Manuela’s Garteneck: Der Frühling naht

Der Frühling naht

Es blüht und sprießt – der Frühling lockt die ersten Tiere aus ihrem Winterquartier – und auch mich wieder in den Garten.

Hallo und herzlich Willkommen all jenen die auch heuer wieder über meine Garten- Geschehnisse lesen möchten.

Meine ersten Tätigkeiten im Garten sind, die vertrockneten Stiele der Stauden zu entfernen und verschiedene Sträucher zu schneiden wie z.b den Sommerflieder, oder Lavendel.

Schnittgut von Sträuchern und Stauden

Dabei wird mir auch bewusst, dass ich ein wichtiges Ausgangsmaterial für meine zukünftige Erde in den Händen halte.

Womit wir bereits bei meinem  Lieblingsthema angekommen sind: schwarzes Gold ernten. Ich glaube, ich habe schon einmal erwähnt, wie beeindruckend ich es empfinde, wenn aus Garten- und Küchenabfälle nnährstoffreicher Kompost entsteht. Ich finde, dass Kompost und die weitere Form – nämlich Humus, einer der wichtigsten Akteure für den Garten sind. Nicht umsonst wird er als das schwarze Gold bezeichnet.

 

Aber das Ganze kann man noch toppen durch:

Selbst hergestellte Schwarzerde

Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Thema Erde so fesseln kann. Letztes Jahr besuchten wir mit NaturImGarten die Firma Sonnenerde in Riedlingsdorf. Bei der Führung wurde uns genau erklärt wie dort die Kompostierung abläuft. Man konnte die einzelnen Stationen besichtigen, verschiedene Erden fühlen, riechen, ja sogar schmecken. Auch die Erzählungen über die Pflanzenkohle und wie es zu der ersten europäischen Verkohlungsanlage kam, war sehr interessant. Besonders beeindruckt war ich von der Herstellung der Schwarzerde. Diese wurde nach dem Vorbild von Terra Preta in jahrelangen Versuchen entwickelt. Sie ist besonders nährstoffreich und kann Wasser besser speichern.

Sonnenerde Kompostierung

Ein sehr positiver Nebeneffekt bei der Beigabe von Pflanzenkohle ist, dass sie durch die Oberflächenstruktur nicht nur die Erde feinkrümelig macht, sondern auch CO2 speichert und nicht an die Umwelt abgibt. Man leistet also auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Sonnenerde Kompostierung

Erstaunt war ich, dass dort die Kompostmieten in der prallen Sonne aufgebaut sind.

Bisher dachte ich, dass ein halbschattiger Platz der idealste ist und richtete darum bisher dort den Kompostplatz ein. Nun wurde ich eines Besseren belehrt.

Nämlich, dass ein sonniger Platz überhaupt kein Problem für die Kompostierung ist. Man muss ohnehin immer wieder das aufgeschichtete Material überprüfen, ob die Feuchtigkeit passt.

Die richtige Feuchtigkeit und die Sauerstoffzufuhr – durch umdrehen / umschichten des wertvollen Guts – ist das um und auf, wenn man gute Erde ernten möchte.

Bei richtiger Anwendung – die Erde darf niemals unbedeckt sein – wird aus der klumpigen verdichteten Erde  mit der Zeit lockerer, nährstoffreicher Humus – Dies sollte doch auch in meinem Garten funktionieren. Denn Tonnen an Schwarzerde anzukarren ist mir zu kostspielig und aufwändig! Daher heißt die Devise – selbst herstellen. Das ist zumindest mein Plan.

 

 

Ein Versuch mit zwei Arten der Kompostierung

Daher startete ich im Spätherbst um aus den diversen Gartenabfällen Kompost anzulegen. Einen nach der herkömmlichen Art wie gewohnt im letzten Frühjahr/ Sommer aufgebaut. Und zusätzlich einen Neuen. Quasi den Ferrari unter den Kompöster 🙂 Dieser wurde mit Aktivkohle angereichert, feuchter gehalten, öfter umgesetzt, gehätschelt und umsorgt. Aber nicht irgendwie, sondern nach einer Videoanleitung von der Firma Sonnenerde – für den Komposthaufen im eigenen Garten.

