Tomatenketchup

Tomatenketchup aus dem eigenen Garten

Die meisten Gärtner/innen kennen das Warten auf die Wochen  der Paradeisernte. Die ersten reifen Früchte genießt man dann ganz besonders. Es folgen Paradeissalat- Wochen kombiniert mit Mozzarella mit Tomaten oder Paradeisersauce mit Erdäpfeln. Nach der langen Zeit der Anzucht, des Gießen, des Ausgeizen und Anbinden genießt man die Ernte.

War das Paradeisjahr erfolgreich und die Ausbeute entsprechend reichhaltig, sucht man nach Möglichkeiten um ein wenig Tomaten-Glück in den Winter zu retten. Eine davon ist das Einkochen mit den vielfältigen Varianten an Chutneys, eine Andere das Einlegen in süß-sauren Marinaden.

Ich habe kürzlich ein selbst gemachtes Tomatenketchup probiert. Dies ist eine weitere Möglichkeit um sich an den eigenen Tomaten bis zu einem Jahr zu erfreuen.

 

Man benötigt für das Tomatenketchup:
2,5kg Paradeiser von Sorten, die viel Fruchtfleisch haben, 50 dag Zwiebeln – beides in Stücke schneiden und mit 1/4l Rotweinessig, Lorbeerblätter, 50g Salz, ein wenig Paprikapulver, Muskatnuss, Liebstöckl, Thymian, je 1 TL Pfefferkörner und Senfkörner sowie ein wenig Koriander aufkochen lassen bis die Paradeiser und Zwiebeln weich sind. Danach passieren und mit ca 150g Zucker einkochen bis eine dickliche Konsistenz entsteht. Ich verwende Pektin. Dadurch dickt die Masse schneller ein und sie muss nicht so lange gekocht werden. Ansonsten muss man schon mit mindestens 2 Stunden Einkochzeit rechnen.

Heiß in Gläser gefüllt und kühl gelagert hält es ungefähr ein Jahr. Aber bezüglich Konsistenz und Farbe kann man es nicht mit gekauften Ketchup vergleichen. Den Geschmack aber auch nicht, denn das selbstgemachte schmeckt viel besser.

Manuela

 

 

 

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Manuela’s Garteneck: Paradeiser 3

Ausgeizen, Pflegen und Verarbeiten.

 

Das Ausgeizen.

In diesem letzten Teil sind wir bereits bei der Frage angelangt: Ausgeizen JA oder NEIN

Ich bin für JEIN. Bei stark wachsenden Sorten oder auch bei Fleischtomaten breche ich die Geiztriebe aus. Damit genügend Luft zu den Blätter kommt und dadurch die Gefahr von Pilzerkrankungen ein wenig verringert wird. Außerdem stecken sie sonst ihre ganze Kraft in die Blätter und weniger in die Blütenbildung.

Aber grau ist alle Theorie. Denn einmal etwas nachlässig, schon haben sich in den Triebachseln neue Triebe gebildet. Sind sie dann schon so dick wie ein Strohhalm, dürfen sie bleiben. Zu groß wäre ansonsten die Wunde. Möchte man dennoch einen stärkeren Trieb ausbrechen oder bricht er ab, kann man Holzasche als Wundverschluss verwenden.

Auch die untersten Blätter entferne ich, damit die Blätter keinen Kontakt zur feuchten Erde haben. Mit den gesunden Blätter und Trieben wird gemulcht oder ein Kaltauszug gemacht. Dieses Spritzmittel kann eine Unterstützung zur Schädlingsbekämpfung an Kohlgewächsen sein.

 

Das Anbinden.

Auch das regelmäßige Anbinden der Triebe ist wichtig um ein knicken der Triebe zu verhindern. Überhaupt dann, wenn die Früchte zur Last der Pflanze werden.

