Aktionsplan 2018 des Landes gegen Umgebungslärm

Die neueste Lärmschätzung (März 2018) des Landes – die bis 17.7.2018 zur Stellungnahme aufgelegt wurde –  stellt fest:
Durch Lärm von Landes- und Gemeindestraßen (Zuständigkeitsbereich des Landes) sind in Wulkaprodersdorf zwei Personen betroffen (zu lesen im Teil 2 Umgebungslärm- Aktionsplan 2018  Seite 15).

Die Schlussfolgerungen im Aktionsplan basieren auf Hochrechnungen mit Verkehrszahlen aus der Landes- Verkehrsdatenbank – Stand 2016 (zu lesen im Aktionsplan 2018 Seite 12).
Und es bedeutet, dass nach Angaben des Landes, die Wienerstraße nicht durch den Duchzugsverkehr auf der B16, sondern überwiegend durch den Verkehr auf dem S31 Zubringer belastet wird.

Die grafische Aufbereitung der Lärmbelastung (Ende 2017) für Wulkaprodersdorf – verursacht durch Landesstraßen – sieht daher wie folgt aus:

(www.laerminfo.at, Lärmkarten, Straßenverkehr, Straßen im Zuständigkeitsbereich der Länder,  diese Karte wird nach der Einsichtsfrist mit den Daten des Aktionsplans 2018 „aktualisiert“ werden)

Die Lärmbelastung (Ende 2017) für Wulkaprodersdorf ist aufgrund der Landesberechnungen überwiegend durch die S31 bzw. den Autobahnzubringer  verursacht:

(www.laerminfo.at, Lärmkarten, Straßenverkehr, Autobahnen und Schnellstraßen)

Gleichzeitig wird auf Seite 22 des Aktionsplans 2018 jedoch auch angemerkt:
„Die Gemeinde Wulkaprodersdorf ist von hochrangigen Verkehrsverbindungen umschlossen (S 31, B 50, B 16, Autobahnzubringer A 3, Bahnverbindung nach Eisenstadt). Die Marktgemeinde hat 2017 Lärmmessungen in Auftrag gegeben und einen Antrag auf Verordnung einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 km/h auf der B 50 entlang des Ortsgebietes gestellt.“

Und zur Umsetzung eventueller Geschwindigkeitsreduzierung ist auf derselben Seite zu lesen:
„Kurz- und mittelfristig Verordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen in Abwägung der Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs sowie der Umweltverträglichkeit bzw. Geschwindigkeitskontrollen durch die Exekutive.“

Für Laien stellt sich nun die Frage. Warum finden nicht tatsächliche Lärmmessungen statt? Warum finden nicht reale Lärmmessungen der Betroffenen Eingang in die Belastungsdaten und Lärmkarten? (lesen Sie dazu unseren Beitrag vom August 2017 Lärmmessungen im Dorf).

Bilden Sie sich ihre eigene Meinung!

Wie kommt es zu den Lärmdaten und Aktionsplänen?

Aufgrund von EU Richtlinien ist das Burgenland verpflichtet (so wie alle anderen Länder und Regionen), Lärmdaten zu erheben und zu veröffentlichen.  Ebenso sind Aktionspläne zum Schutz der Betroffenen Bevölkerung zu erstellen. Die Aktionsplanung für Umgebungslärm erfolgt immer durch die für die Lärmquelle zuständige Behörde, der Aktionsplan für Österreich setzt sich daher aus mehreren Teil-Aktionsplänen zusammen.

Diese Daten liegen nun vor und werden bis zum 17.7.2018 zur Einsicht und eventuellen Stellungnahme aufgelegt. Sie finden nach der Anhörungsfrist  Eingang in die Lärmkarten und die daraus abgeleiteten Schutzmaßnahmen. Die Unterlagen finden Sie unter:

Teil 2: zu Landes-, Gemeindestraßen – Burgenland

Titelseite Aktionsplan

Allgemeiner Teil: Zusammenfassung der Betroffenen

Titelseite Aktionsplan

Teil  1: zu Autobahnen und Schnellstraßen

Titelseite Aktionsplan

 

 

Alle Informationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus „Lärmschutz für Österreich“ www.laerminfo.at

 

Autoverkehr – UDW Befürchtungen bestätigt

Wie die Bezirksblätter am 2/3.August berichteten, ist der Autoverkehr auf der A3 und der S31 im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Halbjahr 2016 stark gestiegen. Auf der A3 im Bereich Großhöflein um 3,9%, im Bereich der S31 bei Wulkaprodersdorf die Anzahl der PKW um 4%, die der LKW um 6,9%.

Lesen Sie hiezu den Artikel der Bezirksblätter auf der Seite der Bürgerinitiative Großhöflein-Lärmschutz.

Oder auch den Orf Beitrag vom 30.Juli

 

Dies bestätigt die Befürchtungen der UDW, dass die düsteren Annahmen der Verkehrsexperten stimmen. Höherrangige Straßen ziehen zusätzlichen Verkehr in die Region.

Wir haben in unserer Informationsveranstaltung vom 31.Mai 2017 berichtet. Auf höherrangigen Straßen steigt der Autoverkehr wesentlich schneller als auf niederrangigen.

 

Verkehrszählung und Verkehrsanalyse der Asfinag

In einer Verkehrsuntersuchung vom 2.11.2016 hat die ASFINAG Prognosen zur Verkehrsentwicklung vorgelegt:

Die gesamte Analyse:  A3 Asfinag_2016

Die Asfinag verspricht mit der A3-Verlängerung eine Halbierung des Verkehrs bis 2035 in der Wienerstraße. Gleichzeitig erhöht sich der Verkehr (laut Asfinag) durch den Ausbau der A3 um 15.000 KFZ täglich im Vergleich zum Nichtausbau. Diese Belastung betrifft die ganze Region. Die UDW hat diese Verkehrszahlen näher betrachtet und mit anderen Zählungen verglichen.

Diese Fakten hat die UDW in einer Präsentation zusammengefasst und wollte diese im März im Gemeinderat auf die Tagsordnung bringen.  Dies wurde aus formellen- und zeitlichen Gründen von den anderen Fraktionen abgelehnt.

Kritik an der Prognose: Die tatsächliche Gesamtverkehrsbelastung von 43.300 KFZ / Tag wird 2035 viel höher sein. Begründung:

  1. Die Prognose der Asfinag für die Wienerstraße 2035 ist nicht nachvollziehbar.. Eine Variante mit einer „echter Umfahrung“ (nicht mautpflichtig) für WP blieb unberücksichtigt! Ohne mautfreie Umfahrung wird die Zahl der Mautflüchtlinge durch WP sicherlich nicht weniger!
  2. Der prognostizierte Gesamtverkehr mit 43.300 KFZ / Tag ist viel zu niedrig beziffert. Es wurde kein Verlagerungsverkehr von der A4 eingerechnet. Dies gilt vor allem für den zu erwartenden Schwerverkehr aus Ungarn.

Nur eine ‚echte‘ Umfahrung bringt die gleiche Entlastung für Wulkaprodersdorf, ohne negativen Nebeneffekte.

Zahlen die aufzeigen wie höherrangige Straßen den Verkehr aus der gesamten Region anziehen. Während der Verkehr auf der B50 seit 2007/2008 gleich blieb, stieg er auf der S31, der A3, A4in unserer Region zwischen 20 – 40%: