Manuela’s Garteneck: Weiße Fliegen und andere Gäste

Weiße Fliegen und andere ungebetene Gäste

Heuer fiel kein einziges Gemüsepflänzchen den Nacktschnecken zum Opfer.

Das war die Jahre davor ganz anders:
ein Salat für uns und neun für die Schnecken – so in etwa.

 

Bisher habe ich im Gemüsebeet mit Rasenschnitt gemulcht. Vermutlich habe ich damit den schleimigen Tierchen den idealen Unterschlupf geboten. Heuer probierte ich es mit dem Tipp, den mir eine Expertin gab. Nämlich mit  Gartenfaser zu mulchen. Angeblich mögen das die Schnecken nicht so sehr. Naja, was Schnecken nicht so mögen, mag ich umso mehr. Bei einem Discounter wurde ich fündig und säckeweise wurde das Mulchmaterial im Garten ausgebracht.

Es könnte aber auch etwas an dem Gerücht dran sein – nämlich dass das Arbeiten mit Gartenwerkzeug aus Kupfer auch gegen Schnecken hilft. Dabei  gelangen winzigste Kupferteilchen in den Boden und Schnecken mögen kein Kupfer- sagt man.  Aber bei einem Garten-Vortrag hieß es auch, dass Weinbergschnecken nur abgestorbenes Pflanzenmaterial fressen. Das kann ich nicht bestätigen.

Und die Empfehlung sich ein Hochbeet anzulegen und dieses mit diversen Schnecken-Barrieren auszustatten, fruchtet nur solange, solange man mit Erde, Kompost oder Mulchmaterial keine Schnecken und deren Eier ins Beet holt.

 

So nun genug über die Schnecken gelästert – wenden wir uns den heurigen Plagegeistern zu. So ist es ja nicht….was wäre ein Gartenjahr ohne Fachbücher, google&co um nachzulesen, wie man diesen oder jenen Plagegeist wieder los wird.

 

Es handelt sich um die weiße Fliege, die ja nicht einmal eine Fliege ist, sondern eine Mottenschildlaus. Was man nicht alles lernt, wenn man sich damit beschäftigen muss.  Zugegeben, so amüsiert habe ich mich noch nie bei einer Schädlingsbekämpfung wie bei dieser.

Stark betroffen waren die Kohlsprossenpflanzen. Wenn man die Blätter berührte flog ein weißer Schwarm auf. Also machte ich mich schlau, was ich dagegen unternehmen könnte. Das erste Mal schmunzelte ich, als ich las Basilikum wehrt die weiße Fliege ab. Das Basilikum umschmeichelte zumindest eine der drei betroffenen Pflanzen, aber das war der Motte egal.

 

Doch das Lustigste war der Einsatz der Gelb-Sticker an denen sie kleben bleiben sollten. Angelockt durch die Farbe gelb soll das ganz gut funktionieren.

Ich bin dann zu der Überzeugung gekommen, dass sie wohl farbenblind sein dürften. Zumal sie unbeirrt auf grün hocken blieben und nur aufflogen, wenn ich die Pflanze schüttelte. Was ich mit Hingabe tat…immer in der Hoffnung sie erkennen endlich das grelle Gelb. Sie umschwirrten die besagten Täfelchen….aber es war als wären sie gewarnt worden. Bei einigen hatte ich den Eindruck, als würden sie sich geradezu vor dem gelben Sticker einbremsen. Endlich blieb eine von den dutzenden auf dem klebrigen Zeug picken….aber zu früh gefreut, sie schaffte es, sich wieder zu befreien…man konnte ihre winzigen Muskelchen direkt arbeiten sehen. Nix, die Gelbtafeln kommen wieder weg, sonst bleiben noch Nützlinge daran kleben.

 

Stichwort Nützlinge: Wo Schlupfwespen & Florfliegen, die gegen die weiße Fliege helfen, sich zu dieser Zeit aufhielten, weiß ich nicht. In meinem Gemüsegarten jedenfalls nicht.

Ich habe einiges ausprobiert, auch ein Spritzmittel für den biologischen Anbau- es hat alles nichts geholfen. Ob es dann letztendlich das Mulchen mit Wermutblättern war, oder ob sie sich auch so nach vollbrachter Eiablage, verzogen hätten, kann ich nicht sagen. Jedenfalls waren sie dann endlich fort.