Eine meiner Pflanzen ist der Fesselung entkommen – denn ich habe sie übersehen. Wie es halt so ist, ist sie dann tatsächlich fast abgebrochen. Nur ein „Faden“ hielt sie noch beisammen. Da sie die einzige dieser Sorte ist, riss ich sie nicht aus, sondern richtete sie auf und häufelte sie mit Erde an. Und – heute steht sie da, als wäre sie nie geknickt gewesen…. Ja, sie war sogar einer der ersten die blühte.  🙂

Man kann auch aus den entfernten Geiztrieben neue Pflanzen ziehen. Aber das habe ich noch nie versucht. Gegen Ende des Sommers, kappe ich die oberen Triebe. So können bestehende Früchte besser ausreifen.

 

Das Gießen.

Ja, auch das Gießen ist so ein Thema….

Bei mir bekommen sie Wasser nach dem Auspflanzen bis zu dem Zeitpunkt wo ein ziemlicher Wachstumsschub stattfindet. Dann sind sie gut eingewurzelt und werden nicht mehr verhätschelt. Dadurch entwickeln sie ein sehr in die Tiefe gehendes Wurzelwerk. Das hilft der Pflanze vital zu bleiben, aber vor allem ist sie, was den Wasserbedarf betrifft, robuster.  Erst wenn sie bereits Morgens die Blätter hängen lassen, ist das für mich ein Zeichen, dass nun Zeit zum Gießen ist.

Eine Pflanze, die jeden Tag ihre Wassergabe gewöhnt ist, wird es mitunter übler nehmen, wenn dann plötzlich, z.b wegen Urlaub, nicht mehr täglich gegossen wird.

Öfters gieße ich Paradeispflanzen, die im Hochbeet wachsen und jene die ich in den Topf pflanzte. Beim Gießen achte ich darauf, dass die Blätter nicht nass werden. Mulchen mit Pflanzenfaser oder Grasschnitt hilft gegen das schnelle austrocknen des Bodens.

 

Krankheiten

Bis dahin alles schön und gut. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn Tomatenpflanzen von  Pilzkrankheiten befallen werden. Meist ist feuchtes Wetter schuld daran. Die beste Vorbeugung ist ein Dach über die Pflanzen. Das kann ich meinen leider ( noch) nicht bieten. Daher achte ich darauf, dass sie möglichst luftig stehen ( also nicht zu eng beieinander) um, nach einem Regenguss, rasch zu trocknen.

Weiters bin ich ein Fan von Schachtelhalmbrühe, die ich fertig kaufe und damit vorbeugend ab und zu die Pflanzen spritze. Eigentlich wird empfohlen, dies regelmäßig zu tun….aber wenn sie endlich nach einer Regenperiode trocken sind, sie dann wieder zu besprühen….irgendwie widerstrebt mir das.

Nie werde ich vergessen…es war vor einigen Jahren. Ich hatte prächtige Pflanzen. Doch plötzlich fing es an. Die Blätter wurden braun und innerhalb einer Woche musste ich alle Paradeispflanzen die dort standen, entsorgen. Ich habe keine Ahnung, welche der vielen Pilzerkrankungen, der Vollstrecker war. Gelegentliche Kraut- und Braunfäule überhaupt gegen Sommerende, ja das kenne ich – aber so etwas war mir neu. Zum Glück kam das bisher nicht wieder vor.

Aber nicht nur nasses Wetter und falsches Gießen kann Schuld an Krankheiten sein. Auch ein zu wenig oder zu viel an Nährstoffen kann der Auslöser des Übels sein. Die richtige Balance der Mineralstoffe zu halten, ist nicht so einfach. Ich habe eine Seite entdeckt, die das recht gut erklärt: http://www.tomatenundanderes.at/Krankheiten.html

Ich verwende Kompost in den ich ein wenig Algenkalk mische, Hornspäne, Brennnesselblätter/ Jauche und Schachtelhalmbrühe. Lässt die satte grüne Farbe der Blätter nach, löse ich getrockneten Rinderdung im Wasser auf und gieße sie damit. Auch Hühnermist ist ein toller Dünger. Oder verdünnte Brennnesseljauche.

