Aus dem Umweltausschuss

Der Umweltausschuss besteht aus 5 Mitgliedern aller drei im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Unser UDW Mitglied, die Umweltgemeinderätin und Obfrau des Ausschusses Grete Krojer lobt immer wieder die fraktionsübergreifende gute Zusammenarbeit in diesem Ausschuss. Ein gemeinsames Ziel verbindet!

Ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinsame Arbeit aller Parteien funktionieren kann!

 

 

 

Im vergangenen Jahr hat der Ausschuss Vieles organisiert:

  • einen Korbflechtkurs
  • Reinigungsseminar für die Gemeindebediensteten
  • Filmvorführung „Zur Wulka“ – gemeinsam mit dem Fotoklub WP
  • die jährliche Flurreinigung mit fast 50 Teilnehmer/innen
  • einen Baumveredelungskurs
  • den „Rote Nasenlauf“ am Autofreien Tag
  • die Kinderspielstationen und die Tombola am Autofreien Tag
  • fachspezifische Aussendungen zu umweltrelevanten Themen

 

Und hier die nächsten Veranstaltungen für 2020:

Baumpflegekurs 2020Wie pflege ich meine Obstbäume richtig?
Samstag, 29.Feber 2020, 9:30-12:30

Flurreinigung 2020 Der Umweltausschuss bittet wieder um ihre  Teilnahme!
Samstag, 28.März 2020, 9:00-12:00,

Manuela’s Garteneck: Bokashi

BOKASHI

Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich an ein köstliches asiatisches Gericht. Doch das war weit gefehlt! Wobei genau betrachtet, so falsch ist es nicht. Und das nicht nur, weil Bokashi aus dem Japanischen kommt, sondern weil das Endprodukt eine Delikatesse für das Erdreich und somit für die Pflanzen ist. Bokashi bedeutet so viel wie Allerlei – in diesem Fall handelt es sich um fermentierten Kompost. Dieser entsteht mit Hilfe von Mikroorganismen und dem Entzug von Sauerstoff.

Aus zwei Gründen interessiert mich diese Art der Kompostierung.
1. Weil ich so ziemlich alles versuchen würde um aus meinen „BeTon“-Boden ein lockeres, durchlässiges und nährstoffreiches Erdreich zu machen.
2. Weil in den Wintermonaten durch die Küchenabfälle eher einseitiges Material auf dem Kompost landet. Ja, und dann grabe ich auch gleich den 3. Grund hervor, der eigentlich für alle meine Gartenprojekte ausschlaggebend ist: die Experimentierfreude.

Bokashi Kübel

Zur Herstellung dieses Kompostes braucht man einen speziellen Kübel. Mein erster Plan, nämlich diesen selbst anzufertigen, ging schief. Irgendetwas hatte ich wohl falsch gemacht. Vielleicht war mein System nicht luftdicht genug.

Also besorgte ich mir den Bokashi – Eimer. Dieser ist ausgestattet mit einem Deckel zum luftdichten Verschließen, einem Siebeinsatz und einem Auslaufhahn.

 

Mikroorganismen

Zusätzlich zu den Mikroorganismen kaufte ich aktivierte Pflanzenkohle. Empfohlen wird außerdem, mit zwei Bokashi- Eimern zu arbeiten.

Während der eine angefüllt ruht, befüllt man den zweiten. Aber das erspare ich mir. In der Zwischenzeit landen die Küchenabfälle auf dem Kompost.

 

 

Material und Aufbau

Abfälle zerkleinern

Hinein kommt jedes organische Material, das auch auf einem herkömmlichen Kompost landen darf. Also Obst und Gemüseabfälle ( roh oder gekocht), Kaffeesatz, Zitrusfrüchte, Blumen etc und auch Tiermist.