Eines der Ziele war es, eine Heißrotte zu erreichen. Dabei kommt es im Inneren des Haufens zu Temperaturen um 60°C. Das hat den Vorteil, dass Keime und unerwünschte Samen abgetötet werden.

Schicht für Schicht baute ich also abwechselnd trockenes und feuchtes Material zu einem nach oben hin spitz zulaufenden Hügel auf. Dazwischen streute ich immer wieder Aktivkohle, Urgesteinsmehl, Hornspäne, getrocknete Rinderdung Pellets, Federn – UND Wasser angereichert mit Mikroorganismen.

Generell sollte Kompost niemals zu trocken sein (Rotteprozeß setzt aus) aber auch nicht zu nass (Fäulnisbildung) . Zum Schluss wird abgedeckt z.B aus einer Schicht Grasschnitt. Für einige Wochen überlässt man nun den Haufen sich selbst.

 

Natürlich war ich neugierig und wühlte von Zeit zu Zeit meine Hand an einer Stelle in das Geschehen hinein. Aber mehr als lauwarm wurde der Kompost nicht. Vielleicht war ich mit dem Aufsetzen zu spät dran oder es war zu wenig stickstoffhaltiges Material wie Grasschnitt dabei – ich vermute letzteres.

Nach Anleitung ging es weiter und zwar mit dem Umsetzen des Materials. Das ist wichtig, damit Luft hinzu kommt und die Materialien vermischt werden, aber auch um die Feuchtigkeit zu prüfen. Nach zwei Wochen habe ich das Ganze nochmals umgesetzt und der deutlich zersetzte Haufen sollte nun mit einem Kompostvlies abgedeckt werden. Das Vlies ist wasserabweisend aber dennoch atmungsaktiv. Dadurch wird die kostbare Masse nicht ausgeschwemmt und es findet ein gleichmäßiger Rotteprozeß statt.

Da ich noch kein solches Vlies hatte, deckte ich mein zukünftiges Gold mit einem alten Teppich und Holzlatten ab. Ab diesem Zeitpunkt muss man den Komposthaufen ruhen lassen – kein Umschichten, kein Umrühren, keine Wasserzugaben mehr. Ich schickte ihn also in den Winterschlaf… wobei er alles andere tat als schlafen 🙂

Mitte März war ich natürlich schon sehr gespannt was aus meinem Versuch geworden ist. Denn nun kam der Vergleich der zwei Komposthaufen.

Beide haben den gleichen Platz- also es stand nicht einer schattiger oder trockener als der andere. Die Struktur war nach dem Reitern beim „ Ferrari“  gröber. Er fühlt sich aber toll an und riecht waldig. Der herkömmliche Kompost ist deutlich trockener und grauer.

Kressetest

Nun habe ich den Kresse – Test gestartet um zu sehen wie nährstoffreich das Ergebnis ist. Damit ich es dann in der richtigen Menge anwenden kann bzw. evtl. noch nachreifen lasse. Dann den fertigen Kompost auf den Beeten verteilen.

Füttert man dieses wertvolle Gut, indem man immer mulcht, erhält man mit der Zeit fruchtbare, wasserspeichernde Schwarzerde. Zusätzlich werde ich den Bodenaktivator aufstreuen. Ich bin schon sehr gespannt auf die heurige Ernte 🙂

 

Wenn man meinen Text liest, könnte man den Eindruck bekommen, ich arbeite mit der Firma Sonnenerde zusammen… 🙂 . Nein, tu ich nicht! Ich war und bin nur von den Produkten und der Leistung dieser Firma überzeugt und beeindruckt.

