AUS für A3 Verlängerung

AUS FÜR DEN WEITERBAU DER A3 – Ein Etappensieg nach 20 Jahren

Foto: Der Standard, APA/Roland Schlager

Die umstrittene Verlängerung der Südostautobahn (A3) bis zur Grenze bei Klingenbach wird nicht durchgeführt.“ Zu diesem Schluss sei man im Zuge der Evaluierung des Asfinag-Bauprogramms gekommen, teilte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag mit. (Der Standard, 9.8.2021)

Das Projekt wird aufgrund der Auswirkungen auf Boden und Klima nicht umgesetzt. Bei der A3-Verlängerung würden rund 60 Hektar Boden versiegelt, die Folgen für Boden und Klima wären „dramatisch“, betonte Gewessler. Außerdem würde eine Realisierung des Vorhabens einen Anstieg beim Verkehr, insbesondere beim Transitverkehr aus dem Ausland, bedeuten. Das wiederum würde zu einer starken Belastung für die Bevölkerung durch Lärm und schlechte Luft führen.

Das Projekt, für das vor rund 20 Jahren die Planungen aufgenommen wurden, ist auch im Burgenland umstritten. 2018 forderte der Landtag (auf Initiative der Grünen) den Bund dazu auf, es nicht weiterzuverfolgen (wir berichteten). 2020 erneuerte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die Forderung (wir berichteten).

Gewessler in ihrer Presseaussendung: „Diesem Anliegen kommen wir jetzt nach. Die Asfinang wird die A3 im Bauprogramm der Zukunft nicht länger verfolgen. Stattdessen werden wir mit dem Land Burgenland rasch bessere Alternativen suchen“. Eine Arbeitsgruppe soll Alternativen erarbeiten, wie etwa eine Verbesserung des Öffi-Angebotes und gezieltes Ausbauen im niederrangigen Straßennetz.

BIG A3

Die BIG A3 – an der UDW Mitglieder maßgebend mitarbeiten – kämpft seit fast 20 Jahren gegen den Weiterbau der A3. Gleichzeitig werden durch die Bürgerinitiative sinnvolle Entlastungsmaßnahmen für die Anrainergemeinden im  Grenzgebiet angeregt.

Gerade entlang der Transit- und Einzugsroute: Klingenbach, Siegendorf, Zagersdorf, Wulkaprodersdorf ..  ist diese Entlastung besonders wichtig. Denn in Ungarn gehen die Baumaßnahmen der M85 in Richtung österreichische Grenze gehen ungebremst weiter und werden die Region bald mit neuem Verkehrsaufkommen belasten.

 

Dazu unsere UDW Umweltgemeinderätin Grete Krojer:

Nun stehen wir vor einem Etappensieg. Die Autobahn wird nicht verlängert und der Transitverkehr bleibt uns erspart.

Dennoch leidet die Bevölkerung besonders in Wulkaprodersdorf an der bereits bestehenden Verkehrsbelastung. So könnte z.B. die Wienerstraße durch eine Verlagerung der B16 auf den Autobahnzubringer vom Verkehr entlastet werden. Dazu gibt es bereits mehrere Lösungsvarianten.

Um  mehr gegen den Klimawandel zu tun werden in Zukunft weitere Schritte  notwendig sein. Dies erfordert aber, dass immer mehr Menschen wirklich bereit sind selbst aktiv mitzuwirken. Und dazu zählt auch, dass der Autoverkehr insgesamt nicht wächst, sondern reduziert wird.

Denn Verkehrsexperten kommen immer wieder zu folgenden  Forschungsergebnissen:

„Mehr Straßen ziehen mehr Verkehr an!     

Mehr Straßen bringen längerfristig keine Entlastung!

Mehr Straßen fördern und beschleunigen weitere Belastungen!“

 

 

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Veranstaltung der BIG A3 zum Thema ‚Mobil ohne Autobahn‘

Bericht über die Veranstaltung der BIG A3 zum Thema „Mobil ohne Autobahn“ mit dem Verkehrsexperten der Technischen Universität Dr. Harald Frey.

Die Bürgerinitiative gegen die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf bis Klingenbach (BIG A3) hat zu diesem Thema nach Wulkaprodersdorf eingeladen. Dr. Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, informierte über die dramatischen Folgen einer möglichen Autobahnverlängerung. Mehr als 200 Menschen waren gekommen, darunter auch die Bürgermeister von Wulkaprodersdorf, Siegendorf und Klingenbach.