Aber als Gärtner/in muss man ohnehin optimistisch ins Gartenjahr blicken. Darum gehen wir davon aus, viele schmackhafte Paradeiser zu ernten. Die ersten reifen Früchte genießt man ja besonders. Dann folgen die Paradeissalat- Wochen bis zum Abwinken, abwechselnd kombiniert mit Mozzarella oder Paradeisersauce mit Erdäpfeln (mhhh…köstlich).

 

Einkochen

Die Kühltruhe und die Vorratsschränke füllen sich mit den verschiedensten Möglichkeiten um ein wenig Tomaten-Glück in den Winter zu retten. Eine dieser Möglichkeiten ist selbst gemachtes Tomatenketchup. 

Man benötigt für das Tomatenketchup:
2,5kg Paradeiser von Sorten, die viel Fruchtfleisch haben, 50 dag Zwiebeln – beides in Stücke schneiden und mit 1/4l Rotweinessig, Lorbeerblätter, 50g Salz, ein wenig Paprikapulver, Muskatnuss, Liebstöckl, Thymian, je 1 TL Pfefferkörner und Senfkörner sowie ein wenig Koriander aufkochen lassen bis die Paradeiser und Zwiebeln weich sind. Danach passieren und mit ca 150g Zucker einkochen bis eine dickliche Konsistenz entsteht. Ich verwende Pektin. Dadurch dickt die Masse schneller ein und sie muss nicht so lange gekocht werden. Ansonsten muss man schon mit mindestens 2 Stunden Einkochzeit rechnen.

Heiß in Gläser gefüllt und kühl gelagert hält es ungefähr ein Jahr. Aber bezüglich Konsistenz und Farbe kann man es nicht mit gekauften Ketchup vergleichen. Den Geschmack aber auch nicht, denn das selbstgemachte schmeckt viel besser.

 

Samen vorbereiten

Möchte man auch nächstes Jahr köstliche Paradeiser ernten und die Pflanzen selber ziehen….darf man bei all der Einkoch- Euphorie nicht auf die Samen vergessen.

Dazu schäle ich mit einem Löffel die Samen aus der sehr reifen Frucht von einer gesunden Pflanze und gebe sie in ein mit Wasser befülltes Glas. Während der nächsten Stunden immer wieder umrühren….so löst sich das Fruchtfleisch besser vom Samen. Danach die Samen in ein Sieb leeren und spülen. Nun auf einem Kaffeefilter gut trocknen lassen. Wenn die Samen absolut trocken sind in einem lichtundurchlässigen Behälter aufbewahren ….BESCHRIFTEN NICHT VERGESSEN.

Man muss nur aufpassen, keinen Samen von Hybridsorten zu verwenden. Denn falls überhaupt eine fruchtende Pflanze daraus wird, so trägt sie nicht mehr die selbe Sorte. Nur Samen von samenfesten Sorten verwenden.

 

So, ich glaube ich habe alles von einer meiner liebsten Pflanzen im Gemüsegarten 😉 erwähnt und nichts vergessen.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine reiche Paradeisernte und schmackhafte Ergebnisse. Grüner Daumen hoch, bis zum nächsten Mal, wenn es um Bienchen und Blümchen geht.

 

Manuela

 

 

 

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Manuela’s Garteneck: Paradeiser 2

PARADEISER TEIL 2 – Auspflanzen

Wie sieht es aus – drängen eure Paradeispflanzen auch schon ins Freie? Ich werde sie voraussichtlich Mitte Mai auspflanzen – sobald die Gefahr von Nachtfrösten vorüber ist. Doch bereits jetzt werden sie abgehärtet.

Dazu stelle ich sie tagsüber ins Freie. Anfangs an einem eher windgeschützten und schattigen Platz. Nach und nach gewöhne ich sie an die raueren Bedingungen im Vergleich zu ihrem bisherigen Dasein. Besonders wichtig ist nun auch, darauf zu achten, dass die Pflanzen immer genügend Wasser bekommen. Meist sind sie den Töpfen schon entwachsen und trocknen schneller aus. Eventuell muss man sie auch ein wenig stützen. Hat man sie zu früh ausgesät und/oder zu warm kultiviert, entstehen sehr lange und dünne Triebe.

 

Der Standort wo der Tomatensalat seinen Ursprung hat!

