A3: Ungarn baut Anschluss bis Grenze

Bereits Juli 2018 haben wir von der Verlängerung der Autobahn M85 in Ungarn berichtet (M85 – das Anbindungsstück zur A3). Die M85 ist die logische Verbindungsstrecke aus Ungarn zur A3 auf einer der großen Europäischen Transitrouten. Nun wird in Ungarn der Abschnitt (Györ – Sopron) durch die STRABAG gebaut und die Planung der Verlängerung bis zur Grenze nach Klingenbach nimmt konkrete Formen an wie der ORF am 8.2.2019 berichtet.

Das Verbindungsstück der A3 auf österreichischer Seite zwischen Wulkaprodersdorf und Klingenbach fehlt derzeit noch. Verhandlungen zwischen der ASFINAG und den ungarischen Autobahnbetreibern NIF haben bereits stattgefunden und weitere Verhandlungen sind in Aussicht gestellt. Der ungarische Wunsch auf eine Verbindung zwischen A3 und M85 ist unüberhörbar.

Die Anrainergemeinden der A3 (Großhöflein, Klingenbach, Müllendorf, Siegendorf, Wulkaprodersdorf und Zagersdorf) versuchen seit Jahren die  Verlängerung der A3  zu verhindern. Bereits jetzt sind die A3 Anrainer bis an die Erträglichkeitsgrenzen durch Lärm- und Feinstaub belastet. Mit der Verlängerung wird eine Steigerung des Verkehrs und zusätzliche Belastungen befürchtet.

Bisher konnten die Anrainer in der Ablehnung der A3 Verlängerung auf die Unterstützung der Landespolitik zählen.  Wer sich die aktuellsten Wortmeldungen der Landesverantwortlichen genau anhört bemerkt jedoch eine Änderung in der Wortwahl bei der Unterstützung der Anrainergemeinden:

Anfang 2018 war zu hören: „Keine A3 Verlängerung ohne Zustimmung der Gemeinden„. Die Verlängerung wurde vom Einvernehmen mit der Bevölkerung über eine Zustimmung bei einer Bürgerbefragung oder von Gemeinderatsbeschlüssenabhängig gemacht.

Anfang 2019 wird von der Notwendigkeit der „Erfüllung von Lärmschutzmaßnahmen entsprechend  den „Wünschen der Gemeinde und im Sinne der Bevölkerung gesprochen. Also weg von der kategorischen Forderung einer Zustimmung der Anrainergemeinden hin zur erforderlichen Erfüllung von Lärmschutzwünschen der Anrainer durch die ASFINAG.

 

Doch machen Sie sich selbst ein Bild:

Februar 2018
LR Doszkozil in einer Aussendung der SPÖ anlässlich einer Pressekonferenz (Zagersdorf 22.2.2018):  „Eine Verlängerung der A3 kommt nur dann in Frage, wenn alle Forderungen der Gemeinden erfüllt werden. Sollte das nicht der Fall sein, kommt der Ausbau nicht“. Stellvertretend für die betroffenen Gemeinden bedankte sich der Siegendorfer Bürgermeister Rainer Porics bei Doskozil und Eisenkopf für die kompromisslose Unterstützung. „Wir stehen unseren Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern im Wort und freuen uns, dass es ohne Zustimmung der Gemeinden keine Verlängerung der A3 geben wird!“, so Porics. 

Mai 2018
Anlässlich der Fragestunde der Landtagssitzung am 29. Mai 2018 zitiert Hans Gsellmann auf meinbezirk.at Straßenbaulandesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ)  „Wenn die ASFINAG bei Verlängerungsplänen nicht auf die Wünsche der Gemeinden eingeht, dies nicht im Einvernehmen geschieht, dann wird es die A3-Verlängerung nicht geben.“ Ob dies in den Gemeinden mittels Gemeinderatsbeschluss oder samt vorhergehender Bürgerbefragung erfolgt, will Doskozil den Anrainergemeinden überlassen. „Diese müssen sich final entscheiden – dafür oder dagegen. Sobald sich eine Gemeinde dagegen entscheidet, wird es nicht möglich sein, dieses Gesamtprojekt zu realisieren“, stellt Doskozil klar.

Februar 2019
LR Doszkozil in einem Interview mit dem ORF Burgenland Man habe landesseits vereinbart, dass es die A3-Verlängerung nicht geben werde, wenn die Lärmschutzmaßnahmen in diesem Bereich „nicht auch den Wünschen der Gemeinde und im Sinne der Bevölkerung ausfallen“ – auch wenn in Ungarn bis zur Grenze gebaut werde. Es liege nun an der ASFINAG diese Lärmschutzmaßnahmen zu planen bzw. zu realisieren, so Doskozil im Interview mit dem ORF Burgenland. Die frühere Aussage des Landesrats:  „Ob eine Transitstrecke durch das Burgenland gebaut wird, sollte im Burgenland und nicht in Ungarn entschieden werden“, scheint immer mehr an Ernst zu verlieren.