Vielleicht konnte ich euch auch die Erzeugung vom schwarzen Gold des Gärtners schmackhaft machen oder sogar die klimafreundliche Methode mit Pflanzenkohle. Jedenfalls wünsche ich euch eine schöne, erfolgreiche und gemütliche Saison.

 

Kurze Infos zum Abschluss:

Die 1. burgenländischen Gartentage waren ein Erfolg. Auch unser Garten war, zu unserer Freude, gut besucht. Doch heuer bleibt unsere Gartentür  geschlossen, da wir uns selbst auf Gartentour begeben wollen.

Die burgenländischen Naturgartentage finden am 21. und 22.5. 2022 statt.

Welche Gärten teilnehmen wird demnächst auf www.naturgartentage.at bekannt gegeben.

 

In diesem Sinne

Der „ Grüne Daumen“ besteht aus Aufmerksamkeit und Zuwendung
( Anke Maggauer- Kirsche)

Bis bald

Manuela

 

erstellt von: Manuela Semeliker                          Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=11135]

Baumschnittkurs 2022

Wie bereits in den letzten Jahren hat der Umweltausschuss in Wulkaprodersdorf einen Baumschnittkurs organisiert:

 

am 26. Feber 2022, 10:00 – 12:30 Uhr
mit Ing. Hannes Laszakovits, Landwirtschaftliche Fachschule Eisenstadt.

 

Kompetent und kurzweilig vorgetragen waren die drei Kursstunden schnell vorüber.

 

Ing. Laszakovits zeigte Schnittbeispiele unter Berücksichtigung von Kronenaufbau und Wuchsgesetzen.

 

Die Teilnehmer/innen konnten diese Beispiele auch selbst in der Praxis umsetzen .Jede bzw. jeder der 14 Teilnehmer/innen konnte wieder etwas für sich mitnehmen.

 

 

Die nächsten Veranstaltungen des Umweltausschusses:

Baumveredelungskurs: Samstag, 19. März 10:00 – 12:30 Uhr
Flurreinigung: Samstag 2. April, 9:00 – 12:00 Uhr
Pflanzenschutz im Obstbau: Samstag, 9. April 9:30 – 12:00 Uhr.

 

erstellt von: Grete Krojer, Wolfgang Reisner                                   Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=11088]

Manuela’s Garteneck: Zitruspflanzen

Meine Älteste

 

Zitruspflanzen und ihre Faszination

Schon seit einigen Jahren bin ich diesen Pflanzen verfallen. Nicht nur ihr mediterraner Charme, sondern auch der herrliche Blütenduft haben es mir angetan. Doch das Größte für mich ist – DIE ERNTE. Ernten ist ja immer gut, aber bei diesen Früchten ein ganz besonderes Erlebnis. Nicht zuletzt auch, weil ich völlig bedenkenlos die komplette Frucht verarbeiten kann. Für die Menge der Ernte und Lagerung benötige ich zwar keine Körbe, Steigen oder gar Erntehelfer, aber immerhin versorgten mich zwei Zitronen- und ein Limettenbäumchen den ganzen Winter mit köstlichen Früchten.

Aus einem Mandarinenkern gezogen


Zu meinen drei Bäumchen gesellen sich noch:

Blutorangen -, Mandarinen -, Kumquats -, rote Zitronen -, Kaffernlimetten -, Kaviarzitronen -, Lipo und Buddhas Hand – Bäumchen.

Und eine Pflanze möchte ich nicht unerwähnt lassen   – auch wenn ihre ihre Früchte auch nicht wirklich genießbar sind. Mein Mann hat sie vor ungefähr 25 Jahren aus einem Mandarinenkern gezogen. Mittlerweile bildet der Baum (kann man durchaus so nennen) jedes Jahr verlässlich viele kleine Mandarinen ähnliche Früchte. Ihr Geschmack ist bitter-sauer und sie haben relativ große Kerne. Einmal waren es so viele Früchte, dass ich Marmelade daraus machte. Ansonsten dient er einfach „nur“ fürs Auge. Ins Auge springen dürfte er tatsächlich, denn ich wurde schon öfters auf diesen Unveredelten angesprochen – im Vergleich zu den übrigen Zitrus – Diven.