Paradeiser lieben Wärme und mögen nasse Blätter gar nicht. Der beste Standort wäre daher ein überdachter, sonniger Platz. Und wenn dieser Platz auch noch eine Wand aus z.b Steinen hat, die dann die gespeicherte Wärme in der Nacht abgibt, soll das perfekt sein.
Ich habe weder Dach, noch Wand. Jedoch probierte ich einmal ein Folien- Tomatenhaus aus. Mit dem war ich aber nicht sonderlich zufrieden. Der Ertrag war sogar eher schwach und die Kraut- und Braunfäule hatten sie zum Teil trotzdem. Im Gegenteil- jene Pflanzen, die luftig im Freien standen, waren davon viel weniger betroffen. In dem Folienhaus entwickelte sich, trotz geöffneter Fenster, ein ziemlicher Dunst. Und das mögen Paradeiser gar nicht. Mir würde da eher eine Überdachung vorschweben..also ein Carport für Paradeiser 🙂
Paradeispflanzen in einem großen Topf gepflanzt und diesen dann ins Glashaus gestellt, habe ich auch schon probiert. Recht zufrieden war ich da mit der Sorte Indigo Rosa, die normalerweise sehr lange zum Reifen braucht. Aber auch im Glashaus darf die Luftfeuchtigkeit weder zu gering noch zu hoch sein.

 

Das Substrat

Paradeiser sind Starkzehrer und benötigen daher einen dementsprechenden humosen und nährstoffreichen Boden. Daher habe ich bereits den vorgesehenen Platz mit Kompost und Mist, in Form von getrockneten Rinderdung, angereichert. Beim Einsetzen der Pflanzen mische ich etwas Hornspäne unter und lege in das Pflanzloch Brennnesselblätter.
Aber hurtig darauflos düngen sollte man auch nicht. Zu viel Stickstoff kann dazu führen, dass die Pflanze zwar ein schönen und üppigen Blattwuchs hat, aber keine Blüten ansetzt. Auch wenn sich die Blätter einrollen, kann die Ursache ein zu hoher Stickstoffgehalt im Boden sein.

 

Die Rankhilfe

Die Stützstangen, die dann die vielen Kilos Paradeiser mittragen sollen, steckte ich ebenfalls bereits vor einiger Zeit in den Boden. Ich verwende alte Besenstiele oder Pflöcke. Auch die gedrehten Metallstangen für Paradeiser habe ich in Verwendung. Wenn man mit dem Ausgeizen der Pflanzen dahinter ist – sodass sich nicht zu viele Triebe bilden, sind sie recht brauchbar.
Bei der Topfkultur im Glashaus konnte ich aufgrund einer Konstruktion die Pflanzen auf Schnüren wachsen lassen. Aber auch bei dieser Methode ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie nicht mehrtriebig wachsen.
Buschtomaten, wie z.b die Sorte Matina, benötigen keine Rankhilfe.
Interessant wäre es auch, Paradeispflanzen ohne jegliche Stütze zu kultivieren. Sie über ein mit Stroh bedecktes Beet kriechen zu lassen. Vielleicht versuche ich das einmal. Vielleicht nächstes Jahr, wenn der Spargel wieder nicht viel dicker als ein Schnittlauchhalm ist….( aber das ist eine andere Geschichte).

 

Die Nachbarschaft

Auch die Nachbarschaft ist ein nicht zu unterschätzender Teil. Heuer werden Zwiebeln und Knollensellerie ihre Nachbarn sein. Wobei die Nachbarschaft mit Knollensellerie nicht ganz so optimal ist, da beide Starkzehrer sind. Aber die Sellerie soll gegen Blattläuse helfen und auch geschmacklich profitieren Tomaten davon.
Ein sehr guter Partner ist der Knoblauch. Diesen pflanze ich auch zwischen Erdbeerpflanzen, da er gut gegen Pilzerkrankungen wirkt. Petersilie und Spinat passen perfekt unter und zwischen den Paradeispflanzen. Somit hat man gleich eine Gründüngung, die nicht nur den Unkrautwuchs eindämmt, sondern auch den Boden vor dem Austrocknen schützt. Verschiedene Salatsorten kann man auch als Unterpflanzung verwenden – auch wenn man die Tomaten- Topfkultur betreibt.