Teststrecke Tempo 140 im Burgenland

Die UDW ist dagegen!!

Infrastrukturminister Hofer möchte mit Unterstützung der Landes-FPÖ und dem ARBÖ im Burgenland das Teilstück Wulkaprodersdorf – Mattersburg auf der S31 als auch den Abschnitt Münchendorf – Müllendorf auf der Südostautobahn (A3) zu Teststrecken für Tempo 140 machen!!  Dies war in verschiedenen Pressemitteilungen der letzten Tage zu erfahren: kurier.at 2.2.2019 Teststrecke im Burgenland, bvz.at 7.2.2019 Tempo 140 (am Ende des BVZ Artikels ist eine Umfrage angeführt, bitte ABSTIMMEN!).

Dieses Vorhaben ist eine weitere zusätzliche Belastung von Lärm und Feinstaub für die Bevölkerung von Wulkaprodersdorf und für die gesamte Region.

Bürgerinitiativen in Wulkaprodersdorf sowie Bürgerinitiativen aus dem Bezirk  kämpfen seit Jahren gegen den zunehmenden Verkehr in der Region und dem damit verbundenen hohen Lärmpegel. Die Lärmbelastung mit 61,4 dB bei Tag und 53 dB bei Nacht wird durch ein Lärm-Gutachten der Gemeinde Wulkaprodersdorf bewiesen und liegt deutlich über den erlaubten Grenzwerten (der standard 15.2.2019, Lernens-ein-bisschen-Physik-Herr-Minister).

Wulkaprodersdorf hat derzeit schon eine der höchsten Feinstaubbelastungen des Burgenlandes.

Es ist bewiesen, dass der Ausstoß von Luftschadstoffen und Treibhausgasen Großteils durch den Straßenverkehr verursacht wird, was vor allem von der Geschwindigkeit abhängt.

Die Tallage an der Wulka führt zu einer besonderen Inversionswetterlage und damit zu einer Ansammlung von Schadstoffen.

Der Feinstaub und die Abgase bleiben in Wulkaprodersdorf und in den angrenzenden Gemeindegebieten wie in einem See liegen!

Das bedeutet, dass die hier produzierten Luftschadstoffe bei bestimmten Windströmungen nicht oder nur sehr schwer abtransportiert werden und damit zu der erhöhten Feinstaubproblematik führen. Jeglicher Schadstoffzuwachs verschlimmert die Situation.

Geringere Geschwindigkeiten führen grundsätzlich zu einer Reduktion der Abgasemissionen und des Staubs aus Abrieb und Aufwirbelung.

Auf der B50, entlang von den Wohngebieten in Wulkaprodersdorf, fordert die UDW seit 1 1/2 Jahren eine Temporeduzierung zur Verringerung der Lärmbelastung und für mehr Sicherheit. Bis heute gibt es darüber noch keine Entscheidung der Bezirksverwaltungsbehörde bzw. des Landes.

Ein noch höheres Tempo auf der vorbeiführenden S31 verstärkt die Umweltbelastung für Wulkaprodersdorf (Schadstoffe, Lärm. Staub … ) und verschlechtert unsere Lebensqualität, http://www.udw.info/themen/verkehr/

Die UDW spricht sich daher entschieden dagegen aus und appelliert an die Entscheidungsträger im Land dieses Vorhaben zu verhindern.

Presseaussendung der UDW vom 11.2.2019

 

Weitere Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen von Geschwindigkeit im Straßenverkehr finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamts:
http://www.umweltbundesamt.at/…/…/fahrzeugtechnik/pkw/tempo/
Der Ausstoß von Luftschadstoffen und Treibhausgasen des Straßenverkehrs hängt von vielen Faktoren ab. Wesentlichen Einfluss haben neben Art des Antriebs, Fahrzeuggröße und -alter vor allem die Geschwindigkeit und die Fahrdynamik.

Temporeduktionen wirken sich besonders positiv aus, wenn der Verkehr dadurch fließender verläuft. Durch weniger Beschleunigungs- und Bremsmanöver werden sowohl Verbrauch und Emissionen als auch Abrieb und Aufwirbelung vermindert.

 

 

UDW Klausur 2019

BERICHT VON DER UDW-KLAUSUR

am 11. und 12. Jänner 2019

Bei unserer diesjährigen Wochenendklausur hat sich die UDW schwerpunktmäßig mit dem Thema „Wohnen in Wulkaprodersdorf“ beschäftigt. Dabei ging es in erster Linie um mögliche Baulanderschließungen. Ein Thema, dass seit Jahren in Wulkaprodersdorf vernachlässigt wurde, jetzt aber seit Monaten den Gemeinderat intensiv beschäftigt.