Dr. Harald Frey, Verkehrsexperte der TU Wien, erklärte in seinem wissenschaftlichen Vortrag die Auswirkungen der A3 Verlängerung und des Baus der Autobahn M85 in Ungarn. Anhand seiner Studien belegte er, dass mehr Straßen vor allem mehr Autos anziehen. Im Fall der A3 Verlängerung erwartet der Verkehrsexperte, dass zusätzlich etwa die Hälfte des internationalen A4-Schwerverkehrs auf die A3 wandert und damit Folgewirkungen für die S31 und die S4 entstehen. Gesamt rechnet er mit einer Verdoppelung des Verkehrs auf der A3. Eine Verbesserung der Verkehrssituation im Burgenland bzw. eine Entlastung der burgenländischen Pendler sieht er dadurch nicht. Die gesamten Unterlagen zum Vortrag finden Sie auf der Seite der BIG A3 unter: „Päsentation“.

Ein Lückenschluss würde bedeuten
• mehr Verkehr und keine Verkehrsentlastung
• Ost -West Transitroute
• Entwertung der Grundstücke
• Zerstörung von verfügbarem und fruchtbarem Ackerland
• Keinen wirtschaftlichen Vorteil
• Zerstörung von Lebens-, Wirtschafts-, Erholungsräume
• Verschlechterung der Lebensqualität und Gefährdung der Gesundheit

Dr. Frey plädierte für den Ausbau der Schiene:

Dr. Frey am 14. Jänner 2020 in Wulkaprodersdorf

„Der Fokus in der Verkehrsentwicklung muss eindeutig auf dem öffentlichen Verkehr liegen. 2 Milliarden Euro im Burgenland in den Straßenausbau zu investieren und nur 120 Millionen EUR in den Öffentlichen Verkehr ist der falsche Weg“.

Im Mobilitätsbereich gibt es zwar keine „Entweder – Oder-Strategie“ aber sehr wohl beim Einsatz der begrenzten Mittel. Entweder man baut den Individualverkehr aus – was im Burgenland seit 100 Jahren geschieht – oder man baut den Öffentlichen Verkehr aus. Beides gleichzeitig geht nicht, weil es nicht leistbar ist und der ÖV dabei immer im Nachteil ist.

Dem Wunsch durch den A3 Ausbau die Region wirtschaftlich zu stärken hält er entgegen: „Autos sind ein schlechtes Geschäft für die Gemeinde: Sie verursachen Kosten, laden aber dazu ein, das Geld woanders auszugeben. Die Allgemeinheit zahlt, damit Gewinne in den Zentren gemacht werden.“

„Viele negative Beispiele zeigen uns heute was der weitere Bau von Schnellstraßen und Autobahnen für eine Region bedeutet.“
• Kaufkraftverluste an die Zentren zuerst entlang der Autobahnen und Schnellstraßen
• Zwang zum Auspendeln
• Zwang zum Autofahren
• Geld der Bürger fließt immer mehr in die Konzernkassen
• Lokale Wirtschaftskreisläufe werden schwächer
• Gemeinden verarmen und werden noch mehr erpressbar
• Bezug zur Heimatgemeinde geht verloren
• Zerstörung der lokalen Kultur

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020

Dr. Frey auf die Frage eines Teilnehmers wie die A3-Verlängerung zu verhindern ist:
„Nur wenn die Verlängerung der A3 von Wulkaprodersdorf nach Klingenbach aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen wird, kann die Bevölkerung die Rechtssicherheit haben, dass sie nicht kommt.“

Die A3-Verlängerung ist auf Wunsch der burgenländischen Landesregierung und des Landtags 2002 in das Bundesstraßengesetz aufgenommen worden. Daher könnten gerade diese durch einen entsprechenden Beschluss die Herausnahme der Verlängerung vom Nationalrat fordern.

Bemerkung der BIG A3: Das haben die Landespolitiker/innen bis heute nicht gemacht.

Veranstaltung der BIG A3 am 14. Jänner 2020 mit dem Verkehrsexperten der TU Wien Dr. Harald Frey

 

 

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A3-Verlängerung oder ‚Mobil ohne Autobahn‘?

Ende 2020 soll die Umfahrung Sopron der ungarischen Autobahn M85 bis Fertörakosz fertiggestellt sein. Dann wird der Abschnitt Richtung Grenze gebaut und abgeschlossen. Wie das Bundesministerium für Verkehr bekannt gibt wird die Anschlussstelle bei Klingenbach sein: Stau im ungarischen Eck, derstandard.at, 17.10. Die Stellungnahmen der burgenländischen Landespolitiker zur A3-Verlängerung und dem Thema Verkehr konnten Sie in unserem letzten Artikel lesen.

Die Fertigstellung der M85 bis zur Grenze soll nach neuesten ungarischen Angaben voraussichtlich 2023 – 2024 sein. Die Anrainergemeinden an der Verbindungsstrecke zwischen Wulkaprodersdorf und Klingenbach befürchten damit einen drastischen Anstieg des Straßenverkehrs.