 

 

 

Die Diven und ihre richtige Betreuung

Lipo – Kaiserzitrone

Diven –  das sind sie wirklich. Aber man kann es ihnen ja auch nicht verübeln. Während ihre Artgenossen im warmen Süden frei ausgepflanzt leben dürfen, müssen sie sich mit einem Topf begnügen. Bis auf den „Wilden“ (aus Gewichtsgründen) halte ich alle in Tontöpfen. Die Meinungen ob Ton- oder Kunststofftopf gehen auseinander. Den Vorteil von Tontöpfen sehe ich darin, dass – neben dem schöneren Aussehen – die Feuchtigkeit besser gehalten wird. Man sollte aber keinesfalls dunkle Töpfe verwenden, weil sich diese zu stark aufheizen.

Als Substrat verwende ich Erde aus dem Handel speziell für Zitruspflanzen (hierbei ist aber auf die Qualität zu achten). Oder ich mische sie selbst aus 1 Teil Komposterde, 1 Teil Gartenerde, 1 Teil Sand und Tongranulat. Das Gemisch sollte locker sein um Staunässe zu verhindern. Als Drainage fülle ich als erstes eine Schicht Lavagranulat. Die Wasserdurchlässigkeit ist nämlich besonders wichtig. Meine Töpfe stelle ich deshalb auch auf keine Untersetzer, sondern meist auf Tonfüßchen.

Früher hieß es, dass man Zitrusgewächse nur mit Regenwasser gießen sollte. Nun hat man aber herausgefunden, dass sie durchaus auch mit Leitungswasser zurecht kommen. Wichtig ist, durchdringend zu gießen – aber nur dann, wenn das Substrat trocken ist. Das zu erkennen, ist gar nicht so einfach. Das Substrat kann im oberen Bereich trocken, aber im unteren Bereich noch ausreichend feucht sein. Sehr hilfreich kann da ein Feuchtigkeitsmesser sein, den man in den Ballen steckt.  Sie mögen auch gelegentliches besprühen der Blätter. Ganz speziell auch im Winter bei zu trockener Raumluft.

Zum Düngen verwende ich entweder einen Pellets – Langzeitdünger oder einen Flüssigdünger – beides auf Zitrusgewächse abgestimmt, da diese Dünger eisenreicher sind. Diese Nahrung bekommen sie von April bis August regelmäßig verabreicht. Verlieren die Blätter ihre sattgrüne Farbe und werden blassgrün, steckt meistens  Eisenmangel dahinter. Dann hat man entweder den falschen Dünger verwendet oder zu wenig gedüngt.

Für einen kompakten Wuchs benötigen die Bäumchen ab und zu einen Korrektur – Schnitt. Dieser kann im Frühjahr/Sommer stattfinden. Hierfür genügt es oft nur einzelne Triebspitzen einzukürzen. Zum Beispel Mandarinengewächse haben einen sehr kompakten, mitunter zu dichten Kronenaufbau, während die Zitrone zu sperrigen Wuchs neigt.

Auch das Umtopfen ist nur alle paar Jahre nötig. Wenn die Wurzeln als dichtes Geflecht sichtbar werden, ist es Zeit die Pflanze in einen etwas größeren Topf zu übersiedeln. Der neue Topf sollte aber keinesfalls zu groß sein.