Nur von Eierschalen wird abgeraten, weil die Fermentierung sonst zu ungleichmäßig wäre. Auch Sägemehl, Papier etc. sollte man vermeiden, weil das die Mikroorganismen in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt. Außerdem ist es wichtig, keine schimmligen Abfälle zu verwenden.

Damit die Fermentation klappt, sollten die Küchenabfälle zerkleinert werden.

Anleitung zur Herstellung

Ich sammle die zerkleinerten Abfälle für 2-3 Tage in einem herkömmlichen Behälter. Dann kommt das Material in den Bokashi- Eimer. Nun gebe ich eine dünne Schicht Pflanzenkohle darüber, drücke alles fest an und sprühe die unverdünnten Mikroorganismen drüber. Damit das Ganze kompakt und möglichst luftdicht lagert, beschwere ich das Gut mit einem kleinen Sandsack. Nun gut verschließen. Es sollte möglichst keine Luft im Behälter sein. Den Kübel nicht allzu oft zu öffnen. Also nicht für jeden Apfelbutzen den Kübel öffnen, sondern die Küchenabfälle extra sammeln und nach und nach auffüllen.
Nach jeder Schicht Mikroorganismen sprühen. Man kann auch etwas Gesteinsmehl beimischen und man muss nicht unbedingt Pflanzenkohle verwenden. Wenn der Kübel dann ganz voll ist, lässt man ihn für 2-3 Wochen verschlossen stehen.
Ort des Geschehens:
Ich habe meinen Bokashi- Eimer in der Küche unter dem Tisch stehen. Mikroorganismen arbeiten besonders gut bei Temperaturen zwischen 25° -30°C. Aber auch bei kühleren Temperaturen funktioniert die Fermentation – dann halt langsamer.

Wann ist die Fermentierung abgeschlossen?

Der Geruch ist säuerlich, wenn alles richtig gemacht wurde und der Prozess abgeschlossen ist. An der obersten Schicht, kann sich mitunter ein weißer Belag bilden. Bei meinem 1. Versuch erkannte ich am fehlenden säuerlichen Geruch, dass nicht alles so lief, wie es laufen sollte. Es stank fürchterlich.
Nach abgeschlossenem Prozess darf man sich keine fein krümelige Komposterde erwarten! (Ich schreibe das deshalb in fetten Buchstaben, damit ihr nicht genauso enttäuscht seid, wie ich es anfangs war). Ganz im Gegenteil- die Reste sind noch gut erkennbar – nur sind sie etwas glasiger geworden. Es findet also in diesem Stadium keine Vererdung statt, wie wir es vom herkömmlichen Kompost kennen.

Daher ganz wichtig:
Abfälle zerkleinern, fest zusammen pressen und beschweren. Möglichst keine Luft miteinschließen. Trockenes und feuchtes Material im ausgewogenen Verhältnis. Bei zu viel Feuchte, kann man getrocknetes Bokashi kaufen und untermischen.
UND – keinesfalls vergessen, alle 2-3 Tage am Zapfhahn zu drehen. Denn dort kann man wunderbaren säuerlich riechenden Sofortdünger abzapfen. Er muss mindestens im Verhältnis 1:20 verdünnt werden. Oder man verwendet ihn unverdünnt als Abflussreiniger.

Ausbringen und Verwendung

Geht es ans Ernten des wertvollen Bokashi gibt es mehrere Anwendungsmöglichkeiten.

Bokashi aufbringen

Aufbringen auf den Beeten
Dazu gräbt man eine ca 20-30 cm tiefe Rille und streut Bokashi hinein. Gießt mit Mikroorganismen an und deckt mit Erde ab. Nach ungefähr 2 Wochen können Pflanzen gesetzt werden.

Die Topfmethode
Diese bewährt sich vor allem bei bestehenden Pflanzen oder auch im Winter. Dazu füllt man ein wenig Erde in einen Tontopf. Darauf kommt Bokashi und drückt es fest. Mit Mikroorganismen gießen und den Topf umgedreht aufstellen. Innerhalb weniger Wochen zerfällt das Bokashi zur nährstoffreichen Erde und die umliegenden Pflanzen profitieren davon.