Die Nachbarschaft im Überblick – Paradeiser harmonieren sehr gut mit:
Zwiebel, Lauch, Knoblauch, Karotten, Spinat, Salate, Buschbohnen, Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Tagetes, Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Salbei.
Paradeiser harmonieren auch gut mit Knollensellerie und Kohl – man muss nur darauf achten, dass sie genügend gedüngt werden, da diese Starkzehrer sind.

Nicht empfehlenswert ist die Nachbarschaft zwischen Paradeiser und Erdäpfeln, Gurken, Kürbis und Erbsen. Oft leiden diese Pflanzen unter den selben Krankheiten oder es kommt zum Kümmerwuchs, weil sich die Wurzelausscheidungen gegenseitig schaden. Aber ich habe das bezüglich Paradeiser und Erdäpfeln auch schon anders erlebt.

 

Das Aussetzen

Nachdem nun das Wer mit Wem geklärt ist, geht es ans einsetzen. Der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt 40cm bis 50cm- je nach Sorte. Es sollte genügend Platz dazwischen sein, damit sie luftig stehen.
Wie bereits erwähnt, gebe ich einige grob zerkleinerte Brennnesselblätter in das Pflanzloch. Die Zersetzung gibt Wärme und Nährstoffe ab. Ich setze sie leicht schräg ein. Dadurch bilden sich viele Wurzeln. Je nach dem wie kräftig und belaubt die Pflanzen bereits beim Einsetzen sind, entferne ich die untersten Blätter. Bei zarten Pflanzen mache ich das erst, wenn sie sich angewurzelt haben. Ansonsten wäre das zu viel Stress für sie.
Auf das Anbinden nicht vergessen, damit das zarte Pflänzchen nicht im Wind abbricht oder gar davon fliegt 😉 und dann gießen. Am besten mit Regenwasser oder wenigstens mit abgestandenen, aber vor allem nicht mit kaltem Wasser.

Nun werden sie regelmäßig gegossen – aber die Blätter sollen dabei nicht nass werden. Um ein Anspritzen der untersten Blätter beim Gießen zu verhindern, kann man auch einen kleinen Blumentopf direkt neben der Pflanze leicht schräg eingraben und gießt dort das Wasser hinein.

So, vom Samenkorn bis zum Einsetzen der Pflanzen ist es nun geschafft. Wir kommen dem selbstgemachten Ketchup immer näher. Aber jetzt lassen wir sie mal wachsen. 😉

Über Pflege, Krankheiten und Ernte dann demnächst.

Bis dahin Grüner Daumen hoch,
viel Spaß beim Garteln und

alles Gute wünscht euch

Manuela

 

 

 

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Manuela’s Garteneck: Paradeiser 1

PARADEISER TEIL 1 – SÄEN

oder wenn es schnell gehen muss nenne ich sie auch manchmal Tomaten. Aber nun ist Zeit für den Ablauf von Paradeiser Samen säen, pflanzen, ernten und eigenes Ketchup zuzubereiten.

Es ist doch immer wieder beeindruckend, wenn aus einem Samenkorn eine Frucht entsteht. Meine selbst gezogenen Paradeiser -Pflänzchen neigen sich bereits Richtung Licht.

Ausgesät habe ich sie am 9.3. Ich weiß das auf den Tag genau, weil ich eine eigens angelegte Paradeiser – Liste führe. So hat halt jeder seinen… Tick 😉 . In diese Liste trage ich vorhandene Sorten, deren Eigenschaften, Aussaat und Notizen z.b über Krankheiten, Samengewinnung etc ein. Und es gibt eine Spalte für Bestellungen. Denn ich ziehe die Pflanzen für die ganze Familie und darüber hinaus. Nein, ich nehme keine Bestellungen mehr an 😉 aber bei unserem Gartenstammtisch besteht die Möglichkeit Gemüsesamen zu tauschen.

