AUS für A3 Verlängerung

AUS FÜR DEN WEITERBAU DER A3 – Ein Etappensieg nach 20 Jahren

Foto: Der Standard, APA/Roland Schlager

Die umstrittene Verlängerung der Südostautobahn (A3) bis zur Grenze bei Klingenbach wird nicht durchgeführt.“ Zu diesem Schluss sei man im Zuge der Evaluierung des Asfinag-Bauprogramms gekommen, teilte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag mit. (Der Standard, 9.8.2021)

Das Projekt wird aufgrund der Auswirkungen auf Boden und Klima nicht umgesetzt. Bei der A3-Verlängerung würden rund 60 Hektar Boden versiegelt, die Folgen für Boden und Klima wären „dramatisch“, betonte Gewessler. Außerdem würde eine Realisierung des Vorhabens einen Anstieg beim Verkehr, insbesondere beim Transitverkehr aus dem Ausland, bedeuten. Das wiederum würde zu einer starken Belastung für die Bevölkerung durch Lärm und schlechte Luft führen.

Das Projekt, für das vor rund 20 Jahren die Planungen aufgenommen wurden, ist auch im Burgenland umstritten. 2018 forderte der Landtag (auf Initiative der Grünen) den Bund dazu auf, es nicht weiterzuverfolgen (wir berichteten). 2020 erneuerte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die Forderung (wir berichteten).

Gewessler in ihrer Presseaussendung: „Diesem Anliegen kommen wir jetzt nach. Die Asfinang wird die A3 im Bauprogramm der Zukunft nicht länger verfolgen. Stattdessen werden wir mit dem Land Burgenland rasch bessere Alternativen suchen“. Eine Arbeitsgruppe soll Alternativen erarbeiten, wie etwa eine Verbesserung des Öffi-Angebotes und gezieltes Ausbauen im niederrangigen Straßennetz.

BIG A3

Die BIG A3 – an der UDW Mitglieder maßgebend mitarbeiten – kämpft seit fast 20 Jahren gegen den Weiterbau der A3. Gleichzeitig werden durch die Bürgerinitiative sinnvolle Entlastungsmaßnahmen für die Anrainergemeinden im  Grenzgebiet angeregt.

Gerade entlang der Transit- und Einzugsroute: Klingenbach, Siegendorf, Zagersdorf, Wulkaprodersdorf ..  ist diese Entlastung besonders wichtig. Denn in Ungarn gehen die Baumaßnahmen der M85 in Richtung österreichische Grenze gehen ungebremst weiter und werden die Region bald mit neuem Verkehrsaufkommen belasten.

 

Dazu unsere UDW Umweltgemeinderätin Grete Krojer:

Nun stehen wir vor einem Etappensieg. Die Autobahn wird nicht verlängert und der Transitverkehr bleibt uns erspart.

Dennoch leidet die Bevölkerung besonders in Wulkaprodersdorf an der bereits bestehenden Verkehrsbelastung. So könnte z.B. die Wienerstraße durch eine Verlagerung der B16 auf den Autobahnzubringer vom Verkehr entlastet werden. Dazu gibt es bereits mehrere Lösungsvarianten.

Um  mehr gegen den Klimawandel zu tun werden in Zukunft weitere Schritte  notwendig sein. Dies erfordert aber, dass immer mehr Menschen wirklich bereit sind selbst aktiv mitzuwirken. Und dazu zählt auch, dass der Autoverkehr insgesamt nicht wächst, sondern reduziert wird.

Denn Verkehrsexperten kommen immer wieder zu folgenden  Forschungsergebnissen:

„Mehr Straßen ziehen mehr Verkehr an!     

Mehr Straßen bringen längerfristig keine Entlastung!

Mehr Straßen fördern und beschleunigen weitere Belastungen!“

 

 

erstellt von: Wolfgang Reiser                                                         Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=10822]

A3 Verlängerung – Gespräch der BIG A3 Vertreter mit LH Doskozil

Am 7.4.2021 fand ein Treffen zwischen der gemeindeübergreifenden Bürgerinitiative BIG A3 und den Landesverantwortlichen statt. LH Doskozil sowie Verkehrslandesrat Dorner empfingen die Vertreter der Bürgerinitiative.

Burgenländischer Landtag (c) LT-Direktion

Anlass war die erneut zunehmende Verunsicherung um die Verlängerung der A3 und die laufenden Straßenbauprojekte in der Region.

Eigentlich haben die Anrainer-Gemeinden den Bau der A3 Verlängerung längst abgelehnt und der Landtag die Streichung des Bauprojekts aus dem Bundesstraßengesetz gefordert – doch diese Streichung wurde bisher nicht vorgenommen (Landtag beschließt Streichung).

