Manuela’s Garteneck: Rosige Zeiten

ROSIGE ZEITEN

Wenn ich mich richtig erinnere, waren Rosen eine der ersten Blühpflanzen, die in unseren Garten einzogen. Für mich zählt die Rose zwar nicht unbedingt zu den schönsten Blumen, aber sie bereichert mit ihrem Aussehen, der Farbenvielfalt und dem Duft, den Garten ungemein. Daher gefallen mir Rosen in Kombination mit anderen Pflanzen am besten.

 

Aber zurück zu den Anfängen, als mein Roseneinkauf so aussah:
Schöne Blütenfarbe, guter Duft = gekauft! Als ich dann feststellte, dass die erworbene Rose nur einmal im Jahr blüht war ich erstaunt, kann man doch in anderen Gärten die Rosenpracht den ganzen Sommer bewundern.

Ein weiteres Aha-Erlebnis, präsentierte sich zwei Jahre später. Ich hatte eine Strauchrose mit einer Wuchshöhe von etwa 2m unter einen Baum gepflanzt. Warum ich mir Rosen unter einem Baum einbildete, kann ich mir bis heute nicht erklären.
Zum Glück hat dieser Baum einen lockeren Kronenaufbau. Ein paar wenige Rosen erhalten dadurch genügend Sonnenstunden. Alle anderen die zu schattig standen, habe ich mittlerweile verpflanzt. Wenn Rosen bereits eine stattliche Größe erreicht haben, ist das ein mutiges Unterfangen.

Dass ich nicht darauf geachtet hatte, öfterblühende Rosen zu kaufen, das konnte ich noch verkraften. Viel schlimmer war es, als sie nicht nur blütenlos sondern auch fast blattlos im Juli dastanden. Vielleicht war dieser, eher negativ behaftete Rosenstart ausschlaggebend dafür, dass Rosen für mich die Diven unter den Blumen sind. Schön, aber ziemlich zickig. Aber jetzt, einige Jahre und viele schlaue Gartenbücher später, komme ich mit dieser Schönheit bereits viel besser zu recht.

 

 

Wie schaut mein Roseneinkauf heute aus?
Natürlich muss sie mir auch gefallen. Wenn ich eine bestimmte Farbe möchte, kaufe ich Rosen nur wenn sie gerade blühen. Denn die Ausschilderung am Rosentopf ist diesbezüglich nicht wirklich aussagekräftig.
Ich achte darauf, wie groß die Rose wird – ob es sich um eine Beetrose, Strauchrose oder Zwergrose handelt.
Beim Erwerb achte ich nicht nur auf öfter blühende Rosensorten, sondern auch auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen gefüllten und ungefüllten Rosen. Englische Rosen sind zwar schön und duften wunderbar, sind für Bienen aber unbrauchbar. Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Blattgesundheit. Wenn es mir eine Rose sehr angetan hat, sie aber laut Recherche bezüglich Pilzerkrankungen leicht zickig ist, drücke ich schon mal ein Auge zu.

DENN mit Schachtelhalm-Extrakt habe ich meine dornigen Schönheiten wirklich wunderbar im Griff. Ab und zu sind im unteren Pflanzenbereich ein paar Blätter, die vom Sternrußtau befallen sind. Die beseitige ich sofort, damit sie nicht zu Boden fallen und dort der Pilz dann überwintert. Seitdem ich aber mit Schachtelhalme spritze, habe ich im Sommer keine dornigen Stängeln ohne Blätter mehr.

Es gibt nur einen Nachteil:
Mit nur einer Anwendung ist es nicht getan. Man muss schon dahinter sein. Im Frühjahr, sobald die Blätter austreiben, behandle ich sie das erste Mal – dann ungefähr im 14tägigen – vierwöchigen Rhythmus. Je nach Wetterlage, Standort und Anfälligkeit der Rose.

 

Mein Rosenjahr
Schneiden:
Im Frühjahr entferne ich abgestorbene Triebe und alle die in die Rose hinein wachsen oder sich mit anderen Trieben kreuzen. Das Ziel ist ein luftiger Wuchs damit die Blätter besser trocknen können. Beetrosen kürze ich auf etwa 25-30cm ein. Bei der bereits 2m hohe „unterm Baum“-Strauchrose findet der jährliche Schnitt nur minimal statt. Denn je stärker man zurückschneidet, desto intensiver dann der Wuchs. Bei der wunderschönen Kletterrose ( die GEWOLLT 🙂 in den Nussbaum wächst) schneide ich höchstens die störenden Triebe ab.
Beim Schnitt achte ich auf ein nach außen zeigendes Auge. Verblühte Rosen schneide ich bis zum ersten Blatt, das fünf Laubblätter hat und nach außen zeigt. Lediglich bei der Bodendeckerrose habe ich den optimalen Schnitt noch nicht gefunden. Sie streckt ihre Triebe höher in die Lüfte als so manche Beetrose.