Die Samensorten sind nummeriert, damit ich nicht auf jedes Töpfchen den Namen schreiben muss. Insgesamt habe ich bisher 35 verschiedene Sorten gesammelt. Aber nicht alle werden jedes Jahr angebaut. Heuer habe ich 24 Sorten angebaut. Eine logistische Herausforderung und ob ich dann wirklich für alle im Garten einen Platz finde, ist auch sehr fraglich. Aber bisher musste ich noch keine Pflanze entsorgen. Es haben sich immer Abnehmer gefunden.

Unter meinen Favoriten sind Sorten wie:
MATINA oder auch HOFFMANNS RENTITA – ein Salatparadeiser der auch für die Topfkultur geeignet ist.
BENARYS GARTENFREUDE mag ich bei den Cocktailtomaten
MÜHLS MINI ist auch sehr gut, aber leider platzen sie leicht auf.
GRÜNE ZEBRA eine hellgrün – grün gestreifte alte Sorte ist nicht nur schön anzusehen, sondern schmeckt auch.
GOLDENE KÖNIGIN – eine gelbe alte Sorte mit wenig Säure.

Dann gibt es in meiner Liste auch Sorten, die ich mit OHNE NAMEN deklarieren musste. Das sind nämlich Sorten, von denen ich nicht weiß wie sie heißen, da ich die Pflanzen/ Früchte geschenkt bekam. Sehr gesund soll die Sorte INDIGO ROSA sein. Außen ist sie lila-schwarz und das Fruchtfleisch ist rot. Sie schmeckt recht gut. Aber leider ist ihre Reifezeit sehr lange. Jenen, die diese Sorte probieren möchte, rate ich, ihr den wärmsten Platz zu geben.

Neugierig bin ich schon auf meine neuen Errungenschaften:
RUSSISCHE REISETOMATE – sie kann man in einzelne Segmente teilen ohne, dass der Saft austritt.
ZITRONEN- TOMATE- eine gelbe Frucht, die die Form einer Zitrone hat
VENUS BRÜSTCHEN – eine herzförmige Cocktailtomate
ZAHNRAD – gelber Fleischparadeiser zum Füllen
AMETHYST JEWEL – angeblich eine Rarität mit violett-rosa Früchten
SWEET BANANAS – gelbe längliche Früchte, die angeblich anders als übliche Paradeiser schmecken ….spannend.

Bei all den Neuerrungenschaften steht in meiner Liste: SAMEN GEWINNEN! Und bestehen sie den Geschmackstest, wird das auch gemacht.

 

Aber genug der Zukunftsträumereien –
JETZT muss zuerst einmal gesät werden und das mache ich so:

Bis vor kurzem verwendete ich Aussaaterde. Diese gibt es zu kaufen oder man mischt sie selbst aus 1/3 Sand, 1/3 Kompost und 1/3 Gartenerde. Gut vermengt und gesiebt muss sie dann keimfrei gemacht werden im Backrohr bei 120°. Also, ich kaufe sie. Beziehungsweise seit 2 Jahren die Quelltöpfe aus Kokosfasern. Ich finde sie recht praktisch und habe vor allem bei Paradeisern gute Erfahrungen gemacht. Man legt sie in einen Behälter. Danach werden die Quelltöpfe gegossen. Sind sie aufgequollen kratze ich ein wenig vom Substrat weg und lege ein Samenkorn in die Vertiefung. Danach schließe ich das Loch. Beschriften nicht vergessen – entweder direkt am Behälter oder mit Pflanzschilder und dergleichen.

Hat man Anzuchtbehälter mit Abdeckhaube ist das optimal – muss aber nicht sein. Man kann auch eine Klarsichtfolie drüber spannen. Wichtig ist nun WÄRME. Ich habe heuer meine Anzuchtbehälter auf den Kachelofen gestellt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Erde oder das Substrat nicht austrocknet aber auch nicht zu nass ist. Immer wieder die Abdeckungen abnehmen, damit kein Schimmel entsteht.

