Kinderbetreuung GRATIS!

Jedes Kind soll das gleiche Recht auf eine pädagogische Betreuung haben.

Deshalb hat der Gesetzgeber den GRATIS Kindergarten und die Ferienbetreuung eingeführt. Jedes Kind soll einen Platz haben – aus welchen Gründen Eltern ihr Kind auch immer in die Kinder- oder Ferienbetreuung geben.

Dieses Gesetz wurde am 17.10.2019 einstimmig von allen im Bgld.Landtag vertretenen Parteien – also auch der ÖVP –  beschlossen. Das Land hat zugesichert die für die Gemeinden entstehenden Mehrkosten (ähnlich der Kindergartenförderung) zu übernehmen.

Dank der in unserer Gemeinde bestens geführten Kinderbetreuungseinrichtungen können wir stolz sein, dass Eltern vor allem aus pädagogischen Gründen diese Betreuung in Anspruch nehmen. Aber auch die sozialen Kontakte und der frühzeitige Umgang mit anderen Kindern in der Gruppe, die ein Kind prägen, sind mit ein Grund warum Kinder gerne in den Kindergarten/ -krippe/ Hort/ Ferienbetreuung gebracht werden.

Unser Bürgermeister verlangt für die Anmeldung zur Ferienbetreuung von den Eltern einen schriftlichen Nachweis mit der Bestätigung darüber, dass die Eltern tagsüber ortsabwesend sind oder keinen Urlaub in Anspruch nehmen können. Dies owohl von Landesseite mehrmals wiederholt wurde, dass dies nicht erforderlich ist! Der Auftraggeber des Gesetzes – Landeshauptmann, Soziallandesrat – haben ebenso klargestellt, dass eine Förderung auch nicht von dieser Bestätigung abhängig ist!

Daher unsere Frage:
Wer kann sich das Recht herausnehmen, darüber zu entscheiden, aus welchem Grund Sie ihr Kind in Betreuung geben und wer soll diese angeführten Gründe nachweislich bestätigen?

Aus Sicht der UDW ist der nachweisliche Bedarf durch eine schriftliche verbindliche Anmeldung ausreichend. Den Dienstgeber der Eltern aufzufordern, nachweislich zu bestätigen, dass kein Urlaub in Anspruch genommen werden kann, widerspricht dem Urlaubsrecht und den Interessen des Dienstgebers!

Warum der Bürgermeister für Eltern in Wulkaprodersdorf schärfere Zugangsbestimmungen fordert als die Landesregierung (Fördergeber) bzw. unsere Nachbargemeinden ist uns nicht klar. Ebenso ist uns nicht klar, warum er in der letzten Ausgabe von Wulkaface diese Aufgabe als Argument für die hohen Personalkosten in der Gemeinde Wulkaprodersdorf heranzieht – vergleichbare Gemeinden arbeiten effizienter.

Der UDW sind die Interessen der Kinder und der Eltern wichtig. Es muss eine Entscheidung der Eltern bleiben, warum sie ihre Kinder in eine Betreuung geben!

GRATIS verlangt natürlich auch einen wertschätzenden Umgang mit den finanziellen und personellen Ressourcen, für die die Gemeinde zu sorgen hat. Daher muss eine verbindliche Anmeldung der Eltern gewährleistet sein.

 

 

erstellt von: Wolfgang Reisner ,                                                                            Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8464]

Aus dem Umweltausschuss

Der Umweltausschuss besteht aus 5 Mitgliedern aller drei im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Unser UDW Mitglied, die Umweltgemeinderätin und Obfrau des Ausschusses Grete Krojer lobt immer wieder die fraktionsübergreifende gute Zusammenarbeit in diesem Ausschuss. Ein gemeinsames Ziel verbindet!

Ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinsame Arbeit aller Parteien funktionieren kann!