Düngen:
Im Frühjahr, gleich nach dem Schnitt, bekommen meine Rosen Kompost vermischt mit Gesteinsmehl und Rinderdung- oder Alpaka-Pellets. Nach der ersten Blüte werden sie mit Brennnesseljauche verwöhnt, in die ich etwas von dem Schachtelhalm-Extrakt und heuer erstmals Mikroorganismen, mische.

Gesundheit:
Regelmäßiges spritzen mit Schachtelhalm-Extrakt, das ich kaufe und nach Anleitung herstelle. Ich besprühe die Rosen abends oder an bewölkten, aber natürlich niederschlagsfreien Tagen. Wichtig ist, neben der regelmäßigen Anwendung, die Rosen nicht nur an den Blattoberseiten mit dieser „Medizin“ zu benetzen, sondern auch die Blattunterseiten und die Triebe.
Des öfteren, vor allem im Frühjahr, besiedeln Läuse die Rosentriebe. Etwas bessere Erfahrungen, als wie mit Lavendel, habe ich mit dem Spritzen von Brennnesselsud ( NICHT Jauche!). Am effektivsten aber kommt mir das Abstreifen der Tierchen vor.
Wie bereits erwähnt, schneide ich alle kranken Blätter von der Rose ab und sammle sie auch von der Erde auf. Blätter mit Pilzerkrankungen entsorge ich nicht am Kompost. Verblühtes regelmäßig abschneiden. Werkzeug, wie Scheren desinfiziere ich regelmäßig….spätestens jedoch beim Einwintern.

Gießen:
Rosen gieße ich nur bei der Neupflanzung und wenn es lange Zeit trocken und heiß ist.

Im Herbst/ Winter:
Neupflanzungen werden angehäufelt- bei den älteren Exemplaren mache ich das nicht.
Wenn die Tanne als Christbaum ausgedient hat, schneide ich die Äste ab und lege sie um die Rosen auf. In erster Linie nicht als Schutz vor Kälte, sondern um die Wintersonne von den Trieben fernzuhalten und somit ein zu frühes austreiben zu verhindern.

Rosen- Partner, die mir gut gefallen:
Zarte Ziergräser wie z.b. das Frauenhaargras, Kugeldistel, Ziersalbei, Phlox, Lilien, Katzenminze und Lavendel….kombiniert je nach Rosengröße damit die Rose dennoch die 1. Geige spielt und nicht in der Katzenminze untergeht.

 

Aber eine Rose ist nicht nur eine duftende Schönheit und eine Oase für Bienen und anderen Nektarhungrige. Sofern sie nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurde…und man sich von einigen Blüten trennen kann, ist sie auch ein kulinarischer Genuss.
Ob Erdbeermarmelade mit Rosenblütenblätter oder Rosenblütengelee, Sirup oder kandiert…man kann sich mit diesen Köstlichkeiten den Sommer ins Glas holen. Nicht vorenthalten möchte ich euch den Rosenblüten-Zucker. Köstlich!…z.b auf ofenfrische Kekse gestreut – das ist nicht nur in der Weihnachtszeit ein Genuss sondern sieht auch appetitlich aus.

Rosenzucker-Rezept:
Man benötigt ungespritzte, duftende Rosenblüten. Idealerweise von roten oder rosafarbenen Rosen. Weiße oder gelbe könnten braun werden. Sie sollten aufgeblüht, aber nicht unmittelbar vor dem Verblühen sein. Es gibt Rosensorten, deren Blüten ein leichtes Zitronenaroma haben – andere schmecken wieder herb oder parfümiert. Geerntet wird am besten morgens bis zum Vormittag, denn da ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Ich verwendete ungefähr ein Drittel Rosenblütenblätter und zwei Drittel Zucker.
Die Blütenblätter NICHT waschen, sondern nur ausschütteln und die Blüten vom Blütenkelch trennen und den weißen Blütenansatz wegschneiden. Einzeln auf ein Küchentuch auflegen und lichtgeschützt trocknen lassen oder im Dörrgerät sanft trocknen. Die getrockneten Blütenblätter mit etwas Zucker mörsern und mit dem restlichen Zucker gut vermengen. In Gläser abgefüllt und lichtgeschützt gelagert, hält der Rosenzucker etliche Monate.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch
und bis bald wenn es um die weiße Fliege und andere unerwünschte tierische Besucher geht.

Bis Bald
Manuela

erstellt von: Manuela Semeliker                                                         Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7025]