Bei genügend Wärme wird man recht bald grüne Spitzen herausragen sehen. Nun brauchen sie auch Licht. Ich gieße sie mit abgestandenen Wasser. Ab und zu gebe ich Mikroorganismen ins Gießwasser. Diese sollen die Pflanzen widerstandsfähiger machen. Es heißt – bilden sich nach den Keimblättchen die ersten richtigen Blätter, ist es Zeit zum Pikieren.

Das ist nicht nur der Teil, den ich nicht so gerne mache, es ist auch der wo ich schummle. Denn ich warte mit dem Pikieren nicht bis zu den ersten richtigen Blätter. Die zarten Stiele sind zuvor schon so lange, dass ich es besser finde, mich mit dem Pikieren danach zu richten und nicht länger warte.

Dazu pflanze ich die zarten Pflanzen in größere Töpfchen. Gerne verwende ich dazu Joghurtbecher oder auch die Idee einer Stammtischbesucherin, den unteren Teil einer Mineralwasserflasche aus Kunststoff zu verwenden, habe ich in die Tat umgesetzt. Hat man wenig Platz, empfehle ich eckige Töpfe, denn die kann man eng aneinander stellen. Wichtig ist, dass am Boden der Töpfe Löcher sind, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann.
Vorsichtig die Pflänzchen mit Hilfe eines Stiftes oder Löffelstiel aus der Anzuchtschale heben. Am besten geht das, wenn die Erde feucht ist. Die Pflanze sollte bis zu den Keimblättern in das neue Behältnis gepflanzt werden. Zum Auffüllen verwende ich nochmals Anzuchterde. In diese mische ich aber nun abgelagerte Komposterde.
Einfacher ist das Umsetzen mit den in Quelltöpfchen gezogenen Pflänzchen. Das Hinausziehen der zarten Wurzeln entfällt, denn man nimmt den Quelltopf samt Pflanze und gibt ihn in ein Töpfchen. Nun nur noch mit Erde auffüllen.

Ein heller, aber nicht vollsonniger Standort ist nun wichtig. Sobald zu erkennen ist, dass sie die Übersiedelung gut überstanden haben, stelle ich sie an einen kühleren Platz. Stehen sie zu warm schießen sie in die Höhe und es entstehen lange, dünne Pflanzenstiele.

Manche schwören darauf, die Pflanzen ein weiteres Mal umzusetzen. Ich mache das nur bei Pflanzen denen es im Topf zu eng wird und das Auspflanzen ins Freie noch warten muss. Jedoch habe ich heuer etwas anderes ausprobiert. Ich habe eine Kunststoffsteige mit Zeitungspapier ausgelegt, mit Erde aufgefüllt und die kleinen Pflanzen mit ausreichend Abstand in diese Steige gepflanzt. Entweder gefällt ihnen diese Methode besser oder ist es der Standort unter dem Dachfenster….aber diese Pflanzen entwickeln kräftigere Stiele. Aber hier muss man ein weiteres Mal pikieren. Einen Schreckmoment hatte ich, als ich entdeckte, dass der Platz unter dem Dachfenster unserer Katze auch gut gefällt und sie sich gemütlich auf der Steige und somit AUF MEINEN ZARTEN PFLANZEN eingerollt hatte. Aber die meisten Paradeiserpflanzen haben das 4kg Wollpaket überlebt.

Beim Umsetzen sollte man auch nicht vergessen die neuen Töpfe zu beschriften. Ich hatte ein Jahr eine Charge Töpfe ohne Nummer, sondern mit der Aufschrift Fragezeichen… 😉

Ja, Pflanzen selbst zu ziehen ist Arbeit. Und ja, wenn man mehrere Sorten für mehrere Leute kultiviert, braucht man auch mehr Platz. Aber ich mag es das Aufkeimen des Samens zu sehen und welch prächtige Pflanze daraus wird. Ich liebe es, neue Sorten auszuprobieren. Sorten, die es im Handel nicht gibt.

Vielleicht habe ich euch nun auch neugierig auf das Experiment Paradeiser gemacht. Es ist noch nicht zu spät 😉

In Kürze geht es mit Paradeiser / Teil 2 – dem Auspflanzen ins Freie weiter.

