Gemeinde Wulkaprodersdorf

Gemeindegrenzen

Allgemeines: Wulkaprodersdorf (kroatisch Vulkaprodrštof, ungarisch Vulkapordány) ist eine Marktgemeinde mit etwa 2000 Einwohnern im nördlichen Burgenland dem jüngsten Bundesland Österreichs. Es liegt 7 km von der Landeshauptstadt Eisenstadt entfernt und  ist eine der kroatischsprachigen Gemeinden im Nordburgenland.
Durch seine günstige geographische Lage ist die Gemeinde ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der B50, B16 und der A3. Bereits 1897 wurde in Wulkaprodersdorf ein Bahnhof errichtet – im Zuge des Baus der historischen westungarischen Bahnverbindung von Ödenburg(Sopron) nach Preßburg (Bratislava).

 

Topografie

Geographie: Die Gemeinde liegt nahe der ungarischen Grenze in der Wulkaebene, zwischen dem Neusiedler See im Osten und dem Rosaliengebirge im Westen. Vom Fluss Wulka der im Rosaliengebirge entspringt hat die Gemeinde  ihren Namen. Die Wulkaebene wird vom Ödenburgergebirge im Süden und dem Leithagebirge im Norden begrenzt.

Wulkaprodersdorf liegt auf 171m Seehöhe. Die höchste Erhebung „Föllig“ erreicht 243m und bietet einen Blick zum Neusiedler See.
Der tiefste Punkt des Ortes ist die „Pieler Mühle“ und beträgt 162m. Wulkaprodersdorf hat eine Fläche von 12,2 km² und  1.944 Einwohner (Stand 2017).

 

Logo der Marktgemeinde

Einrichtungen: In Wulkaprodersdorf gibt es eine Pfarrkirche, ein Gemeindeamt, eine Volksschule, einen Kindergarten, eine Polizeistation, einen zentral gelegenen Bahnhof und ein umfangreiches, aktives Vereinsleben.

Beispiele:
Gemeindeamt – offizielle Gemeindeseite,
Pfarre Wulkaprodersdorf,
Freiwilliger Feuerwehr,
Jugendmusikverein,
Naturfreunde Fotoclub Pannonia,
kroatische Folkloregruppe Poljanci
… und viele mehr.

 

Pfarrkirche Wulkaprodersdorf

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
(Fotos:  Steindy (talk), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/)

* ) Denkmalgeschützte Objekte in Wulkaprodersdorf finden Sie in der gleichnamigen Liste der Verordnung nach §2a des Denkmalschutzgesetzes für den Bezirk Eisenstadt Umgebung (Bundesdenkmalamt).

*Katholische Pfarrkirche, Zur Kreuzerhöhung: errichtet 1779.
*Cholerakapelle,  gestiftet 1831.
*Friedhof christlich,  Friedhof mit einem Rokokograbstein (weitere Grabsteine 18. und 19. Jahrhundert).
*Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes, Ende des 18. Jahrhunderts.
*Dreifaltigkeitssäule, aus dem Jahr 1725.

 

 

Wulkaprodersdorf Bevölkerungsentwicklung (Quelle: Statistik Austria)

Wulkaprodersdorf in Zahlen:
Die Statistik Austria bietet unter „Ein Blick auf die Gemeinden“ Zahlenmaterial für jede Gemeinde Österreichs in grafisch aufbereiteter Form.  Besuchen Sie diese Seite, wenn Sie statistische Daten zu Wulkaprodersdorf oder die anliegenden Gemeinden benötigen. Wir haben einige Auszüge für Wulkaprodersdorf zusammengestellt:

Bevölkerungsentwicklung
Wohnbevölkerung nach Alter und Geschlecht
Veränderung des Gebäude- und Wohnungsbestands
Gemeindegebarung (Investitionen)
und viele statistische Zahlen, Daten und Fakten.

Weitere interessante Informationen zu Wulkaprodersdorf finden Sie unter:
austria-forum.at (Informationsportal über Wissenswertes in Österreich TU Graz),
Kartenmappen der TU Wien (aufbereitete Regionalentwicklung der Gemeinden um Eisenstadt),
best-of-burgenland (Günter Nikles)

 

 

Bahnhof 1933 – (c) Burgenländiches Landesarchiv

Geschichte: Durch prähistorische Funde wird von einer Besiedlung des Gebietes um Wulkaprodersdorf in der Jungsteinzeit (ca. 5000 v.Ch) ausgegangen. Bereits  unter den Römern lag der Ort an einer bedeutenden Landesstraße (Vicinalstraße) in der römischen Provinz Pannonia. An mehreren Stellen im Gemeindegebiet lagen römische Gutshöfe. Zeichen für einen römischer Friedhof lagen beim Bahnhof. Beim Bahnbau 1879/80 wurden viele dieser römischen Gräber zerstört. Der älteste schriftliche Beleg für Wulkaprodersdorf ist eine lateinische Urkunde aus dem Jahr 1292.

 

Herkunft der burgenländischen Kroaten

Die kroatischen Ansiedlungen in das Gebiet des heutigen Burgenlands und auch Wulkaprodersdorfs erfolgte im Anschluss an die Türkenkriege des 16. Jahrhunderts. Die Folge dieser Kriege waren Zerstörungen vieler Ortschaften und weiter Landstriche des damaligen Westungarn. Die kroatischen Ansiedlungen hatte  zwei Hauptursachen: einmal die durch das Vordringen der Türken auf der Balkanhalbinsel ausgehende Fluchtbewegung der Kroaten aus ihren Heimatregionen in Richtung Norden  und dann die zentral organisierten und manchmal auch erzwungenen Umsiedlungsaktionen der westungarisch-burgenländischen Großgrundbesitzer, die Untertanen für ihre zerstörten Güter benötigten. Die im heutigen Nordburgenland angesiedelten Kroaten waren überwiegend Ackerbauern.

Die Kroaten der Bezirke Eisenstadt und Mattersburg werden im Volksmund „Poljanci“ genannt. Das kroatische Wort „polje“ bedeutet „Feld, Acker“ und bezeichnet die Region mit dem besten Boden für die Landwirtschaft.

erstellt von: Wolfgang Reisner                                                             Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=5486]