Die Kohlsprossenpflanzen selbst haben es überstanden. Sie sind zu teilweise mächtigen Pflanzen herangewachsen- zumindest die Pflanzen. Die Sprossen sind kleiner als Erbsen und ich glaube auch nicht, dass sich daran noch viel ändern wird. Zur Sicherheit werde ich die Kohlpflanzen und die Pflanzen die in unmittelbarer Nähe wachsen, nicht am Kompost entsorgen. Auch der Kohlweißling (ja es war heuer viel weißes Geflatter in meinem Garten) hat auch seine Affinität für Kohlgewächse ausgelebt.

Sollte ich nächstes Jahr wieder Kohlgewächse pflanzen, dann mit dem Einsatz von Kulturschutznetzen und/oder dem Ausbringen von Nützlingen.

Vor kurzem hab ich gelesen, dass das Düngen mit Brennnesseljauche den Kohlweißling anzieht. Auf diesen tollen Dünger werde ich dennoch nicht verzichten. Zumal sich auch so manche empfohlene Schädlingsabwehr durch Mischkultur nicht bestätigt hat.

 

Ich bin schon gespannt welche Plagegeister mich dann in der nächsten Gartensaison auf Trab halten werden 😉

Also heißt es weiterhin – ausprobieren, experimentieren und seine eigene Gartenwahrheit finden.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch und ja nicht unterkriegen lassen.
Bis zum nächsten Mal – wenn es um das schwarze Gold des Gärtners geht.

Bis Bald
Manuela

erstellt von: Manuela Semeliker Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7326]

Sitzgelegenheiten im Naherholungsgebiet

Ein Naherholungsgebiet ohne Bankl ist wie ein Fisch ohne Wasser.

Laufend werden wir gefragt, warum beim Rückhaltebecken keine Bänke stehen. Die UDW hat schnell reagiert und zwei ihrer lila Bankl im Gebiet rund um den Damm positioniert, bis seitens der Gemeinde Bänke und Tische (wie bereits im März im Bauausschuss besprochen) angekauft und aufgestellt werden.  Wir wollen damit alle unterstützen, die ihre Mobilität und Fitness stärken möchten und dort Laufen oder Walken und das Naherholungsgebiet für alle Wulkaprodersdorfer auch als Spazierweg erschließen.

Bereits Anfang des Jahrs hat die UDW das Thema Sitzgelegenheiten für ds Naherholungsgebeit im Bauausschuss und im Gemeinderat vorgebracht. Wir wollten noch vor dem Sommer die Umsetzung vorantreiben.

Zur INFORMATION:
Die Aufstellung wird aufgund von Vorarbeiten die durch das Gemeindeamt zu erledigen sind noch etwas dauern:  Anbote einholen, Pläne und Vorschläge mit dem Bauausschuss abstimmen, Kostenaufwand genehmigen lassen, usw.
Wir haben daher dem Bürgermeister vorgeschlagen, ein paar unserer lila Bankl als Übergangslösung im Gebiet rund um den Damm aufzustellen. Dies haben wir in den letzten Augusttagen umgesetzt.

Am 28.3.2019 wurde der Wegeplan für dieses Gebiet im Gemeinderat einstimmig beschlossen und die Gestaltung von Sitzgelegenheiten an den Bauausschuss verwiesen (TOP 8b GR 28.3.2019).

 

Die UDW hat noch im März einen entsprechenden Plan für Rastmöglichkeiten und deren Gestaltung vorgelegt – lesen sie unseren Beitrag Naturraum Wulka. Hier nochmals dieser Wegeplan mit den eingezeichneten UDW Vorschlägen für die zukünftigen Sitzmöglichkeiten (anklicken und hineinzoomen):

UDW Plan Sitzgelegenheiten

 

Bis die geplanten Sitzmöglichkeiten seitens der Gemeinde umgesetzt werden (Bankl und Tische wie im Bauausschuss besprochen), können Sie vorerst einmal auf unseren lila Bankln rasten.

Die Bankl bieten nicht nur eine Möglichkeit im Naherholungsgebiet zu chillen, sondern auch die Chance, dass ältere oder nicht so mobile Personen einen Platz zum Rasten vorfinden. So kann dieses Gebiet auch genutzt werden!