Die zentralen Fragen dabei sind:

  1. Welche Flächen könnten für die Zukunft für Baugebiete in Wulkaprodersdorf relevant sein?
  2. Was passiert mit den derzeitigen Aufschließungsgebieten?
  3. Wie können wir unsere Baulandreserven reduzieren, die uns daran hindern neue Bauflächen zu erschließen?
  4. Für den derzeit akuten Bauplatzbedarf gilt es kurz- mittel- und langfristige Ziele zu definieren.

Bauplätze sind in Wulkaprodersdorf nur sehr schwer zu bekommen. Das führt dazu, dass junge Familien abwandern. Andrerseits gibt es genug Bauplätze, die jedoch in privater Hand sind und für die Kinder oder Enkeln reserviert werden. Manche verkaufen ihre Bauplätze auch deshalb nicht, weil sie derzeit kein Geld benötigen. Da kann die öffentliche Hand nicht eingreifen.

 

BAULANDRESERVEN

Die Aufschließung von neuen Bauplätzen ist derzeit nicht möglich. Das wird von der Landesregierung untersagt, weil wir in Wulkaprodersdorf ausreichend Baulandreserven haben.

Wenn wir neue Bauplätze aufschließen wollen, müssen wir unsere Baulandreserven reduzieren. Das ist nur möglich, wenn wir alle „Bauland Aufschließungsgebiete“ entweder in Bauland umwidmen und dafür sorgen, dass sie auch in den nächsten Jahren bebaut werden können, oder diese wieder in Grünland zurückwidmen.

Von diesen Aufschließungsgebieten gibt es zwei: das Gebiet zwischen Mühlgasse, Aussiedlerhof Kaiser und Bahntrasse (ca. 9 ha) und zwischen Oberer Gartengasse und Bahntrasse (ca. 2 ½ ha).

Für eine Umwidmung hat der Gemeinderat (mit einer Stimmenthaltung) Umwidmungskriterien beschlossen: Nur wenn alle Bauplätze entweder an die Gemeinde gehen, die diese mit einem Bauzwang innerhalb von 5 Jahren verkauft, oder die im Besitz verbleibenden Bauplätze mit einem privatrechtlich abgeschlossenen Bauzwang von 10 Jahren belegt werden.

Wenn das nicht möglich ist, müssten diese Flächen wieder in „Grünland“ rückgewidmet werden.

 

NEUERSCHLIESSUNG VON BAUFLÄCHEN

Erst durch die Reduzierung der Baulandreserven würde der Weg frei sein für die Erschließung von neuen Bauflächen. Welche das sein könnten, damit hat sich die UDW intensiv bei dieser Klausur beschäftigt und das wird auch Thema in den Gesprächen mit den anderen Fraktionen im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses sein.

Das ist keine einfache Sache. Wir haben uns damit beschäftigt, welche Vorgangsweise dabei optimal wäre.

  1. Erhebung der Grundeigentümer/innen
  2. Erarbeiten einer Strategie, damit alle Grundeigentümer/innen mitgehen und sämtliche Vor- und Nachteile von allen getragen werden.
  3. Ausscheiden jener Flächen, die nicht als Bauland geeignet sind.
  4. Festlegen der Gebiete, die als Bauland herangezogen werden können.
  5. Verhandlung mit allen Eigentümer/innen
  6. Zonierung bzw. Reihenfolge in welcher Reihenfolge die Flächen parzelliert werden sollen.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat (niemand hat eine absolute Mehrheit) gibt es jetzt die Möglichkeit, dass sich alle drei Fraktionen zusammensetzen und ein gemeinsames Projekt erarbeiten.

Zeitung Dezember 2018

Unsere neue UDW Zeitung Dezeber 2018 ist fertig.

Sie beinhaltet folgende Themen:

  • Unser Dorf Weiterentwickeln – Dorfentwicklung
  • Schaffung von Bauplätzen
  • Aufschliessungsgebiet Mühlgasse
  • Baugrundschlamassel der ÖVP
  • Gemeinderatssitzungen
  • Kindergarten
  • Umgebungslärm
  • UDW Klausur
  • Gebetshaus oder Gaststätte
  • Adventmarkt

 

 

Wechsel bei den UDW Gemeinderäten

EU-Gemeinderat Renè Neuberger hat sein GR-Mandat mit Dezember 2018 ruhend gestellt, weil er wieder in Brüssel arbeitet.

Besonders im kommenden EU-Wahl-Jahr ist es wichtig, dass vor allem junge Menschen, meinungsbildend die Interessen unseres Landes vertreten und noch dazu ein EU-Gemeinderat aus Wulkaprodersdorf!! Es wird weiter eine gute Zusammenarbeit mit Renè geben. Und auf jeden Fall haben wir ihm versprochen, ihn nächstes Jahr in Brüssel zu besuchen.

In den Gemeinderat wird ihm Michael Semeliker nachfolgen. Als langjähriger Gemeinderat wird er wieder das 4. UDWMandat im GR ausüben.