 

 

Aber in der Zwischenzeit werden Tatsachen geschaffen:

Bau der M85 bei Sopron

Ungarn baut zügig an der M85 Richtung Grenze. Die S4 von Mattersburg nach Wr. Neustadt wird auf Autobahnniveau ertüchtigt. Die S31 von Eisenstadt nach Mattersburg hat den Status einer Autobahn (M85 Bauvideo).

Die Bürgerinitiative ist besorgt, dass durch diese Maßnahmen der Straßenverkehr in der Region noch stärker zunimmt. Am Ende der Entwicklung werden dann viele Bewohner der Region einen Ausweg aus der Verkehrsbelastung nur mehr im Bau der A3 Verlängerung oder im Bau einer Schnellstraße am Bestand der B16  sehen. Dieser Bau würde jedoch zu Lasten der direkten Anrainergemeinden gehen und laut Aussage vieler Verkehrsexperten die Verkehrslast zusätzlich noch weiter steigern (Mobil ohne Autobahn„).

Die BIG A3 wollte daher die Meinung des Landeshauptmannes und des Verkehrslandesrates zur aktuellen Entwicklung erfragen. Der Landeshauptmann erneuerte dabei seine ablehnende Haltung zur A3 Verlängerung und dementierte die Gerüchte über den Bau einer Schnellstraße am Bestand der B16. Auch soll die Tonnagebeschränkung für den LKW Transit auf 7,5 Tonnen bestehen bleiben.

 

Eine Übersicht der Ergebnisse des gesamten Gespräches können Sie in der BIG A3 Presseaussendung nachlesen (BIG A3 – Presseaussendung 7.4.2021).


www.stopp-verlängerung-a3.at

 

erstellt von: Wolfgang Reisner                                                                       Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=10370]

A3 Verlängerung – Landtag beschließt Streichung aus dem Bundesstraßengesetz

Am 16.April 2020 wurde im Bgld. Landtag mit großer Mehrheit der Antrag angenommen, in einer Entschließung den Bund aufzufordern, die Verlängerung der A3 aus dem Bundesstraßengesetz zu streichen. Damit hat der seit 17 Jahren andauernde Kampf der Bürgerinitiativen gegen den Ausbau der A3 an die ungarische Grenze einen großen Etappensieg errungen.

 

Die überparteiliche Bürgerinitiative BIG A3 geht davon aus, dass auch der Nationalrat mit Mehrheit dem Wunsch des Burgenlandes folgen wird und teilt in einer Presseaussendung mit:

„Unser viele Jahre dauernder Einsatz für die Lebensqualität in den Anrainergemeinden der A3 wird sich hoffentlich bald lohnen. Die BIG A3 wird auch in Zukunft präsent sein und nicht nachlassen. Wir werden uns vorrangig der Erstellung eines regionalen Verkehrskonzepts für den Raum Ödenburg, Eisenstadt und Mattersburg widmen. Insbesondere der Frage, wie die Verkehrsströme von und nach Ungarn umweltverträglich gelenkt werden könnten.

Doch allein damit ist das Verkehrsproblem in der Region noch nicht gelöst. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wirtschaftliche Abhängigkeit von fernen Ländern riskant ist, enorme Transportkosten verursacht, Lärm erzeugt und unsere Umwelt verschmutzt.

Jetzt ist umdenken angesagt: Mehr regionale Kreisläufe nutzen und weniger internationale Abhängigkeit. Diese längst fällige Korrektur der Globalisierung wird uns helfen, die Transportkolonnen einzubremsen.“ BIG A3 – Presseaussendung 17.4.2020

 

BIG-A3 – website
Bgld. Landtag Entschließungstext 16.4.2020

Unsere Beiträge zum Thema finden Sie unter: A3-Verlängerung

 

 

erstellt von: Wolfgang Reisner , Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=9137]

Veranstaltung der BIG A3 zum Thema ‚Mobil ohne Autobahn‘

Bericht über die Veranstaltung der BIG A3 zum Thema „Mobil ohne Autobahn“ mit dem Verkehrsexperten der Technischen Universität Dr. Harald Frey.

Die Bürgerinitiative gegen die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf bis Klingenbach (BIG A3) hat zu diesem Thema nach Wulkaprodersdorf eingeladen. Dr. Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, informierte über die dramatischen Folgen einer möglichen Autobahnverlängerung. Mehr als 200 Menschen waren gekommen, darunter auch die Bürgermeister von Wulkaprodersdorf, Siegendorf und Klingenbach.