 

 

 

Im vergangenen Jahr hat der Ausschuss Vieles organisiert:

  • einen Korbflechtkurs
  • Reinigungsseminar für die Gemeindebediensteten
  • Filmvorführung „Zur Wulka“ – gemeinsam mit dem Fotoklub WP
  • die jährliche Flurreinigung mit fast 50 Teilnehmer/innen
  • einen Baumveredelungskurs
  • den „Rote Nasenlauf“ am Autofreien Tag
  • die Kinderspielstationen und die Tombola am Autofreien Tag
  • fachspezifische Aussendungen zu umweltrelevanten Themen

 

Und hier die nächsten Veranstaltungen für 2020:

Baumpflegekurs 2020Wie pflege ich meine Obstbäume richtig?
Samstag, 29.Feber 2020, 9:30-12:30

Flurreinigung 2020 Der Umweltausschuss bittet wieder um ihre  Teilnahme!
Samstag, 28.März 2020, 9:00-12:00,

Manuela’s Garteneck: Bokashi

BOKASHI

Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich an ein köstliches asiatisches Gericht. Doch das war weit gefehlt! Wobei genau betrachtet, so falsch ist es nicht. Und das nicht nur, weil Bokashi aus dem Japanischen kommt, sondern weil das Endprodukt eine Delikatesse für das Erdreich und somit für die Pflanzen ist. Bokashi bedeutet so viel wie Allerlei – in diesem Fall handelt es sich um fermentierten Kompost. Dieser entsteht mit Hilfe von Mikroorganismen und dem Entzug von Sauerstoff.

Aus zwei Gründen interessiert mich diese Art der Kompostierung.
1. Weil ich so ziemlich alles versuchen würde um aus meinen „BeTon“-Boden ein lockeres, durchlässiges und nährstoffreiches Erdreich zu machen.
2. Weil in den Wintermonaten durch die Küchenabfälle eher einseitiges Material auf dem Kompost landet. Ja, und dann grabe ich auch gleich den 3. Grund hervor, der eigentlich für alle meine Gartenprojekte ausschlaggebend ist: die Experimentierfreude.

Bokashi Kübel

Zur Herstellung dieses Kompostes braucht man einen speziellen Kübel. Mein erster Plan, nämlich diesen selbst anzufertigen, ging schief. Irgendetwas hatte ich wohl falsch gemacht. Vielleicht war mein System nicht luftdicht genug.

Also besorgte ich mir den Bokashi – Eimer. Dieser ist ausgestattet mit einem Deckel zum luftdichten Verschließen, einem Siebeinsatz und einem Auslaufhahn.

 

Mikroorganismen

Zusätzlich zu den Mikroorganismen kaufte ich aktivierte Pflanzenkohle. Empfohlen wird außerdem, mit zwei Bokashi- Eimern zu arbeiten.

Während der eine angefüllt ruht, befüllt man den zweiten. Aber das erspare ich mir. In der Zwischenzeit landen die Küchenabfälle auf dem Kompost.

 

 

Material und Aufbau

Abfälle zerkleinern

Hinein kommt jedes organische Material, das auch auf einem herkömmlichen Kompost landen darf. Also Obst und Gemüseabfälle ( roh oder gekocht), Kaffeesatz, Zitrusfrüchte, Blumen etc und auch Tiermist.

Nur von Eierschalen wird abgeraten, weil die Fermentierung sonst zu ungleichmäßig wäre. Auch Sägemehl, Papier etc. sollte man vermeiden, weil das die Mikroorganismen in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt. Außerdem ist es wichtig, keine schimmligen Abfälle zu verwenden.

Damit die Fermentation klappt, sollten die Küchenabfälle zerkleinert werden.

Anleitung zur Herstellung

Ich sammle die zerkleinerten Abfälle für 2-3 Tage in einem herkömmlichen Behälter. Dann kommt das Material in den Bokashi- Eimer. Nun gebe ich eine dünne Schicht Pflanzenkohle darüber, drücke alles fest an und sprühe die unverdünnten Mikroorganismen drüber. Damit das Ganze kompakt und möglichst luftdicht lagert, beschwere ich das Gut mit einem kleinen Sandsack. Nun gut verschließen. Es sollte möglichst keine Luft im Behälter sein. Den Kübel nicht allzu oft zu öffnen. Also nicht für jeden Apfelbutzen den Kübel öffnen, sondern die Küchenabfälle extra sammeln und nach und nach auffüllen.
Nach jeder Schicht Mikroorganismen sprühen. Man kann auch etwas Gesteinsmehl beimischen und man muss nicht unbedingt Pflanzenkohle verwenden. Wenn der Kübel dann ganz voll ist, lässt man ihn für 2-3 Wochen verschlossen stehen.
Ort des Geschehens:
Ich habe meinen Bokashi- Eimer in der Küche unter dem Tisch stehen. Mikroorganismen arbeiten besonders gut bei Temperaturen zwischen 25° -30°C. Aber auch bei kühleren Temperaturen funktioniert die Fermentation – dann halt langsamer.

