter entfällt. Warum soll eine riesige ackerlandfressende Schleife in Wulkaprodersdorf entstehen, wenn eine solche in Ebenfurth nicht vorhanden ist? Möglicherweise ist wegen der Verbauungsdichte dort eine Schleife kaum mehr möglich? Warum also in Wulkaprodersdorf JA in Ebenfurth NEIN ??? ….. Viele Ungereimtheiten wie man sieht – leider werden Entscheidungen von der Politik und nicht vom Hausverstand getroffen.

Und wo sind die Visionen des stolzen Burgenlandes geblieben – Burgenland Zukunftsland?

Ein Beobachter meint:
„Die Bahn über Wulkaprodersdorf ist viel zu wenig atraktiv dh. viel zu langsam um von Auto auf die Bahn umzusteigen. ….Zur Zeit wird das Schnellbahnnetz rund um Wien ausgebaut. Warum wird auf den Raum Eisenstadt vergessen…….  Dabei ist noch zu erwähnen, dass es in den 90er Jahren schon Pläne einer Hochleistungsstrecke mit 80 % Finanzierung der EU gegeben hat. Durch Legung einer Hochleistungstrecke z.B. auf der jetzigen Trasse wäre das sicher möglich. 
MIT DIESER MASSNAHME WÄRE ALLEN GEDIENT – FÜR VIELE JAHRZEHNTE.
Müllendorf, Großhöflein, Wulkaprodersdorf, Siegendorf …. könnten mit einer großen Verkehrsberuhgung rechnen, da der Verkehr großteils auf Durchzugsverkehr ( Pendler, LKWs ) zurückzuführen ist.“

 

Eines wollen wir ihnen nicht vorenthalten:
Bereits 1927 hat man sich mit schnellen Verbindungen von Eisenstadt nach Wien beschäftigt:

 

 

Infrastrukturvorhaben 2018:

www.krone.at