 

In diesem Sinne- grüner Daumen hoch. 😉

Bis Bald
Manuela

 

 

 

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Baumschnittkurs im Kantorgarten

Wie bereits in den letzten Jahren hat der Umweltausschuss in Wulkaprodersdorf am 29. Feber einen Baumpflegekurs organisiert. Dieser Baumschnittkurs mit Herrn Ing. Hannes Laszakovits von der Landwirtschaftlichen Fachschule Eisenstadt war diesmal mit 22  Teilnehmer/innen sehr gut besucht. Der Kurs konnte mit den Kursbeiträgen voll bezahlt werden und der Marktgemeinde enstanden damit keine Kosten.

Baumpflegekurs 2020 Ing. Laszakovits
Baumpflegekurs 2020

Die Kompetenz und das große Engagement von Herrn Laszakovits hat wieder einmal für reges Interesse an den Baumschnittmöglichkeiten gesorgt. Auch erfahrene „Baumschneider/ innen“ waren beim Kurs dabei und auch sie konnten etwas dazu lernen.

Vermittelt wurde heuer grundlegendes Wissen über Technik und Ziele des Obstbaumschnitts, sowie Grundlagen zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen an Obstbäumen im Jahresverlauf.

Anhand von zwei Bäumen im Kantorgarten zeigte Ing. Laszakovits, wie dieses theoretische Wissen praktisch angewendet wird.  Er führte, unter Berücksichtigung des Kronenaufbaus und der Wuchsgesetze, Schnitt- maßnahmen durch und viele Teilnehmerfragen wurden beantwortet – hier gelangen Sie zu unseren Fotos.

Drei Stunden waren leider wieder einmal viel zu kurz. Daher wurde gleich ein nächster Termin – Samstag, 4. April 2020 – vereinbart. Im April wird Ing. Laszakovits einen Fachvortrag zum Thema „Pflanzenschutz im Garten“ halten.

VS Wulkaprodersdorf 2019 – Baumschnitt der Gemeinde

Beim Kurs kamen auch die Pflegemaßnahmen der gemeindeeigenen Bäume im Ortsgebiet von Wulkaprodersdorf zur Sprache. Der Vergleich mit dem Beispiel von Ing. Laszakovits zeigte auf, dass dabei großer Handlungsbedarf besteht.

Der Baum im Hof in der Volksschule Wulkaprodersdorf (ein roter Maulbeerbaum) spricht als Negativbeispiel für sich. So wie der Baum aussieht, wird er wohl auch im kommenden Sommer keinen Schatten spenden (lesen Sie dazu unseren Beitrag „Radikalschnitt“).

Als Begründung für diese ‚Baumschnitt-Aktion‘ war von Seiten der Gemeindearbeiter zu erfahren, dass der  Baum rote Früchte trägt. Die Kinder steigen darauf herum und gehen dann, ohne ihre Schuhe auszuziehen, in die Schule. Bereits um 9 Uhr in der Früh wäre dann der Boden der ganzen Schule mit roten Flecken verschmutzt.

UDW Meinung: Ein Maulbeerbaum hat eben manchmal rote Früchte (sofern es keiner mit weißen Beeren ist). Diese Früchte trägt er genau zwei Wochen im Jahr. Den Schatten spendet er aber mindestens 5-6 Monate.
Da dieser Baum im gesamten Hof der Schule der einzige Schattenspender ist, hätte man sich für diese 2-3 Wochen für unsere Schulkinder eine  andere Lösung überlegen können – z.B ein Netz drunter spannen …

Die Obfrau des Umweltausschusses machte daher im Anschluss an den Kurs dem Bürgermeister den Vorschlag, dass die Gemeindearbeiter ihre Kenntnisse im ‚Bäume schneiden‘ verbessern  könnten, wenn sie unter der fachlichen Leitung von Herrn Laszakovits eingeschult werden.

 

erstellt von: Grete Krojer, Wolfgang Reisner                                     Aufrufe bisher: [wpstatistics stat=pagevisits time=total id=8575]