Gartenstammtisch

Liebe Gartenfreunde!

Das nächste Stammtischtreffen „Garten und Natur“ bei Manuela Semeliker

findet am 4.7.2019 um 18:30

in der Feldgasse 4E statt.

Auf euer Kommen freut sich
Manuela!

 

Manuela’s Garteneck: Brennnesseljauche

Liebe Hobbygärtner, liebe Hobbygärtnerinnen!

JUCHEE! JAUCHE,
auch wenn es nicht unbedingt der Geruch ist, der einen in Jubelstimmung versetzt, so tut es die Wirkung auf die Pflanzen umso mehr. 😉 Mit Jauche meine ich die mehr oder weniger stinkende bräunliche Brühe, die aus Pflanzenteilen hergestellt wird. Mein absoluter Favorit (neben der Schachtelhalmbrühe) ist die Brennnesseljauche.

Sie ist ein hervorragender Stickstoffdünger und daher besonders gut geeignet für Starkzehrer im Gemüsegarten wie z.b Paradeiser, Kohl, Zucchini,… aber ich habe auch sehr gute Erfahrungen bei Rosen damit gemacht.

Mein Rezept :
Ich verwende einen 20 Liter Kunststoffbehälter und befülle ihn zu ¾ mit Brennnessel ( Blätter, Stängeln). Mit der Schere schneide ich sie dann  möglichst klein. Nun wird mit Wasser ( vorzugsweise Regenwasser) aufgefüllt. Alle Pflanzenteile müssen mit Wasser bedeckt sein.

Zur Geruchseindämmung streue ich noch eine Handvoll Gesteinsmehl hinein. Nun luftdurchlässig abdecken und an einen sonnigen und regengeschützten Platz stellen ( evtl nicht unbedingt in Terrassennähe oder gar in unmittelbarer Gegend wo die Nachbarn genussvoll ihr Grillkotelett verspeisen).

Mit der Zeit zersetzen sich die Pflanzenteile und es entsteht eine anfangs schäumende und nicht gerade nach Veilchen duftende Brühe. Wichtig ist, dass diese Flüssigkeit mindestens einmal täglich umgerührt wird – da muss man durch, aber das Resultat ist ein biologischer, kostenloser Dünger.
Wenn sich kein Schaum mehr bildet, ist die Gärung somit abgeschlossen. Je nach Temperatur ist das bei dieser Menge manchmal nach bereits 4 Tagen der Fall.

Nun heißt es nochmals Zähne zusammenbeißen, denn nun muss die Jauche gefiltert werden. Dazu spanne ich ein Netz wie man es von den Fliegenschutz-Fensternetzen kennt über einen Kübel und filtere die Flüssigkeit dort hinein.
Die noch verbleibenden Pflanzenreste entsorge ich entweder auf dem Kompost oder streue sie auf dem Gemüsebeet als Mulch aus. Nun geht es ans düngen. Ganz wichtig: Die Jauche muss verdünnt werden!  Ich verdünne sie im Verhältnis 1:20….also gieße ich ½ Liter Jauche mit 10 Liter Wasser auf. Umrühren und die Pflanzen damit gießen.

Weiters achte ich darauf:
– keine Brennnesseln zu verwenden, die bereits Samen tragen
– keine Schmetterlingspuppen oder Raupen mit zu verjauchen
– den Dünger nicht bei ausgetrockneten Boden anwenden
– nur auf das Erdreich gießen- nicht auf die Pflanzen
– nicht bei Jungpflanzen anwenden
– Handschuhe beim Filtern und Ausbringen tragen….der Geruch gräbt sich in die Haut 😉

Woher nehme ich die, oft zu unrecht als Unkraut bezeichnete Pflanze?
Ich habe die Brennnesseln in den Garten geholt – freiwillig. Seither genießen wir im Frühjahr die Jungtriebe kulinarisch, lassen aber auch den Schmetterlingen etwas übrig und mit den Brennnesseln, die sich zu sehr ausbreiten bereite ich im Frühsommer und dann nochmals im Sommer die Jauche zu. Möchte man jedoch kein wildes Eck im Garten haben, dann empfehle ich, die Brennnessel von Wiesen oder Wälder zu sammeln, fernab vom Straßenverkehr und Ackerflächen.