Eine rasche UDW Minimallösung als Übergang für die Wartezeit!

 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Entspannung auf unseren Bankln im Naherholungsgebiet.

 

 

erstellt von: Wolfgang Reisner                                                             Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7259]

 

 

 

 

Manuela’s Garteneck: Rosige Zeiten

ROSIGE ZEITEN

Wenn ich mich richtig erinnere, waren Rosen eine der ersten Blühpflanzen, die in unseren Garten einzogen. Für mich zählt die Rose zwar nicht unbedingt zu den schönsten Blumen, aber sie bereichert mit ihrem Aussehen, der Farbenvielfalt und dem Duft, den Garten ungemein. Daher gefallen mir Rosen in Kombination mit anderen Pflanzen am besten.

 

Aber zurück zu den Anfängen, als mein Roseneinkauf so aussah:
Schöne Blütenfarbe, guter Duft = gekauft! Als ich dann feststellte, dass die erworbene Rose nur einmal im Jahr blüht war ich erstaunt, kann man doch in anderen Gärten die Rosenpracht den ganzen Sommer bewundern.

Ein weiteres Aha-Erlebnis, präsentierte sich zwei Jahre später. Ich hatte eine Strauchrose mit einer Wuchshöhe von etwa 2m unter einen Baum gepflanzt. Warum ich mir Rosen unter einem Baum einbildete, kann ich mir bis heute nicht erklären.
Zum Glück hat dieser Baum einen lockeren Kronenaufbau. Ein paar wenige Rosen erhalten dadurch genügend Sonnenstunden. Alle anderen die zu schattig standen, habe ich mittlerweile verpflanzt. Wenn Rosen bereits eine stattliche Größe erreicht haben, ist das ein mutiges Unterfangen.

Dass ich nicht darauf geachtet hatte, öfterblühende Rosen zu kaufen, das konnte ich noch verkraften. Viel schlimmer war es, als sie nicht nur blütenlos sondern auch fast blattlos im Juli dastanden. Vielleicht war dieser, eher negativ behaftete Rosenstart ausschlaggebend dafür, dass Rosen für mich die Diven unter den Blumen sind. Schön, aber ziemlich zickig. Aber jetzt, einige Jahre und viele schlaue Gartenbücher später, komme ich mit dieser Schönheit bereits viel besser zu recht.

 

 

Wie schaut mein Roseneinkauf heute aus?
Natürlich muss sie mir auch gefallen. Wenn ich eine bestimmte Farbe möchte, kaufe ich Rosen nur wenn sie gerade blühen. Denn die Ausschilderung am Rosentopf ist diesbezüglich nicht wirklich aussagekräftig.
Ich achte darauf, wie groß die Rose wird – ob es sich um eine Beetrose, Strauchrose oder Zwergrose handelt.
Beim Erwerb achte ich nicht nur auf öfter blühende Rosensorten, sondern auch auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen gefüllten und ungefüllten Rosen. Englische Rosen sind zwar schön und duften wunderbar, sind für Bienen aber unbrauchbar. Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Blattgesundheit. Wenn es mir eine Rose sehr angetan hat, sie aber laut Recherche bezüglich Pilzerkrankungen leicht zickig ist, drücke ich schon mal ein Auge zu.

DENN mit Schachtelhalm-Extrakt habe ich meine dornigen Schönheiten wirklich wunderbar im Griff. Ab und zu sind im unteren Pflanzenbereich ein paar Blätter, die vom Sternrußtau befallen sind. Die beseitige ich sofort, damit sie nicht zu Boden fallen und dort der Pilz dann überwintert. Seitdem ich aber mit Schachtelhalme spritze, habe ich im Sommer keine dornigen Stängeln ohne Blätter mehr.

Es gibt nur einen Nachteil:
Mit nur einer Anwendung ist es nicht getan. Man muss schon dahinter sein. Im Frühjahr, sobald die Blätter austreiben, behandle ich sie das erste Mal – dann ungefähr im 14tägigen – vierwöchigen Rhythmus. Je nach Wetterlage, Standort und Anfälligkeit der Rose.