 

Der Standort, Krankheiten und Schädlinge

Meine Zitruspflanzen stehen je nach Wetterlage von April/Mai bis zu den ersten frostigen Nächten im Freien an einem sonnigen Platz. Ideal wäre ein windgeschützter Standort. Vorerst kann ich diesen aber leider nicht bieten, mir schwebt als Lösung eine Vintage – Mauer vor 🙂

Winterquartier

Die Winterruhe verbringen sie im Glashaus, das auf 5 Grad beheizt wird. In dieser Zeit wird das Gießen reduziert. Wichtig ist ein ausreichend heller Standort. Da die größeren Exemplare am Boden stehen, stelle ich sie auf Styroporplatten um Bodenkälte zu verhindern.

Das Gießen ist generell eine Herausforderung. Es sollte nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig sein. Den Grund für ein „kränkeln“ zu erkennen, ist eine zusätzliche Herausforderung, denn Zitruspflanzen reagieren auf Behandlungsfehler oft erst Wochen später.  Rollen sich die Blätter ein oder hat eine Pflanze plötzlich starken Blattfall,  hat man entweder zu viel oder zu wenig gegossen.

Es heißt, die Ursache für Blattverlust während der Wintermonate, ist meist zu wenig Licht. Warum mein Kumquatbäumchen heuer im April sehr viele Blätter verloren hat, weiß ich dennoch nicht. Entweder ein Gießfehler oder zu wenig Licht im Februar (?). Aber eines kann ich bestätigen – Stress mögen sie alle nicht. Wobei es dabei auch auf die Sorte der Zitrusgewächse ankommt.
Letztes Jahr stellte ich bereits im April alle ins Freie. Davor stehen sie mehrere Tage im geöffneten Glashaus. Bei keiner Pflanze war das ein Problem….. nur die Kaffernlimette verlor innerhalb von 24 Stunden ALLE Blätter. Ich traute meinen Augen nicht. Aber sie erholte sich schnell und steht nun wieder in voller Pracht da. Erleiden sie keinen Wurzelschaden, treiben sie meistens wieder aus. Es kann aber sein, dass sie in dem Jahr dann nicht blühen oder die Fruchtansätze nicht weiter ausbilden.

Leider werden auch Zitruspflanzen mitunter von Schädlingen befallen.  Läuse und Schildläuse stehen an oberster Stelle, aber auch Spinnmilben breiten sich oft aus. Diese Schädlinge treten gerne in den Sommermonaten auf oder bei zu warmer Überwinterung im Zimmer. Gute Abwehr bietet die richtige Pflege, denn gesunde Pflanzen kommen mit einem Schädlingsbefall besser zurecht.
Schildläuse lassen sich am besten mechanisch z.b mit einer Zahnbürste beseitigen und Läuse können mit einem Wasserstrahl beseitigt werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die lästigen Tierchen dabei nicht in den Topf gelangen.
Eine Anwendung mit Schmierseifenlösung gegen die Schädlinge ist ein gutes Mittel und einem chemischen Mittel vorzuziehen. Schmierseifenlösung kann auch bei Spinnmilben Befall helfen. Auch in diesem Fall sollte die Lösung nicht ins Erdreich gelangt.

 

Blüh- und Erntezeit

Blühendes Mandarinenbäumchen

Die Blühzeiten sind je nach Sorte unterschiedlich – meistens beginnt diese duftintensive Zeit im zeitigen Frühjahr. Die Zitrone hat jedoch die Besonderheit, dass sie das ganze Jahr über immer wieder blüht und gleichzeitig Früchte trägt. Man hat also drei Generationen gleichzeitig am Baum – die Blüte, reife oder fast reife Früchte und Fruchtansätze die in etwa 9 bis 12 Monaten ausgereift sind.

Den richtigen Reifegrad erkennt man, wenn die Frucht bei Druck nachgibt. Geerntet wird indem man die Frucht mit einer Schere vom Ast abschneidet. Reife Früchte können jedoch längere Zeit am Bäumchen „gelagert“ werden.  Die Farbe selbst hat mit dem Reifegrad weniger zu tun, sondern mit den Temperaturen unter denen sie ausgesetzt war. Grüne Limetten werden gelb, wenn der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht eher gering ist. Sie schmecken aber trotzdem herrlich und auch ganz anders als Zitronen.

