Thema Schulweg – Ihr Kind alleine unterwegs?

Der Schulweg als Erfahrungsraum

Ob Kinder sicher und gesund mobil sein können, hängt vom Verhalten der Erwachsenen ab. Es sind die Eltern, die darüber entscheiden, ob sie ihr Kind mit dem Auto mitnehmen, mit dem Rad oder zu Fuß begleiten oder ganz allein auf den Weg schicken. Das Verhalten der Eltern prägt die Mobilität und die Entwicklung der Kinder.

 

 

Kurz vor acht Uhr

Es ist morgens kurz vor acht und vor Ihrer Schule herrscht Chaos: Autos halten an, rangieren, wenden, Türen klappen, und dazwischen schlängeln sich die Kinder durch in Richtung Schulgebäude. Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Spielen sich vor Ihrer Schule täglich ähnliche Szenen ab?

Kinder werden auf ihrem noch so kurzen Weg zwischen elterlichem Auto und Schuleingang mit der unübersichtlichen Verkehrssituation konfrontiert und dadurch gefährdet. So entsteht die groteske Situation, dass gerade jene Erwachsene, die ihre Kinder vor Verkehrsunfälle schützen wollen, selbst zur Gefährdung der Kinder beitragen.

 

Verkehrsunfälle

Schulwege sind ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Verkehrsaufkommens. Tag für Tag machen sich zehntausende Menschen auf den Weg zur oder von der Schule. Staus, starke Umweltbelastung und eine hohe Gefährdung der Kinder – vor allem dann, wenn sie zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen – sind die Folgen.

Viele Eltern meinen deshalb, dass es am sichersten ist, die Kinder mit dem eigenen Pkw zur Schule zu bringen – ein Irrtum wie die Zahlen belegen: In Österreich verunglücken jedes Jahr über 4.000 Kinder im Straßenverkehr, 15 % davon auf dem Schulweg, aber 44 % als MitfahrerInnen im Pkw. Kinder sind in der heutigen komplexen, hochtechnisierten Verkehrswelt stark gefährdet. Ohne entsprechende Maßnahmen wird sich das Verkehrsaufkommen an unseren Schulen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln und die Gefährdung der Kinder und Jugendlichen wird weiter ansteigen.

Wenn mehr Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, wird auch der Schulweg sicherer. Jede Autofahrt erhöht das Unfallrisiko auf den Straßen. Morgens und mittags vor der Schule wird das besonders deutlich, wenn Eltern ihre eigenen und anderen Kinder gefährden, weil sie mit dem Auto bis vor die Tür fahren. Durch den motorisierten Hol- u. Bringdienst wird das Problem jedenfalls nicht gelöst.

 

Bewegung

Bewegungsmangel führt nicht nur bei Erwachsenen oft zu gesundheitlichen Problemen. Auch immer mehr Kinder bewegen sich im Alltag so wenig, dass ihre gesunde Entwicklung beeinträchtigt wird. Bewegung ist jedoch nicht nur für die körperliche Entwicklung von Kindern sehr wichtig. Auch die geistige Entwicklung steht in direktem Zusammenhang mit der motorischen Leistungsfähigkeit und diese wirkt sich wiederum positiv auf die Schulleistungen des Kindes aus.

 

Selbständigkeit und Orientierung

Schritt für Schritt seine eigenen Wege kennen zu lernen, führt die Kinder allmählich in die Selbständigkeit und Sicherheit. Und sie lernen vieles was ihnen auch in ihrer Freizeit nützt, um sicher unterwegs zu sein. Es gehört zur natürlichen Entwicklung eines Kindes, dass es seinen Aktionsradius mit zunehmendem Alter immer weiter ausdehnt.

 

Natur und Kontakte

Der Schulweg ist für Kinder eine gute Gelegenheit Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen und Freundschaften zu pflegen. Sie können sich nach dem Unterricht noch unterhalten und ein Stück gemeinsam gehen. Sie haben die Gelegenheit den Schulalltag allein oder mit Freunden zu verarbeiten. Sich in der Natur bewegen, Naturerlebnisse u. Eindrücke sammeln, Sauerstoff tanken u. Stress abbauen – wichtige Faktoren für eine gesunde Entwicklung des Kindes.

Im Erleben alltäglicher zwischenmenschlicher Situationen auf der Straße lernen Kinder unterschiedliche soziale Situationen kennen und mit ihnen umzugehen. Kinder brauchen Gelegenheit, ihre eigenen Erfahrungen zu machen, damit sie auch in sozialer Hinsicht die Chance erhalten selbständig zu werden.

 

Wussten Sie, dass ….

  • etwa ein ¼ aller Wege, die Mütter jeden Tag zurücklegen, dem Bringen oder Abholen von Kindern dient.
  • die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder deutlich niedriger ist als vor zwanzig Jahren
  • dass die sogenannten „Elterntaxis“ nicht für einen sicheren Schulweg sorgen sondern das „Chaos vor der Schule“ fördern.

Damit der tägliche Schulweg sicher bleibt setzt sich die UDW für verkehrsberuhigte Zonen in Wulkaprodersdorf ein. BESONDERS vor unserer Schule und vor dem Kindergarten:  Leitziele Verkehrsberuhigung.

 

Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=6068]