 

Mein Rosenjahr
Schneiden:
Im Frühjahr entferne ich abgestorbene Triebe und alle die in die Rose hinein wachsen oder sich mit anderen Trieben kreuzen. Das Ziel ist ein luftiger Wuchs damit die Blätter besser trocknen können. Beetrosen kürze ich auf etwa 25-30cm ein. Bei der bereits 2m hohe „unterm Baum“-Strauchrose findet der jährliche Schnitt nur minimal statt. Denn je stärker man zurückschneidet, desto intensiver dann der Wuchs. Bei der wunderschönen Kletterrose ( die GEWOLLT 🙂 in den Nussbaum wächst) schneide ich höchstens die störenden Triebe ab.
Beim Schnitt achte ich auf ein nach außen zeigendes Auge. Verblühte Rosen schneide ich bis zum ersten Blatt, das fünf Laubblätter hat und nach außen zeigt. Lediglich bei der Bodendeckerrose habe ich den optimalen Schnitt noch nicht gefunden. Sie streckt ihre Triebe höher in die Lüfte als so manche Beetrose.

Düngen:
Im Frühjahr, gleich nach dem Schnitt, bekommen meine Rosen Kompost vermischt mit Gesteinsmehl und Rinderdung- oder Alpaka-Pellets. Nach der ersten Blüte werden sie mit Brennnesseljauche verwöhnt, in die ich etwas von dem Schachtelhalm-Extrakt und heuer erstmals Mikroorganismen, mische.

Gesundheit:
Regelmäßiges spritzen mit Schachtelhalm-Extrakt, das ich kaufe und nach Anleitung herstelle. Ich besprühe die Rosen abends oder an bewölkten, aber natürlich niederschlagsfreien Tagen. Wichtig ist, neben der regelmäßigen Anwendung, die Rosen nicht nur an den Blattoberseiten mit dieser „Medizin“ zu benetzen, sondern auch die Blattunterseiten und die Triebe.
Des öfteren, vor allem im Frühjahr, besiedeln Läuse die Rosentriebe. Etwas bessere Erfahrungen, als wie mit Lavendel, habe ich mit dem Spritzen von Brennnesselsud ( NICHT Jauche!). Am effektivsten aber kommt mir das Abstreifen der Tierchen vor.
Wie bereits erwähnt, schneide ich alle kranken Blätter von der Rose ab und sammle sie auch von der Erde auf. Blätter mit Pilzerkrankungen entsorge ich nicht am Kompost. Verblühtes regelmäßig abschneiden. Werkzeug, wie Scheren desinfiziere ich regelmäßig….spätestens jedoch beim Einwintern.

Gießen:
Rosen gieße ich nur bei der Neupflanzung und wenn es lange Zeit trocken und heiß ist.

Im Herbst/ Winter:
Neupflanzungen werden angehäufelt- bei den älteren Exemplaren mache ich das nicht.
Wenn die Tanne als Christbaum ausgedient hat, schneide ich die Äste ab und lege sie um die Rosen auf. In erster Linie nicht als Schutz vor Kälte, sondern um die Wintersonne von den Trieben fernzuhalten und somit ein zu frühes austreiben zu verhindern.

Rosen- Partner, die mir gut gefallen:
Zarte Ziergräser wie z.b. das Frauenhaargras, Kugeldistel, Ziersalbei, Phlox, Lilien, Katzenminze und Lavendel….kombiniert je nach Rosengröße damit die Rose dennoch die 1. Geige spielt und nicht in der Katzenminze untergeht.

 

Aber eine Rose ist nicht nur eine duftende Schönheit und eine Oase für Bienen und anderen Nektarhungrige. Sofern sie nicht mit chemischen Mitteln behandelt wurde…und man sich von einigen Blüten trennen kann, ist sie auch ein kulinarischer Genuss.
Ob Erdbeermarmelade mit Rosenblütenblätter oder Rosenblütengelee, Sirup oder kandiert…man kann sich mit diesen Köstlichkeiten den Sommer ins Glas holen. Nicht vorenthalten möchte ich euch den Rosenblüten-Zucker. Köstlich!…z.b auf ofenfrische Kekse gestreut – das ist nicht nur in der Weihnachtszeit ein Genuss sondern sieht auch appetitlich aus.