 

 

Einige besondere Zitruspflanzen:

Kaffernlimette

Bei der dornigen Kaffernlimette verwendet man hauptsächlich die Blätter zum Würzen z.b für Curry- Gerichte.  Die Früchte sind runzelig und wenig saftig. Aber der Duft der Schale soll Ungeziefer wie Motten abhalten.

Die Fingerlimette bildet kleine längliche Früchte aus. Man nennt sie auch Kaviarlimette, weil ihr Fruchtfleisch aus vielen kleinen Kügelchen besteht, die an Kaviar erinnern. Sie zerplatzen im Mund und bieten ein lustiges Geschmackserlebnis.

Buddhas Hand zählt nicht nur zu den ältesten sondern auch zu den teuersten Zitrussorten. Oder genauer: Zitronatzitronen. Sie ist bei diversen Spitzenköchen sehr begehrt. Ihr Wuchs erinnert an Finger. Jede Frucht hat unterschiedliche angeordnete Finger. Der Duft der Früchte ist intensiv blumig. Sie ist eine saftlose Frucht. Verwendet wird ihre Schale.

Buddhas Hand

Es gibt so viele verschiedene Zitruspflanzen. Sogar eine winterharte Sorte, die sehr bizarr aussieht – deren Früchte aber eher ungenießbar sind.

 

Aber Achtung – es besteht Suchtgefahr 🙂 Einmal vom Zitruspflanzen – Fieber gepackt lässt es einem nicht mehr so schnell los. Nur ein Platzmangel im Winterquartier bremst ein. Die größte Zitrone der Welt- die ZitroMax, eine Bergamotte und eine Limette mit bandagierte Blätter und Früchte passen aber sicher noch ins Glashaus 🙂

Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass eigene Zitronen geschmacklich nicht mit den gekauften verglichen werden können. Da sie am Bäumchen ausreifen können, haben sie eine angenehmere Säure und sind viel saftiger.

Möchte man ausgefallene Sorten erstehen fachliche Auskunft oder einen Workshop besuchen, kann ich einen Besuch beim Zitrusspezialisten Ceron in Kärnten / Faak am See sehr empfehlen.

 

Fazit: Sind sie auch Diven, sind sie dennoch meine liebsten Topfpflanzen 🙂

 

In diesem Sinne
Grüner Daumen hoch
Bis bald

Manuela

 

erstellt von: Manuela Semeliker                                                                        Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=10600]

Naturgartentage 2021 – Wulkaprodersdorf

Am Samstag, 29. und Sonntag, 30. Mai 2021, jeweils zwischen 10:00-17:00 Uhr öffnen rund 50 GartenbesitzerInnen im Burgenland ihre Türen für BesucherInnen (Übersicht nach Bezirken). Auch unsere „Garteneck“ Autorin Manuela nimmt daran teil.

Im Rahmen der Naturgartentage – einer Veranstaltung von Natur im Garten Burgenland (c) – wird allen Interessierten die Möglichkeit geboten einige der prachtvollsten Naturgärten des Burgenlandes zu besichtigen (https://www.naturgartentage.at/, Info Folder).

 

Folgende Corona-Maßnahmen gelten für die Veranstaltung:
• Maskenpflicht
• Vorweis, dass man geimpft, genesen oder getest ist
• es dürfen keine Speisen oder Getränke ausgegeben werden
• maximal 50 Personen

 

 

Diesmal ist auch eine Wulkaprodersdorfin vertreten :

„Im GARTELN Zuhause“

 Manuela Semeliker,
7041 Wulkaprodersdorf, Feldgasse 4e
siehe Details

 

UDW Freunden ist sie auch als Betreiberin von Manuela’s Garteneck gut bekannt.