Wann ist die Fermentierung abgeschlossen?

Der Geruch ist säuerlich, wenn alles richtig gemacht wurde und der Prozess abgeschlossen ist. An der obersten Schicht, kann sich mitunter ein weißer Belag bilden. Bei meinem 1. Versuch erkannte ich am fehlenden säuerlichen Geruch, dass nicht alles so lief, wie es laufen sollte. Es stank fürchterlich.
Nach abgeschlossenem Prozess darf man sich keine fein krümelige Komposterde erwarten! (Ich schreibe das deshalb in fetten Buchstaben, damit ihr nicht genauso enttäuscht seid, wie ich es anfangs war). Ganz im Gegenteil- die Reste sind noch gut erkennbar – nur sind sie etwas glasiger geworden. Es findet also in diesem Stadium keine Vererdung statt, wie wir es vom herkömmlichen Kompost kennen.

Daher ganz wichtig:
Abfälle zerkleinern, fest zusammen pressen und beschweren. Möglichst keine Luft miteinschließen. Trockenes und feuchtes Material im ausgewogenen Verhältnis. Bei zu viel Feuchte, kann man getrocknetes Bokashi kaufen und untermischen.
UND – keinesfalls vergessen, alle 2-3 Tage am Zapfhahn zu drehen. Denn dort kann man wunderbaren säuerlich riechenden Sofortdünger abzapfen. Er muss mindestens im Verhältnis 1:20 verdünnt werden. Oder man verwendet ihn unverdünnt als Abflussreiniger.

Ausbringen und Verwendung

Geht es ans Ernten des wertvollen Bokashi gibt es mehrere Anwendungsmöglichkeiten.

Bokashi aufbringen

Aufbringen auf den Beeten
Dazu gräbt man eine ca 20-30 cm tiefe Rille und streut Bokashi hinein. Gießt mit Mikroorganismen an und deckt mit Erde ab. Nach ungefähr 2 Wochen können Pflanzen gesetzt werden.

Die Topfmethode
Diese bewährt sich vor allem bei bestehenden Pflanzen oder auch im Winter. Dazu füllt man ein wenig Erde in einen Tontopf. Darauf kommt Bokashi und drückt es fest. Mit Mikroorganismen gießen und den Topf umgedreht aufstellen. Innerhalb weniger Wochen zerfällt das Bokashi zur nährstoffreichen Erde und die umliegenden Pflanzen profitieren davon.

Kompost mit Bokashi impfen
Dazu ein Loch in der Mitte des Komposthaufens graben, Bokashi einfüllen, 20cm dick mit Erde zudecken und mit Mikroorganismen gießen.

Es gibt also viele Möglichkeiten den Garten mit dieser Delikatesse zu verwöhnen.
Jedoch sollte man nach dem Ausbringen, dem Ganzen noch genügend Zeit geben. Denn Bokashi hat einen niedrigen ph-Wert. Für Samen und Jungpflanzen ist die Düngekraft zu intensiv. Auch auf die einzelnen Ansprüche der jeweiligen Pflanzen zu achten, ist wichtig. Damit Schwachzehrer mit der Düngekraft nicht überfordert werden.
Das heißt – Bokashi mind. 2-3 Wochen vor dem Bepflanzen der Beete ausbringen. So kann Bokashi vererden und hinterlässt hervorragende gedüngte Erde. Und das ganz preiswert aus Abfall, der ansonsten in der Biotonne gelandet wäre.

Heuer werde ich Bokashi auch bei den Topfpflanzen und Blumenkistchen ausprobieren. Dazu füllt man das Gefäß 1/3 mit Erde, dann 1/3 Bokashi und zum Abschluss nochmals 1/3 Erde. Dann die gefräßigen Mikroorganismen darüber sprühen und darauf achten, dass das Ganze nicht austrocknet. Mit dem Bepflanzen mindestens 2 Wochen gedulden!