Rosenzucker-Rezept:
Man benötigt ungespritzte, duftende Rosenblüten. Idealerweise von roten oder rosafarbenen Rosen. Weiße oder gelbe könnten braun werden. Sie sollten aufgeblüht, aber nicht unmittelbar vor dem Verblühen sein. Es gibt Rosensorten, deren Blüten ein leichtes Zitronenaroma haben – andere schmecken wieder herb oder parfümiert. Geerntet wird am besten morgens bis zum Vormittag, denn da ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Ich verwendete ungefähr ein Drittel Rosenblütenblätter und zwei Drittel Zucker.
Die Blütenblätter NICHT waschen, sondern nur ausschütteln und die Blüten vom Blütenkelch trennen und den weißen Blütenansatz wegschneiden. Einzeln auf ein Küchentuch auflegen und lichtgeschützt trocknen lassen oder im Dörrgerät sanft trocknen. Die getrockneten Blütenblätter mit etwas Zucker mörsern und mit dem restlichen Zucker gut vermengen. In Gläser abgefüllt und lichtgeschützt gelagert, hält der Rosenzucker etliche Monate.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch
und bis bald wenn es um die weiße Fliege und andere unerwünschte tierische Besucher geht.

Bis Bald
Manuela

erstellt von: Manuela Semeliker                                                         Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=7025]

Manuela’s Garteneck: Brennnesseljauche

Liebe Hobbygärtner, liebe Hobbygärtnerinnen!

JUCHEE! JAUCHE,
auch wenn es nicht unbedingt der Geruch ist, der einen in Jubelstimmung versetzt, so tut es die Wirkung auf die Pflanzen umso mehr. 😉 Mit Jauche meine ich die mehr oder weniger stinkende bräunliche Brühe, die aus Pflanzenteilen hergestellt wird. Mein absoluter Favorit (neben der Schachtelhalmbrühe) ist die Brennnesseljauche.

Sie ist ein hervorragender Stickstoffdünger und daher besonders gut geeignet für Starkzehrer im Gemüsegarten wie z.b Paradeiser, Kohl, Zucchini,… aber ich habe auch sehr gute Erfahrungen bei Rosen damit gemacht.

Mein Rezept :
Ich verwende einen 20 Liter Kunststoffbehälter und befülle ihn zu ¾ mit Brennnessel ( Blätter, Stängeln). Mit der Schere schneide ich sie dann  möglichst klein. Nun wird mit Wasser ( vorzugsweise Regenwasser) aufgefüllt. Alle Pflanzenteile müssen mit Wasser bedeckt sein.

Zur Geruchseindämmung streue ich noch eine Handvoll Gesteinsmehl hinein. Nun luftdurchlässig abdecken und an einen sonnigen und regengeschützten Platz stellen ( evtl nicht unbedingt in Terrassennähe oder gar in unmittelbarer Gegend wo die Nachbarn genussvoll ihr Grillkotelett verspeisen).

Mit der Zeit zersetzen sich die Pflanzenteile und es entsteht eine anfangs schäumende und nicht gerade nach Veilchen duftende Brühe. Wichtig ist, dass diese Flüssigkeit mindestens einmal täglich umgerührt wird – da muss man durch, aber das Resultat ist ein biologischer, kostenloser Dünger.
Wenn sich kein Schaum mehr bildet, ist die Gärung somit abgeschlossen. Je nach Temperatur ist das bei dieser Menge manchmal nach bereits 4 Tagen der Fall.

Nun heißt es nochmals Zähne zusammenbeißen, denn nun muss die Jauche gefiltert werden. Dazu spanne ich ein Netz wie man es von den Fliegenschutz-Fensternetzen kennt über einen Kübel und filtere die Flüssigkeit dort hinein.
Die noch verbleibenden Pflanzenreste entsorge ich entweder auf dem Kompost oder streue sie auf dem Gemüsebeet als Mulch aus. Nun geht es ans düngen. Ganz wichtig: Die Jauche muss verdünnt werden!  Ich verdünne sie im Verhältnis 1:20….also gieße ich ½ Liter Jauche mit 10 Liter Wasser auf. Umrühren und die Pflanzen damit gießen.