 

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Manuela’s Garteneck: Über Blümchen und Bienchen

 

Über Blümchen und Bienchen

Mit diesem Thema melde ich mich mit etwas Verspätung zurück.

Ich hoffe, ihr hattet angenehme Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Nun lassen wir die feuchte und kalte Jahreszeit zurück und begeben uns mit Zuversicht und Vorfreude gedanklich in den Frühling. Stellen wir uns also eine bunt blühende Natur vor in der Bienen summend Nektar sammeln.

Mit dieser Vorstellung und so manchen Gartenbüchern kann man sich gut auf das kommende Gartenjahr vorbereiten und über die restlichen Wintertage trösten. Oder wie es der österreichische Hobbypoet Karl Miziolek formuliert:

Ein Kopf ohne Gedanken ist wie ein Garten ohne Blumen!
vice versa
Ein Garten ohne Blumen ist wie ein Kopf ohne Gedanken!

Wie ich gerade merke ist wirklich etwas dran an dem Spruch. 🙂 Da es jetzt naturgemäß keine Blumen im Garten gibt, tu ich mir nun schwer meine Gedanken auf meine Blumen zu lenken, die bei Bienen besonders beliebt sind. 🙂

 

Der Papageienstrauch

Samenkapsel des Papageienstauch
Aufgeplatzte Samenkapsel des Papageienstrauch

Aber eine Pflanze fällt mir dann doch sofort ein, der Papageien-strauch ( Asclepias syriaca). Sie zählt zu den Seidenpflanzen-gewächsen und wie der Name schon verrät, bildet diese Pflanze im Herbst Samenkapseln, die die Form eines Papageis haben. Abgeschnitten, machen sie sich besonders hübsch auf einem Glasrand. Selbst die später auf- geplatzten Kapseln sind mit den seidig wirkenden Samen in der Herbstsonne ein schöner Anblick. Außerdem habe ich gelesen, dass man diese Samen zum Füllen von Kissen verwenden kann. Aber am meisten haben es mir die Blüten angetan. Wunderschön und stark duftend blühen sie im Sommer. Doch ich bin nicht ihr einziger Fan.

Schmetterlinge, aber vor allem Bienen lieben diese Pflanze ebenso.

Papageienstrauch mit Borstiger Dolchwespe

Die Vermehrung durch Teilung ist gar nicht so einfach. Meistens brechen sie beim Ausgraben ab. Aber bei einigen Exemplaren gelang es und sie könnten an interessierte Garten- Stammtisch- Besucher weiter geben werden. Eine Vermehrung durch Samen oder Stecklinge habe ich noch nicht ausprobiert.
Mir fiel auf, dass diese tolle Pflanze im Handel nicht erhältlich ist. Bei meiner Recherche habe ich erfahren, dass 2017 die EU beschlossen hat sie aus dem Sortiment zu nehmen, da durch die starke Ausbreitung des Papageienstrauchs heimische Pflanzen verdrängt werden könnten. So sind es wohl die Hobbygärtner, die dafür sorgen können, dass diese tolle Bienenfutterpflanze nicht verloren geht.

Der Papageienstrauch hat eigentlich, außer seiner Giftigkeit, nur einen Nachteil, sofern man das als Nachteil sehen möchte. Er breitet sich durch Ausläufer ziemlich schnell aus. Am besten ist also ein sonniger Platz, wo man dieser 1-2m hohen Pflanze ihrer Wuchsfreude Raum geben kann. Eine Wurzelsperre ist sicherlich auch nicht verkehrt.