Wie lange kann man fertig vergorene Jauche aufbewahren?
Ich vergieße immer gleich alles. Daher habe ich keine Erfahrungen was die Haltbarkeit der fertigen Jauche betrifft. Manche meinen, luftdicht verschlossen hält sie sich monatelang – andere hingegen geben dem Ganzen höchstens ein paar Tage.

Wie oft wird damit gedüngt?
Es wird empfohlen im 14tägigen Rhythmus mit Brennnesseljauche zu düngen. Abgesehen davon, dass das Brennnesseleck dafür zu klein ist, bin ich in Zeiten wie diesen mit dem Gießen schon beschäftigt genug. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass zu viel des Guten auch nicht gut ist- meist entwickeln sich riesige dunkelgrüne Blätter aber keine oder wenig Frucht ( so wie bei meinem Karfiol….ich habe mich bereits erkundigt ob die Blätter genießbar sind…).
Bei Pflanzen, die zu den Schwachzehrer gehören, muss man ohnehin mit der Stickstoffdüngung aufpassen. Das heißt – Pflanzen, die einen höheren Düngebedarf haben, dünge ich durchschnittlich 2 bis 3 mal in der Saison mit Brennnesljauche.

Erwähnenswert ist sicherlich auch noch, dass aus diesem Beikraut nicht nur ein Pflanzenstärkungsmittel hergestellt werden kann, sondern auch ein Sud ( Kräuterauszug), der gegen Läuse helfen soll. Die Zubereitung ist die gleiche, der Unterschied ist aber, dass man das Gebräu nur 12 bis höchstens 24 Stunden stehen lässt. Danach wird es gefiltert und unverdünnt auf die Blattlaus befallenen Pflanzen gesprüht. Ob das wirklich hilft, weiß ich nicht. Ich übe mich gerade im Beseitigen der weißen Fliege. Dazu habe ich einen Sud aus Brennnesseln und Wermutblätter hergestellt. Bericht folgt.

Fazit:
Die Brennnessel ist für mich also alles andere als ein Unkraut. Sie ist eine vielseitig einsatzfähige Pflanze – ob als Nahrungsquelle für Insekten, als kulinarische und gesunde Bereicherung in der Küche, zu Heilzwecken, in der Kosmetik, für die Pflanzendüngung oder zur Schädlingsabwehr.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch
( von unten nach oben streichend….dann brennt es nicht😉) und
bis bald wenn es um ROSIGE Zeiten geht wo auch der Schachtelhalm eine große Rolle spielt.

Bis Bald
Manuela

 

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Manuela’s Garteneck: Gute Zusammenarbeit oder „Die lieben Nachbarn“

MISCHKULTUREN

Von einer gemeinsamen Nachbarschaft kann man nur profitieren, egal ob sie innig oder neutral ist. Hauptsache es wird nicht „gestritten“ !

Nicht anders ist es in der Pflanzenwelt. Bei den Gemüsepflanzen soll es regelrechte Freundschaften, aber auch Feinde geben. Und so pflanzt man, die, die harmonieren, weil sie sich gegenseitig helfen, zusammen ins Beet. Die Unterstützung der Pflanzen erfolgt entweder durch ihre Duftstoffe, Wurzelausscheidungen, Wasserspeicherung oder durch Schattierung und Standhilfe.

Minispitzkohl, Salat, Ringelblume

Ein schönes Beispiel aus meinen Mischkultur-Experimenten sind Karotte und Zwiebel. Karotten wollen es ja, zumindest anfangs, eher feucht – hingegen Zwiebeln mögen es lieber trockener. Darum war ich skeptisch. Da aber die Zwiebel durch ihre Duftstoffe die Karottenfliege vertreibt und ich endlich dieses Wurzelgemüse ohne Löcher ernten wollte, setzte ich die beiden eng zueinander in ein Beet. Und siehe da – es funktionierte. Seither wurzelten die beiden unzertrennlich nebeneinander.

Auch die Zwiebel soll angeblich von der Karotte profitieren, denn sie vertreibt die Zwiebelfliege. Möglicherweise stimmt das. Denn heuer pflanzte ich aus Platzgründen die Zwiebel zu den Erbsen. Nachbarn, die sich zwar nicht innig mögen, aber dulden. Auch gut – nur gegen die Zwiebelfliege wirkungslos….wie ich leider bei dem einen oder anderen Zwiebelgrün erkennen musste.