Kompost mit Bokashi impfen
Dazu ein Loch in der Mitte des Komposthaufens graben, Bokashi einfüllen, 20cm dick mit Erde zudecken und mit Mikroorganismen gießen.

Es gibt also viele Möglichkeiten den Garten mit dieser Delikatesse zu verwöhnen.
Jedoch sollte man nach dem Ausbringen, dem Ganzen noch genügend Zeit geben. Denn Bokashi hat einen niedrigen ph-Wert. Für Samen und Jungpflanzen ist die Düngekraft zu intensiv. Auch auf die einzelnen Ansprüche der jeweiligen Pflanzen zu achten, ist wichtig. Damit Schwachzehrer mit der Düngekraft nicht überfordert werden.
Das heißt – Bokashi mind. 2-3 Wochen vor dem Bepflanzen der Beete ausbringen. So kann Bokashi vererden und hinterlässt hervorragende gedüngte Erde. Und das ganz preiswert aus Abfall, der ansonsten in der Biotonne gelandet wäre.

Heuer werde ich Bokashi auch bei den Topfpflanzen und Blumenkistchen ausprobieren. Dazu füllt man das Gefäß 1/3 mit Erde, dann 1/3 Bokashi und zum Abschluss nochmals 1/3 Erde. Dann die gefräßigen Mikroorganismen darüber sprühen und darauf achten, dass das Ganze nicht austrocknet. Mit dem Bepflanzen mindestens 2 Wochen gedulden!

Die Vorteile von Bokashi – zusammengefasst
– Schneller einsatzbereit, als der herkömmliche Kompost (< den ich aber auch keinesfalls missen möchte!… nur mal so nebenbei erwähnt)
– Die Nährstoffe bleiben enthalten.
– Verbesserung der Struktur und Wasseraufnahme des Bodens
– Ein Umsetzen wie man es beim Kompost praktiziert, fällt weg.
– Kompost ernten auch dort, wo keine Möglichkeit ist für einen Kompostplatz
– Und das beste: Regenwürmer lieben Bokashi

Nachteile
– Etwas gewöhnungsbedürftig ist es anfangs nicht nur das Gemüse für die Suppe klein zu schneiden, sondern auch die Abfälle für Bokashi
– Wenn es misslingt, dann riecht man es…
– Genaues Reinigen des Eimers damit sich später kein Schimmel bildet.

Im übrigen: Man kann Bokashi auch im großen Stil betreiben. Zum Beispiel kann man Grasschnitt oder Wildkräuter ebenso fermentieren. Bei den Wildkräutern hat es zusätzlich den Vorteil, dass die Keimfähigkeit der Samen durch die Fermentierung verloren geht. Heißt es- ausprobiert habe ich es noch nicht.

Ich hoffe, ich konnte euch Gusto auf Bokashi machen und freue mich aufs nächste Mal wenn es heißt:
Der Weg vom Paradeisersamen bis zum selbstgemachten Ketchup. 😉

Bis bald
Manuela

 

 

 

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8287]

 

Manuela’s Gartenjahr

Liebe Garteneck Leserinnen und Leser,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich möchte mich für eure Besuche im Garteneck bedanken.

Ich hoffe, ihr begleitet mich auch im kommenden Jahr bei meinen  Gartenerlebnissen. Wir beim Garten-Stammtisch können jede neue Idee gebrauchen und würden uns  über Zuwachs bei den Stammtisch Treffen sehr freuen. Also mach auch Du mit!

Der nächste Stammtisch findet am 3.1.2020 um 15.00 Uhr statt.
Gemütliches Beisammensein in der warmen Stube in der Feldgasse 4E

Ich wünsche allen einen guten Start in ein neues zufriedenes Jahr mit vielen schönen Momenten in der Natur.