Die Vorteile von Bokashi – zusammengefasst
– Schneller einsatzbereit, als der herkömmliche Kompost (< den ich aber auch keinesfalls missen möchte!… nur mal so nebenbei erwähnt)
– Die Nährstoffe bleiben enthalten.
– Verbesserung der Struktur und Wasseraufnahme des Bodens
– Ein Umsetzen wie man es beim Kompost praktiziert, fällt weg.
– Kompost ernten auch dort, wo keine Möglichkeit ist für einen Kompostplatz
– Und das beste: Regenwürmer lieben Bokashi

Nachteile
– Etwas gewöhnungsbedürftig ist es anfangs nicht nur das Gemüse für die Suppe klein zu schneiden, sondern auch die Abfälle für Bokashi
– Wenn es misslingt, dann riecht man es…
– Genaues Reinigen des Eimers damit sich später kein Schimmel bildet.

Im übrigen: Man kann Bokashi auch im großen Stil betreiben. Zum Beispiel kann man Grasschnitt oder Wildkräuter ebenso fermentieren. Bei den Wildkräutern hat es zusätzlich den Vorteil, dass die Keimfähigkeit der Samen durch die Fermentierung verloren geht. Heißt es- ausprobiert habe ich es noch nicht.

Ich hoffe, ich konnte euch Gusto auf Bokashi machen und freue mich aufs nächste Mal wenn es heißt:
Der Weg vom Paradeisersamen bis zum selbstgemachten Ketchup. 😉

Bis bald
Manuela

 

 

 

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8287]

 

Veranstaltung der BIG A3 zum Thema ‚Mobil ohne Autobahn‘

Bericht über die Veranstaltung der BIG A3 zum Thema „Mobil ohne Autobahn“ mit dem Verkehrsexperten der Technischen Universität Dr. Harald Frey.

Die Bürgerinitiative gegen die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf bis Klingenbach (BIG A3) hat zu diesem Thema nach Wulkaprodersdorf eingeladen. Dr. Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, informierte über die dramatischen Folgen einer möglichen Autobahnverlängerung. Mehr als 200 Menschen waren gekommen, darunter auch die Bürgermeister von Wulkaprodersdorf, Siegendorf und Klingenbach.

Dr. Harald Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, erklärte in seinem wissenschaftlichen Vortrag die Auswirkungen der A3 Verlängerung und des Baus der Autobahn M85 in Ungarn. Anhand seiner Studien belegte er, dass mehr Straßen vor allem mehr Autos anziehen. Im Fall der A3 Verlängerung erwartet der Verkehrsexperte, dass zusätzlich etwa die Hälfte des internationalen A4-Schwerverkehrs auf die A3 wandert und damit Folgewirkungen für die S31 und die S4 entstehen. Gesamt rechnet er mit einer Verdoppelung des Verkehrs auf der A3. Eine Verbesserung der Verkehrssituation im Burgenland bzw. eine Entlastung der burgenländischen Pendler sieht er dadurch nicht. Die gesamten Unterlagen zum Vortrag finden Sie auf der Seite der BIG A3 unter: „Päsentation“.

Ein Lückenschluss würde bedeuten
• mehr Verkehr und keine Verkehrsentlastung
• Ost -West Transitroute
• Entwertung der Grundstücke
• Zerstörung von verfügbarem und fruchtbarem Ackerland
• Keinen wirtschaftlichen Vorteil
• Zerstörung von Lebens-, Wirtschafts-, Erholungsräume
• Verschlechterung der Lebensqualität und Gefährdung der Gesundheit

Dr. Frey plädierte für den Ausbau der Schiene:

Dr. Frey am 14. Jänner 2020 in Wulkaprodersdorf

„Der Fokus in der Verkehrsentwicklung muss eindeutig auf dem öffentlichen Verkehr liegen. 2 Milliarden Euro im Burgenland in den Straßenausbau zu investieren und nur 120 Millionen EUR in den Öffentlichen Verkehr ist der falsche Weg“.

Im Mobilitätsbereich gibt es zwar keine „Entweder – Oder-Strategie“ aber sehr wohl beim Einsatz der begrenzten Mittel. Entweder man baut den Individualverkehr aus – was im Burgenland seit 100 Jahren geschieht – oder man baut den Öffentlichen Verkehr aus. Beides gleichzeitig geht nicht, weil es nicht leistbar ist und der ÖV dabei immer im Nachteil ist.