 

Borretsch

Also an dieser Zwiebel- Karotten-Liebe ist schon etwas dran. Auch Blumen oder Kräuter können tolle Nachbarn sein. So hilft zB. die Ringelblume gegen Nematoden und Drahtwürmer. Oder auch Borretsch, der Bienen anlockt und den Boden anreichert ist keinesfalls zu verschmähen ( zumal er auch wunderschön blüht und in der Küche nicht zu verachten ist). Hilfreich soll auch der Salbei sein, der durch seinen intensiven Geruch den Kohlweißling vertreibt.

Dennoch ist auch im Bereich Mischkultur nicht alles in Stein gemeißelt.

 

Mischkulturen sind zwar eine tolle Hilfe. Und außerdem ist ein Beet, dicht gereiht Freund an Freund, ja auch schön anzusehen. Aber es spielen natürlich auch viele andere Faktoren und Einflüsse ein Rolle. Nicht zu vergessen das Gartenglück, damit das Gemüse gut wachsen und gedeihen kann.

Dazu gibt es eine Geschichte:
Ein Blick in das Hochbeet meines Papas bescherte mir fast einen Herzstillstand- da standen Paradeiser und Erdäpfeln in Eintracht dicht nebeneinander. Es wirkte fast ein bisschen friedlich. Aber die Erfahrung, dass Paradeiser ohnehin anfällig für Krautfäule sind….und dann auch noch die Erdäpfeln, die ihre Blattkrankheiten über den Wind verteilen… nein das kann nicht gut ausgehen. Papa, die Ernte kannst du vergessen. ABER- gut is‘ gangen, nix is‘ g‘schehen. Keine nennenswerten Blatterkrankungen- die Ernte der beiden Starkzehrer war sogar ein ansehnlicher Erfolg.

 

Mischkulturscheibe

Vielleicht war es die günstige Witterung. Oder das vorbeugende Spritzen mit Schachtelhalmextrakt, das zwischen den schlechten Nachbarn für Ruhe sorgte. Einfach ausprobieren. Auch was den Abstand betrifft. Denn wie nah müssen die beiden stehen damit sie voneinander profitieren bzw. wie weit voneinander entfernt, damit sie sich nicht in die Wurzeln kriegen- ein Experiment bei dem man viel lernen kann.

Ich jedenfalls setze das nächste Mal wieder auf die Karotten-Zwiebel-Freundschaft.

Wenn ihr euch auch auf das Miteinander der Mischkultur einlassen wollt – z.b hier ( gartenjournal.net/mischkultur ) gibt es interessante Anregungen.

Übrigens es gibt auch eine tolle Beziehung zwischen Paradeiser und Brennesseln: Paradeispflanzen mögen es sehr, wenn man in das Pflanzloch einige frische, grob zerkleinerte Brennesselblätter gibt.

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch 😉

Bis Bald
Manuela

 

P.S Demnächst geht es um Jauche & Kräuterauszug

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Garten und Natur

Liebe Gartenfreunde!

Das nächste Stammtischtreffen „Garten und Natur“ bei Manuela Semeliker

findet am 17.5. um 16:30

in der Feldgasse 4E statt.

Bei Regen wird das Treffen auf den 24.5. verschoben.

Garten und Natur

Liebe Gartenfreunde!

Das erste Stammtischtreffen „Garten und Natur“ von Manuela Semeliker ist vorbereitet.

Wer sich für dieses Zeichen des nachhaltigen Gärtnern – für die Natur im Garten – Plakette interessiert oder sich über das naturnahe Gartln ein Bild machen möchte, kann beim

1. Stammtischtreffen der Wulkaprodersdorfer Hobbygärtner/innen

genaueres darüber erfahren.

Und es erwarten Sie vielen Ideen für das kommende Gartenjahr!

 

 

Wann:  Freitag, 26.4.2019 16:30 Uhr (bei Regenwetter 3..5.2019)

Wo: in Manuela Semeliker’s  Garten,
Feldgasse 4e, Wulkaprodersdorf