Zum Abschluss einige Impressionen von der Hauptfigur des Garteneck`s – meinem Garten – über’s Jahr 2019:

In diesem Sinne bis bald –  wenn ich über Bokashi berichte.

Manuela

 

 

 

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7883]

 

Manuela’s Garteneck: Wintergemüse

 

WINTERGEMÜSE – Ernten im Winter.

WInterruhe

So gerne ich auch im Garten arbeite, wenn er sich der Winterruhe hingibt und die letzten Arbeiten erledigt sind, genieße ich es, wieder mehr Zeit für andere Dinge zu haben. Am erholsamsten finde ich es, nicht mehr mit Gartenschlauch und Gießkanne durch den Garten hetzen zu müssen. Gießen gehört nämlich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Außerdem braucht doch auch der Garten seine wohlverdiente Ruhepause.

Also freute ich mich auf mehr Zeit für nähen, basteln und lesen. Jedoch durch die Wahl des Lesestoffes änderte sich mein Plan ein wenig.
Das Buch von Wolfgang Palme „ERNTE MICH IM WINTER“ stachelte meine Experimentierfreude an.

 

 

Kohlsprossen

Kohlsprossen und Palmkohl ließ ich schon öfters über Winter im Beet. Aber den Mangold erntete ich bisher im Herbst ab – nicht ahnend, dass er robuster ist als gedacht.

Auf Seite 10 des Buches lässt sich über einen Winter-Check ermitteln wie sehr man bereit ist, eine Wintergärtnerin / ein Wintergärtner zu werden. Da ich 4 von 5 Feststellungen mit JA beantwortet hatte, war klar – mit der Garten- Winterruhe wird es wohl nichts, zumindest was mich betrifft. Aber wie wird der Boden diese Neuigkeit aufnehmen? Braucht er nicht Erholung, zugedeckt mit Laub und Grasschnitt?

Auf Seite 70 wurden meine Bedenken zerstreut. Denn ein Boden der auch im Winter durch Wurzeln gelockert und mit Mikroorganismen versorgt wird, dem geht es gut. Wichtig ist auf die Fruchtfolge zu achten und mit Kompost zu düngen, dann wird der Boden auch nicht ausgelaugt. Wäre es nicht toll, auch im Winter das eigene Gemüse zu ernten?

 

Mangold

In dem Buch wird folgendes Gemüse als wintertauglich erklärt:
Winterheckenzwiebel, Petersilie, Pastinake, Mangold, Lauch, Kohl, Zuckerhut, Winterendivie, Zichorie, Kohlrabi, Grünkohl, Palmkohl, Sprossenkohl, Winterkresse, Bundkarotten, Spinat, Feldsalat, Gartensalate, Rucola, Asia – Salate, Radieschen, und auch Erbsentriebe.

Manches davon kann laufend während des Winters geerntet werden. Manches ruht in der kalten Jahreszeit – ist jedoch bereits nach wenigen Frühlingstagen erntereif.
Einiges strotzt ungeschützt der Kälte, während anderes Gemüse eine schützende Schicht z.b aus Stroh, Laub oder Frühkästen benötigt.

 

 

Sehr wichtig ist, Blattgemüse nur zu ernten, wenn die Blätter nicht gefroren sind. Ansonsten würde das Pflanzengewebe durch die Berührung der Blätter beschädigt werden. An frostigen Tagen hängen die Blätter des Mangolds glasig und schlapp herunter.

Aber kaum hat sich der Frost verzogen, steht das Gemüse da wie als wäre nichts gewesen.

Da ich mir das Buch erst im Herbst zulegte, konnte ich vieles von den Anregungen nicht mehr umsetzen und ausprobieren.

 

Jedoch der Mangold durfte diesmal bleiben. Die Kohlsprossen sowieso, die sich wider Erwarten doch noch gut entwickelt haben. Aber auch Endivien – und Vogerlsalat halten bis jetzt tapfer durch.