Dr. Harald Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, erklärte in seinem wissenschaftlichen Vortrag die Auswirkungen der A3 Verlängerung und des Baus der Autobahn M85 in Ungarn. Anhand seiner Studien belegte er, dass mehr Straßen vor allem mehr Autos anziehen. Im Fall der A3 Verlängerung erwartet der Verkehrsexperte, dass zusätzlich etwa die Hälfte des internationalen A4-Schwerverkehrs auf die A3 wandert und damit Folgewirkungen für die S31 und die S4 entstehen. Gesamt rechnet er mit einer Verdoppelung des Verkehrs auf der A3. Eine Verbesserung der Verkehrssituation im Burgenland bzw. eine Entlastung der burgenländischen Pendler sieht er dadurch nicht. Die gesamten Unterlagen zum Vortrag finden Sie auf der Seite der BIG A3 unter: „Päsentation“.

Ein Lückenschluss würde bedeuten
• mehr Verkehr und keine Verkehrsentlastung
• Ost -West Transitroute
• Entwertung der Grundstücke
• Zerstörung von verfügbarem und fruchtbarem Ackerland
• Keinen wirtschaftlichen Vorteil
• Zerstörung von Lebens-, Wirtschafts-, Erholungsräume
• Verschlechterung der Lebensqualität und Gefährdung der Gesundheit

Dr. Frey plädierte für den Ausbau der Schiene:

Dr. Frey am 14. Jänner 2020 in Wulkaprodersdorf

„Der Fokus in der Verkehrsentwicklung muss eindeutig auf dem öffentlichen Verkehr liegen. 2 Milliarden Euro im Burgenland in den Straßenausbau zu investieren und nur 120 Millionen EUR in den Öffentlichen Verkehr ist der falsche Weg“.

Im Mobilitätsbereich gibt es zwar keine „Entweder – Oder-Strategie“ aber sehr wohl beim Einsatz der begrenzten Mittel. Entweder man baut den Individualverkehr aus – was im Burgenland seit 100 Jahren geschieht – oder man baut den Öffentlichen Verkehr aus. Beides gleichzeitig geht nicht, weil es nicht leistbar ist und der ÖV dabei immer im Nachteil ist.

Dem Wunsch durch den A3 Ausbau die Region wirtschaftlich zu stärken hält er entgegen: „Autos sind ein schlechtes Geschäft für die Gemeinde: Sie verursachen Kosten, laden aber dazu ein, das Geld woanders auszugeben. Die Allgemeinheit zahlt, damit Gewinne in den Zentren gemacht werden.“

„Viele negative Beispiele zeigen uns heute was der weitere Bau von Schnellstraßen und Autobahnen für eine Region bedeutet.“
• Kaufkraftverluste an die Zentren zuerst entlang der Autobahnen und Schnellstraßen
• Zwang zum Auspendeln
• Zwang zum Autofahren
• Geld der Bürger fließt immer mehr in die Konzernkassen
• Lokale Wirtschaftskreisläufe werden schwächer
• Gemeinden verarmen und werden noch mehr erpressbar
• Bezug zur Heimatgemeinde geht verloren
• Zerstörung der lokalen Kultur

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020

Dr. Frey auf die Frage eines Teilnehmers wie die A3-Verlängerung zu verhindern ist:
„Nur wenn die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf nach Klingenbach aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen wird, kann die Bevölkerung die Rechtssicherheit haben, dass sie nicht kommt.“

Die A3-Verlängerung ist auf Wunsch der burgenländischen Landesregierung und des Landtags 2002 in das Bundesstraßengesetz aufgenommen worden. Daher könnten gerade diese durch einen entsprechenden Beschluss die Herausnahme der Verlängerung vom Nationalrat fordern.

Bemerkung der BIG A3: Das haben die Landespolitiker/innen bis heute nicht gemacht.

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020 mit dem Verkehrsexperten der TU Wien Dr. Harald Frey

 

 

erstellt von: Grete Krojer , Wolfgang Reisner                                                          Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8233]

 

Mobil ohne Autobahn

Einladung zur Veranstaltung

Mobil ohne Autobahn

„Diskussion über drohende Auswirkungen und mögliche Alternativen zur Verlängerung der A3“

 

mit Dr. Frey – Verkehrsexperte an der Technischen Universität in Wien
am 14. Januar 2020, um 19.00 Uhr, in der Mehrzweckhalle in Wulkaprodersdorf.

 

Die BIG A3 war,  in den letzten beiden Monaten sehr aktiv. Nach zu lesen auf – www.stopp-verlaengerung-a3.
Wir haben bereits in einigen unserer Beiträge berichtet.

 

Als Start einer geplanten Serie von Veranstaltungen im 1. Quartal 2020, lädt die Bürgerinitiative zu einer Publikumsdiskussion – diesmal – in Wulkaprodersdorf ein (zur Einladung):