 

Die Bienen- Schmetterlings- und Insektenfreunde

Oregano
Schmuckkörbchen

Weitere Pflanzen in meinem Garten, die auffallend gerne von Bienen besucht werden: Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Oregano, Sonnenblumen, Schmuckkörbchen, Ringelblumen, Prachtkerze, Borretsch, Katzenminze, Brombeere, Witwenblume, Löwenzahn, und im Herbst dient die Bartblume als sehr beliebte Nektarquelle. Aber auch ungefüllte Rosenblüten mögen Bienen sehr.
Der Blauglockenbaum zieht eine der größten Wildbienenart an – nämlich die Hummel. Ich achte darauf, möglichst Pflanzen mit ungefüllten Blüten zu pflanzen und achte, dass immer etwas blüht.
Besonders Gutes tut man Bienen und Insekten mit Blumenwiesen. Die Vielfalt und Farbenpracht ist nicht nur schön anzusehen, sondern ein Paradies für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Letztes Jahr gönnte ich einem Beet im Gemüsegarten ein Jahr der Ruhe und säte dort einjährige Pflanzen für Nützlinge. Das sah sehr hübsch aus und lockte auch viele Insekten an. Heuer werde ich mich wahrscheinlich vor Ringelblumen nicht erwehren können, aber ich liebe ohnehin den Bauerngarten – Look.

Ja, und dann sind gerade Wasserstellen für Insekten auch sehr wichtig.

Holzbiene

Hat man die Möglichkeit eine Stelle des Bodens als offenen Sandboden zu belassen, kann man den Erdbienen damit einen Nistplatz bieten. Wir haben so einen offenen Boden im Glashaus und im Frühjahr konnte man die typischen Brut- Löcher erkennen.
Für die blau schillernde Holzbiene dient Totholz als Brutstätte. Auch Hornissen, deren Bestand so stark zurück gegangen ist, dass sie unter Naturschutz gestellt wurden, benötigen Holzfasern für ihren Bau. In den letzten beiden Jahren konnte ich drei dieser großen Brummer beim Apfelbaum beobachten und auch hören, wie sie an der abstehenden Rinde „knabbern“.

 

Das Nützlingshotel

Tonigel

Außerdem wird heuer hoffentlich unser Nützlingshotel fertig. Es handelt sich um ein ca 1,30m x 1,80m großes Bauwerk in dem in einem Teil ein Hotel eingerichtet wird. Natürlich gehört eine Etage den Wildbienen. Wer weiß, wer noch aller einzieht 😉
Zwar deutlich kleiner, aber ebenso effektiv sind die aus Ton gebastelten Igel, die einige vom Garten- Stammtisch gebastelt haben. An der Unterseite mit Löchern versehen und aufgehängt, werden sie heuer hoffentlich als Brutstätte dienen.
Nicht nur viele Infos über Bienen, sondern auch welche Fehler man beim Bau eines Wildbienenhauses vermeiden soll, wird hier gut angeführt: NABU.DE

Zum Abschluss noch kurz über jene die oft lästig werden können – die Wespen. Man möchte es vielleicht nicht glauben aber auch sie sind Nützlinge. In einigen Bundesländer wie z.b in der Steiermark stehen Wespen unter Naturschutz. Im Burgenland offensichtlich nicht, denn: Wir hatten vor einiger Zeit ein Wespennest und der gerufene Profi hat die Wespen nicht betäubt und samt Nest in die Natur übersiedelt, sondern getötet. Es handelte sich um ein noch kleines Nest unter einem Balkontisch.

Nun sind wir am Ende unserer gedanklichen Reise in die blühende und summende Natur angekommen. Vielleicht habt ihr nun Appetit auf ein Honigbrot 🙂 jedenfalls hoffe ich, ich konnte viele begeistern und motivieren ihren Garten, Terrasse oder Balkon bienenfreundlich zu bepflanzen und gestalten.Denn:

Wer Blumen sät, hat Bienen als nützliche Gäste
– Joachim Nusch –

 

In diesem Sinne Grüner Daumen hoch
und bis zum nächsten Mal,
wenn ich über meine Erfahrungen mit Zitruspflanzen berichte.

 

Manuela

 

Zur Fotogallerie:

erstellt von: Manuela Semeliker,        Layout: Wolfgang Reisner                                                   Aufrufe: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=9876]