Pak Choi pflanzte ich in einen großen Topf und diesen platzierte ich an einem geschützten Ort. Ebenso habe ich es mit dem wichtigen Küchenkraut der Petersilie gemacht. Sie habe ich im Herbst noch schnell ausgesät und jetzt ist sie erntereif.

Auch die Winterzwiebeln kamen noch in den Boden. Im Spätherbst sah man bereits vereinzelt die zarten Triebe. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die kleinen Knollen – nur wenige Zentimeter tief eingegraben- nun in der gefrorenen Erde stecken und sich im Frühjahr weiter entwickeln.

Heuer habe ich auch das erste Mal probiert die Paprikapflanze der Sorte Hamik großzügig auszugraben und in einem Topf im Haus zu überwintern. Dabei geht es mir nicht um eine Paprikaernte im Winter, sondern um einen frühzeitigen Start der Ernte. Die ersten Wochen war ich sehr zuversichtlich. Aber in letzter Zeit macht die Pflanzen einen eher traurigen Eindruck.

Nächstes Jahr werde ich meinen Anbauplan so gestalten, dass ich auch über den Winter hindurch aus dem Vollen schöpfen kann.

Und was meine Garten-Winterruhe betrifft – da in dieser Jahreszeit das Gießen meistens entfällt und die unliebsamen Beikräuter im Winterschlaf sind, ist der Aufwand im Garten sehr gering. 😉
Es bleibt also genügend Zeit für meine Winter-Hobbys.

Das Buch kann ich allen empfehlen, die auch in der kalten Jahreszeit Gemüse ernten wollen.

In diesem Sinne grüner Daumen hoch … auch mit wärmenden Handschuhen 😉

und eine besinnliche, schöne Weihnachtszeit

wünscht
Manuela

 

 

 

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7796]

 

Manuela’s Garteneck: KOMPOST – Das schwarze Gold.

 

KOMPOST – Das schwarze Gold.

Jetzt im Herbst liefert  die Natur besonders viel kostbares Material zum Kompostieren. Laub, den letzten Grasschnitt, Zweige, Erdschollen, Abgeerntetes vom Gemüsebeet, verblühte Stauden, aber auch Küchenabfälle.  All das zerfällt zu nährstoffreichen Humus, vorausgesetzt man macht es nicht so wie ich es machte.

Früher türmte ich einfach alles übereinander – und zwar so wie es gerade anfiel. Der Kompostplatz stand viel zu sonnig und im Sommer viel zu trocken. Besonders unzufrieden war ich mit dem Ergebnis des Kompostbehälters aus Kunststoff. Die Zersetzung ging nur sehr langsam voran. Oft dauerte es mehr als ein Jahr bis ich einen halben Kübel Kompost ernten konnte. Es musste also etwas geschehen, denn ich wollte im ‚Gärtner Gold‘ endlich aus dem Vollen schöpfen.

Zuerst verlegte ich den Kompostplatz in den Halbschatten. In unserem Garten ist dieser nur spärlich vorhanden, aber was opfert man nicht alles um zum Goldgräber zu werden.

Ich habe nun insgesamt vier Kompostbehälter aus Holz – wobei einer zum Sammeln der Materialien dient. Dort sammle ich kleine Äste und Zweige und andere trockene Gartenabfälle. Während des Gartenjahres füllen sich schichtweise zwei der drei Behälter, während der Dritte dann zum Umschichten dient.

 

Schicht für Schicht zum Gold.

Die unterste Schicht besteht aus trockenem, groben Material:  Zweiglein, verholzte Stängel, abgeschnittene Ziergräser uä.
Als nächste Lage kommt Grasschnitt, samenloses Unkraut und Beikräuter wie Brennnessel oder auch Blätter… Danach ein wenig Muttererde oder ausgediente Topferde. Darüber wieder trockenes und anschließend feuchtes Material.