Dem Wunsch durch den A3 Ausbau die Region wirtschaftlich zu stärken hält er entgegen: „Autos sind ein schlechtes Geschäft für die Gemeinde: Sie verursachen Kosten, laden aber dazu ein, das Geld woanders auszugeben. Die Allgemeinheit zahlt, damit Gewinne in den Zentren gemacht werden.“

„Viele negative Beispiele zeigen uns heute was der weitere Bau von Schnellstraßen und Autobahnen für eine Region bedeutet.“
• Kaufkraftverluste an die Zentren zuerst entlang der Autobahnen und Schnellstraßen
• Zwang zum Auspendeln
• Zwang zum Autofahren
• Geld der Bürger fließt immer mehr in die Konzernkassen
• Lokale Wirtschaftskreisläufe werden schwächer
• Gemeinden verarmen und werden noch mehr erpressbar
• Bezug zur Heimatgemeinde geht verloren
• Zerstörung der lokalen Kultur

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020

Dr. Frey auf die Frage eines Teilnehmers wie die A3-Verlängerung zu verhindern ist:
„Nur wenn die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf nach Klingenbach aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen wird, kann die Bevölkerung die Rechtssicherheit haben, dass sie nicht kommt.“

Die A3-Verlängerung ist auf Wunsch der burgenländischen Landesregierung und des Landtags 2002 in das Bundesstraßengesetz aufgenommen worden. Daher könnten gerade diese durch einen entsprechenden Beschluss die Herausnahme der Verlängerung vom Nationalrat fordern.

Bemerkung der BIG A3: Das haben die Landespolitiker/innen bis heute nicht gemacht.

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020 mit dem Verkehrsexperten der TU Wien Dr. Harald Frey

 

 

erstellt von: Grete Krojer , Wolfgang Reisner                                                          Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8233]

 

A3-Verlängerung oder ‚Mobil ohne Autobahn‘?

Ende 2020 soll die Umfahrung Sopron der ungarischen Autobahn M85 bis Fertörakosz fertiggestellt sein. Dann wird der Abschnitt Richtung Grenze gebaut und abgeschlossen. Wie das Bundesministerium für Verkehr bekannt gibt wird die Anschlussstelle bei Klingenbach sein: Stau im ungarischen Eck, derstandard.at, 17.10. Die Stellungnahmen der burgenländischen Landespolitiker zur A3-Verlängerung und dem Thema Verkehr konnten Sie in unserem letzten Artikel lesen.

Die Fertigstellung der M85 bis zur Grenze soll nach neuesten ungarischen Angaben voraussichtlich 2023 – 2024 sein. Die Anrainergemeinden an der Verbindungsstrecke zwischen Wulkaprodersdorf und Klingenbach befürchten damit einen drastischen Anstieg des Straßenverkehrs.

Besorgte Anrainer an der Verbindungsstrecke haben in den letzten Wochen wieder ihren Kampf gegen die A3 Verlängerung aufgenommen. Die Bürgerinitiativen kämpfen bereits seit über 17 Jahren gegen die A3-Verlängerung. Doch was bleiben ihnen für Alternativen? Ist ihr Widerstand nicht eigentlich kontraproduktiv? Eine Leserin des Standard Was hat die A3 für einen Sinn, wenn sie vor Wulkaprodersdorf endet…. Mit dem Zug zu fahren funktioniert halt nur mangelhaft, da hat man mit dem Ausbau in Österreich viel zu lange gewartet…..und eine Anmerkung darauf „absichtlich…“

 

Befürchtete Auswirkungen der A3-Verlängerung

Hochrangige Straßen sind nach Ansicht vieler Wissenschafter nicht geeignet Verkehr zu reduzieren – sie ziehen Verkehr an und erreichen somit langfristig das Gegenteil. Interessant in diesem Zusammenhang ist folgende Veröffentlichung zum Verkehrsaufkommen im Burgenland 2018, kurier.at, April 2019 und den 32 meist befahrenen burgenländischen Straßen im Burgenland.