Besorgte Anrainer an der Verbindungsstrecke haben in den letzten Wochen wieder ihren Kampf gegen die A3 Verlängerung aufgenommen. Die Bürgerinitiativen kämpfen bereits seit über 17 Jahren gegen die A3-Verlängerung. Doch was bleiben ihnen für Alternativen? Ist ihr Widerstand nicht eigentlich kontraproduktiv? Eine Leserin des Standard Was hat die A3 für einen Sinn, wenn sie vor Wulkaprodersdorf endet…. Mit dem Zug zu fahren funktioniert halt nur mangelhaft, da hat man mit dem Ausbau in Österreich viel zu lange gewartet…..und eine Anmerkung darauf „absichtlich…“

 

Befürchtete Auswirkungen der A3-Verlängerung

Hochrangige Straßen sind nach Ansicht vieler Wissenschafter nicht geeignet Verkehr zu reduzieren – sie ziehen Verkehr an und erreichen somit langfristig das Gegenteil. Interessant in diesem Zusammenhang ist folgende Veröffentlichung zum Verkehrsaufkommen im Burgenland 2018, kurier.at, April 2019 und den 32 meist befahrenen burgenländischen Straßen im Burgenland.

Dabei kann man bereits jetzt erkennen: Ein ganzes Bündel von Verkehrsschwerpunkten umgibt den Verkehrsknoten Wulkaprodersdorf. Alleine auf der S31 bei Wulkaprodersdorf zählt die Asfinag 9,3 Millionen Fahrzeuge im Jahr und die S31 ist nur ein hotspot in diesem Gebiet (A3 Zubringer, B50 Nord-Süd, B16 die ungarische Pendlerroute nach Wien ua.)  Hier gelangen Sie zur Auswahl der Straßen hotspots im Burgenland.

(c) kurier 19.4.2019

 

Auswirkung hochrangiger Straßen auf die Umgebung

Welche CO2 Belastung der Straßenverkehr bewirkt  konnte man der Wiener Zeitung am 2.12.2019 entnehmen: Verkehr im Burgenland hat höchsten CO²-Ausstoß pro Kopf. In Österreich entfallen auf den Verkehr ein Drittel aller Treibhausgas-Emissionen. Der VCÖ hat Daten des Umweltbundesamtes bezogen auf 2017 ausgewertet. Dabei hält das Burgenland die Spitzenposition beim CO2-Ausstoß pro Kopf (im Verkehr) mit 3,21 Tonnen pro Jahr (Wien, Vbg 1,77 Tonnen).

 

(c) Wiener Zeitung, Klimabilanz – Daten: Umweltbundesamt, VCÖ
Wulkaprodersdorf bei Inversionswetterlage

Aufgrund der geografischen Lage von Wulkaprodersdorf machen sich diese Auswirkungen für die Ortschaft besonders negativ bemerkbar. Bei Inversionswetterlagen bleiben Smog und schädliche Abgase besonders lange über dem Ort hängen.

 

 

Alternativen – Mobil ohne Autobahn

Die unterschiedlichen Interessen bei der A3-Verlängerung sind ein Spiegel für die Zerrissenheit der Verkehrsplanung im Burgenland. Die Pendler,  die Wirtschaftstreibenden, die Tourismusbetriebe stehen eher auf der Seite der Befürworter der Verlängerunfg, die Anrainer und deren Gemeinden eher auf der Seite der Gegner.

Eine Lösung erfordert die Bereitschaft zum „anders Denken„. Die Plattform der Bürgerinitiativen gegen den Weiterbau der A3 versucht gemeinsam mit Verkehrsexperten diesen Weg und lädt in den Anrainergemeinden die Bevölkerung zu Diskussionsabenden ein.

in der Mehrzweckhalle, Wulkaprodersdorf
Dienstag, 14. Jänner 2020, 19.00 Uhr

 

Gerade im Burgenland ist die Abhängigkeit vom Auto besonders hoch. Die Ursachen liegen in der Zersiedlung unserer Orte, am hohen Anteil unserer  Pendler und natürlich auch am fehlenden Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Leider zeigen die Werte der Entwicklung des Burgenlandes in die falsche Richtung.

 

Nur ein ganzes Bündel an Maßnahmen kann diese Entwicklung verändern:

  • Raumplanung – „Stopp der Zersiedlung“, hin zu kurzen Wegen,
  • Verkehrsplanung – „Schienen in die Zukunft“, drastische Erhöhung der Schieneninfrastruktur, Bewusstseinsbildung …
  • Wirtschaftsinitiativen – Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen, „Die Jugend bleibt im Burgenland“,  Innovations- und Leitprojekte
  • Regionalförderung- „Kampf den aussterbenden Orten“, Stärkung der Regionen,
  • um nur einige zu nennen.