Küchenabfälle wie Erdäpfelschalen, Kaffeesatz, zerkleinerte Eierschalen, Obst  und Gemüseabfälle und dergleichen kommen auf den Kompost. Ebenso unbehandelte Bananenschalen und Zitrusfrüchte. Sehr gut soll auch Hühnermist sein. Da ich aber keine Hühner habe, würze ich den Kompost z.b mit Alpakadünger, Hühnermist-Pellets oder getrocknetem Rinderdung und auch Gesteinsmehl.

Fällt zu viel Grasschnitt an, mische ich trockenes Material unter, damit das Gras nicht  schimmelt. Aber auch ein zu trockener Aufbau wäre kontraproduktiv, denn dann steht der Zersetzungsprozeß so gut wie still. Das Verhältnis zwischen trockenen und feuchten Pflanzenanteilen ist aber nicht nur wichtig für die reibungslose Verrottung, sondern auch um das Gleichgewicht zwischen stickstoffarmen und stickstoffreichen Materialien zu erhalten

Den Abschluss bildet Grasschnitt, Schilfmatten (oder auch ein alter Teppich) um Trockenheit oder zu viel Nässe zu vermeiden. Nun übernehmen Pilze und Bakterien, sowie andere Tierchen und Mikroorganismen die weitere Arbeit.

 

Was kommt mir nicht auf den Kompost!

  • Gekochtes und Fleisch – um nicht das Ungeziefer anzulocken
  • Katzenstreu
  • Abfälle von Kohlpflanzen – um den Kompost nicht mit Kohlhernie zu impfen
  • Holzasche nur zum „Überzuckern“ – jedenfalls nicht in der Menge, in der sie der Kachelofen hergibt
  • Keine mit Pilzen infizierte Pflanzen und Blätter. Kompost – Profis meinen zwar, dass das kein Problem ist. Wenn der Komposthaufen richtig angelegt ist, entsteht im Inneren genügend Verrottungswärme, die die Pilzsporen vernichtet. Aber so weit vertraue ich meinen Kenntnissen noch nicht. Und dem Kompost „Fieber zu messen“ – ob er eh die 50°C erreicht sind – ist mir dann doch etwas zu viel Aufwand.

Inzwischen ist der Kompost also kein wahlloses Durcheinander mehr und schon gar kein Mistplatz, sondern ein liebevoll gepflegter Teil in meinem Garten. Bei Trockenheit wird er gegossen, zusätzlich mit Brennnesseljauche und Mikroorganismen gefüttert und regelmäßig aufgelockert und kontrolliert.

 

Wann ist das schwarze Gold erntereif?

Je nach Jahreszeit kann die Reifedauer 6-12 Monate dauern. Es kommt auch darauf an, wie grob das Material ist. Darum ist es empfehlenswert grobes Material wie Zweige und Staudenschnitt zuvor zu zerkleinern.

Reifer Kompost riecht herrlich nach Walderde, ist dunkel und krümelig. Kompostwürmer und Co. sind nach getaner Arbeit keine mehr anzutreffen. Der Kompost ist reif, wenn er den Kressetest besteht! Dazu eine flache Schale mit der Komposterde füllen. Kressesamen einstreuen, andrücken und leicht angießen. Wenn in wenigen Tagen gleichmäßig die Kresse sprießt, ist der Kompost reif.

 

Der hervorragende natürliche Dünger ist nun zum Einsatz bereit!

Das Frühjahr ist die beste Zeit um den reifen Kompost auf den Beeten zu verteilen und leicht einzuarbeiten.

Wird der Kompost bei Bäumen oder Sträuchern verarbeitet, stört es nicht, wenn noch vereinzelt grobe Teile enthalten sind. Andernfalls siebe ich den Kompost durch ein Wurfgitter. Der ausgesiebte grobe Anteil kommt in den neu angelegten Komposthaufen.