Dabei kann man bereits jetzt erkennen: Ein ganzes Bündel von Verkehrsschwerpunkten umgibt den Verkehrsknoten Wulkaprodersdorf. Alleine auf der S31 bei Wulkaprodersdorf zählt die Asfinag 9,3 Millionen Fahrzeuge im Jahr und die S31 ist nur ein hotspot in diesem Gebiet (A3 Zubringer, B50 Nord-Süd, B16 die ungarische Pendlerroute nach Wien ua.)  Hier gelangen Sie zur Auswahl der Straßen hotspots im Burgenland.

(c) kurier 19.4.2019

 

Auswirkung hochrangiger Straßen auf die Umgebung

Welche CO2 Belastung der Straßenverkehr bewirkt  konnte man der Wiener Zeitung am 2.12.2019 entnehmen: Verkehr im Burgenland hat höchsten CO²-Ausstoß pro Kopf. In Österreich entfallen auf den Verkehr ein Drittel aller Treibhausgas-Emissionen. Der VCÖ hat Daten des Umweltbundesamtes bezogen auf 2017 ausgewertet. Dabei hält das Burgenland die Spitzenposition beim CO2-Ausstoß pro Kopf (im Verkehr) mit 3,21 Tonnen pro Jahr (Wien, Vbg 1,77 Tonnen).

 

(c) Wiener Zeitung, Klimabilanz – Daten: Umweltbundesamt, VCÖ
Wulkaprodersdorf bei Inversionswetterlage

Aufgrund der geografischen Lage von Wulkaprodersdorf machen sich diese Auswirkungen für die Ortschaft besonders negativ bemerkbar. Bei Inversionswetterlagen bleiben Smog und schädliche Abgase besonders lange über dem Ort hängen.

 

 

Alternativen – Mobil ohne Autobahn

Die unterschiedlichen Interessen bei der A3-Verlängerung sind ein Spiegel für die Zerrissenheit der Verkehrsplanung im Burgenland. Die Pendler,  die Wirtschaftstreibenden, die Tourismusbetriebe stehen eher auf der Seite der Befürworter der Verlängerunfg, die Anrainer und deren Gemeinden eher auf der Seite der Gegner.

Eine Lösung erfordert die Bereitschaft zum „anders Denken„. Die Plattform der Bürgerinitiativen gegen den Weiterbau der A3 versucht gemeinsam mit Verkehrsexperten diesen Weg und lädt in den Anrainergemeinden die Bevölkerung zu Diskussionsabenden ein.

in der Mehrzweckhalle, Wulkaprodersdorf
Dienstag, 14. Jänner 2020, 19.00 Uhr

 

Gerade im Burgenland ist die Abhängigkeit vom Auto besonders hoch. Die Ursachen liegen in der Zersiedlung unserer Orte, am hohen Anteil unserer  Pendler und natürlich auch am fehlenden Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Leider zeigen die Werte der Entwicklung des Burgenlandes in die falsche Richtung.

 

Nur ein ganzes Bündel an Maßnahmen kann diese Entwicklung verändern:

  • Raumplanung – „Stopp der Zersiedlung“, hin zu kurzen Wegen,
  • Verkehrsplanung – „Schienen in die Zukunft“, drastische Erhöhung der Schieneninfrastruktur, Bewusstseinsbildung …
  • Wirtschaftsinitiativen – Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen, „Die Jugend bleibt im Burgenland“,  Innovations- und Leitprojekte
  • Regionalförderung- „Kampf den aussterbenden Orten“, Stärkung der Regionen,
  • um nur einige zu nennen.

 

Zitat DI.Dr. Frey:
„Verkehr entsteht dort, wo etwas verkehrt steht!“.

Die Verkehrsmittelwahl und das Verkehrsaufkommen werden maßgeblich durch Raumplanung und Siedlungsentwicklung bestimmt. Viele der heute offensichtlichen „Verkehrsprobleme“ sind Symptome, deren Ursache auf die Raumplanung der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen ist. Eine flächensparende und verkehrsminimierende Raumordnung fördert deshalb eine kompakte, an den Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs orientierte Siedlungsentwicklung.

 

 

Tipp:
Wenn Sie dieses Thema interessiert filtern Sie unsere Beiträge unter Aktuell nach dem Schlagwort: „A3 Verlängerung“ oder „Verkehr“

 

 

erstellt von: Wolfgang Reisner                                                                    Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8042]