Weiters achte ich darauf:
– keine Brennnesseln zu verwenden, die bereits Samen tragen
– keine Schmetterlingspuppen oder Raupen mit zu verjauchen
– den Dünger nicht bei ausgetrockneten Boden anwenden
– nur auf das Erdreich gießen- nicht auf die Pflanzen
– nicht bei Jungpflanzen anwenden
– Handschuhe beim Filtern und Ausbringen tragen….der Geruch gräbt sich in die Haut 😉

Woher nehme ich die, oft zu unrecht als Unkraut bezeichnete Pflanze?
Ich habe die Brennnesseln in den Garten geholt – freiwillig. Seither genießen wir im Frühjahr die Jungtriebe kulinarisch, lassen aber auch den Schmetterlingen etwas übrig und mit den Brennnesseln, die sich zu sehr ausbreiten bereite ich im Frühsommer und dann nochmals im Sommer die Jauche zu. Möchte man jedoch kein wildes Eck im Garten haben, dann empfehle ich, die Brennnessel von Wiesen oder Wälder zu sammeln, fernab vom Straßenverkehr und Ackerflächen.

Wie lange kann man fertig vergorene Jauche aufbewahren?
Ich vergieße immer gleich alles. Daher habe ich keine Erfahrungen was die Haltbarkeit der fertigen Jauche betrifft. Manche meinen, luftdicht verschlossen hält sie sich monatelang – andere hingegen geben dem Ganzen höchstens ein paar Tage.

Wie oft wird damit gedüngt?
Es wird empfohlen im 14tägigen Rhythmus mit Brennnesseljauche zu düngen. Abgesehen davon, dass das Brennnesseleck dafür zu klein ist, bin ich in Zeiten wie diesen mit dem Gießen schon beschäftigt genug. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass zu viel des Guten auch nicht gut ist- meist entwickeln sich riesige dunkelgrüne Blätter aber keine oder wenig Frucht ( so wie bei meinem Karfiol….ich habe mich bereits erkundigt ob die Blätter genießbar sind…).
Bei Pflanzen, die zu den Schwachzehrer gehören, muss man ohnehin mit der Stickstoffdüngung aufpassen. Das heißt – Pflanzen, die einen höheren Düngebedarf haben, dünge ich durchschnittlich 2 bis 3 mal in der Saison mit Brennnesljauche.

Erwähnenswert ist sicherlich auch noch, dass aus diesem Beikraut nicht nur ein Pflanzenstärkungsmittel hergestellt werden kann, sondern auch ein Sud ( Kräuterauszug), der gegen Läuse helfen soll. Die Zubereitung ist die gleiche, der Unterschied ist aber, dass man das Gebräu nur 12 bis höchstens 24 Stunden stehen lässt. Danach wird es gefiltert und unverdünnt auf die Blattlaus befallenen Pflanzen gesprüht. Ob das wirklich hilft, weiß ich nicht. Ich übe mich gerade im Beseitigen der weißen Fliege. Dazu habe ich einen Sud aus Brennnesseln und Wermutblätter hergestellt. Bericht folgt.

Fazit:
Die Brennnessel ist für mich also alles andere als ein Unkraut. Sie ist eine vielseitig einsatzfähige Pflanze – ob als Nahrungsquelle für Insekten, als kulinarische und gesunde Bereicherung in der Küche, zu Heilzwecken, in der Kosmetik, für die Pflanzendüngung oder zur Schädlingsabwehr.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch
( von unten nach oben streichend….dann brennt es nicht😉) und
bis bald wenn es um ROSIGE Zeiten geht wo auch der Schachtelhalm eine große Rolle spielt.

Bis Bald
Manuela

 

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Burgenländische Klima- und Energiestrategie 2050 – IDEEN sind gefragt.

Der Schutz des Klimas ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Das Burgenland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden.

Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf hat dazu am 1.Juni 2019 eine Bürgerbefragung gestartet und bittet die Bevölkerung um Ideen und Anregungen bei der Lösung für eine klimaneutrale Zukunft.

Diese Bürgerbeteiligung wurde durch die Landesrätin über ein Schreiben an alle Gemeinden angestoßen. Nehmen auch Sie an dieser Umfrage Teil und bringen sie AKTIV ihre Vorstellungen ein. Denken Sie dabei an jene Maßnahmen, die konkret ihr Lebensumfeld beeinflussen können:

zur Umfrage

 

erstellt von: Wolfgang Reisner                                                             Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=6478]