Im Gemüsegarten bekommen Starkzehrer wie Paradeiser, Kohlgewächse, Erdäpfeln usw. ca. 5 Liter pro m² von dem schwarzen Gold.

Schwachzehrer wie z.b Salat und Erbsen müssen sich mit 1 Liter begnügen. Alles andere wie auch Staudenbeete beglücke ich mit etwa 3 Liter/m². Aber das ist nur eine Faustregel. Entscheidend ist wie nährstoffreich der Mutterboden ist bzw. ob ein optimaler Fruchtwechsel stattfindet oder der Boden von einseitiger Starkzehrer-Kultur ausgelaugt ist.

Nichts von DIESEM Schatz bekommen all jene Pflanzen, die Böden mit niedrigem ph Wert benötigen z.b  Rhododendren oder auch Heidelbeeren, Erdbeeren und Himbeeren, denn diese mögen es leicht sauer.

Und da kommt mein Anfangs erwähnter Kunststoff – Kompostbehälter ins Spiel. Diesen befülle ich ausschließlich mit Laub, vor allem Nusslaub, Reisig und Holzhäcksel. Aber auch  Mikroorganismen kommen dazu um dem Zersetzungsprozeß etwas Schwung zu geben. Denn es dauert – im Vergleich zum herkömmlichen Kompost – sehr viel länger bis diese torffreie, saure Erde ensteht. Mein Behälter ist bereits das zweite Jahr im Einsatz, aber noch gab es keine nennenswerten Kompostmengen zu ernten. Aber zurück zum herkömmlichen Kompost. Heuer funktionierte der Zersetzungsprozeß so gut, dass im Spätsommer beim Umsetzen eine beachtliche Menge reifer Kompost  anfiel.

 

Wohin mit dem restlichen Kompost?

Unter Bäumen kann man Kompost auch gut im Herbst einarbeiten. Die Blätter mit denen ich Beete mulche, bewahre ich mit einer dünnen Schicht schwarzem Gold davor, dass sie beim nächsten Windstoß wegfliegen.

Letztendlich blieben mir trotzdem etwa 80 l Kompost übrig. Ich erkundigte mich bei einer Fachfrau, bei der ich auch schon einmal einen interessanten Workshop zu diesem Thema besuchte. Sie empfahl mir den Kompost in einem luftdurchlässigen Behälter über den Winter aufzubewahren. Er hätte zwar im Frühjahr nicht mehr diese Düngekraft wie er sie jetzt hat, aber für Schwach – und Mittelzehrer oder auch zum Umpflanzen von Zimmerpflanzen eignet er sich bestens. Jedenfalls nicht offen liegen lassen, denn sonst werden durch Niederschläge die Nährstoffe gänzlich ausgewaschen.

Ich erstand einen günstigen, gebrauchten Kompostsilo und dort lagere ich nun, an einer geschützten Stelle im Garten, den fertigen Kompost. Selbst, wenn er im Frühjahr „nur“ Erde ist, erspare ich mir den Kauf für Topfpflanzen oder ich befülle die Hochbeete damit.

Apropos Hochbeete:
Den Aufbau der Hochbeete mache ich genauso wie das Aufsetzen des Kompostes.
Durch die Verrottungswärme hatte ich im ersten Jahr besonders üppiges Gemüse.
Aber das ist eine andere Geschichte…. ebenso die Sache mit dem Bokashi 😉

 

Und weil der grüne Daumen auch im Winter nicht ruht, geht es demnächst um das Wintergemüse.
Das heißt – Mangold und so manches andere Gemüse geht heuer in die kalte Phase 😉

Bis Bald
Manuela

 

PS:
Unser nächster Stammtisch ist am 8.11.2019 um 15 Uhr (bis spätestens 18 Uhr) in der Feldgasse 4E.
Thema: Wintergemüse

 

 

 

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7505]