 

Zitat DI.Dr. Frey:
„Verkehr entsteht dort, wo etwas verkehrt steht!“.

Die Verkehrsmittelwahl und das Verkehrsaufkommen werden maßgeblich durch Raumplanung und Siedlungsentwicklung bestimmt. Viele der heute offensichtlichen „Verkehrsprobleme“ sind Symptome, deren Ursache auf die Raumplanung der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen ist. Eine flächensparende und verkehrsminimierende Raumordnung fördert deshalb eine kompakte, an den Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs orientierte Siedlungsentwicklung.

 

 

Tipp:
Wenn Sie dieses Thema interessiert filtern Sie unsere Beiträge unter Aktuell nach dem Schlagwort: „A3 Verlängerung“ oder „Verkehr“

 

 

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A3-Verlängerung und Zentralbahnhöfe – Themen im Landtagswahlkampf 2020

Verkehr als Thema im Burgenländischen Landtagswahlkampf 2020

Zwischen September und November 2019 präsentierten die Landtagsparteien ihre Ideen zum Thema Verkehr für die burgenländische Landtagswahl 2020: „Verkehr als zentrales Thema im Wahlkampf“ (bvz.at, 6.11)

  • Die SPÖ hebt die Maßnahmen der Regierungskoalition hervor: Sicherheitsausbau S31, LKW Fahrverbote (meinbezirk.at, 9.10) und andere. Gleichzeitig lässt Landeshauptmann Doskozil durch ein „Zukunftsprojekt -zwei zentrale Großbahnhöfe für das Burgenland“ aufhorchen.
  • Die ÖVP fordert leistbare Mobilität und möchte den öffentlichen Verkehr attraktiver gestalten: Gemeinde- und Regionalbusse, bessere Verbindungen nach Wien …„Burgenland Busse“ (orf.at, 15.11. ) und veranstaltet in verschiedenen Gemeinden Disskussionsabende unter dem Titel „Mobilitätskonferenz“.
  • Die Grünen stellen ihren Verkehrsentwicklungsplan 2020+ vor. Ein umfassendes Konzept, das vom Instituit für Verkehrswissenschaft der TU Wien im Auftrag ausgearbeitet wurde  „Schienen in die Zukunft legen“(bvz.at 18.9). Schwerpunkt liegt dabei auf einem Gesamtkonzept mit der Stärkung der Schiene und der Rücksicht auf die Mobilität des Einzelnen: „Verkehrswende“

 

Die Situation Anfang 2020

In Ungarn schreitet der Bau der Autobahn M85 voran und wird nach neuesten Angaben in 1-2 Jahren fertiggestellt Ungarn baut Anschluss bis Grenze, orf,at. Die Regierungspartei SPÖ beschwichtigt währenddessen die besorgten Gemeinden entlang der Verbindungsroute Wulkaprodersdorf bis Klingenbach: „Keine A3 Verlängerung solange nur eine einzige Anrainergemeinde dagegen ist„.

Trotzdem ist man nicht bereit, die Streichung der A3-Verlängerung aus dem Bundesstraßengesetz zu unterstützen.

(c) Landtagsdirektion, Burgenländischer Landtag Landtagssitzung 2019

Der Abgeordnete Geza Molnar beschreibt in der 50. Sitzung des Landtages die Linie der Regierungskoalition SPÖ/FPÖ zur A3 Verlängerung und die bisherigen Anträge der Opposition:

„Da haben wir einerseits die GRÜNEN, die das Projekt A3 per Antrag überhaupt und unwiderruflich aus dem Bundesstraßengesetz heraußen haben wollen, und dann haben wir andererseits die LBL (Anmerkung: sowie FPÖ Wirtschaftslandesrat Petschnig), die sich dezidiert für die rasche Verwirklichung der Verlängerung bis zur Staatsgrenze ausspechen……
Ja, es stimmt, eine allfällige Verlängerung würde nicht für weniger Verkehr sorgen, wobei man allerdings dazu sagen muss, dass es ein Gesamtverkehrsaufkommen gibt. Es sind ja auch die Bezirke Oberpullendorf und Neusiedl betroffen. Es geht vielmehr um die Frage, wo leiten wir den Verkehr durch?

Daher haben wir uns als Koalitionspartner schon vor mehr als einem Jahr darauf verständigt, das Projekt nicht gegen den Willen der Gemeinden zu unterstützen….Wir werden uns also nicht der Beschlussformel der LBL anschließen, aber wir schließen uns auch nicht dem Wunsch der GRÜNEN an…..

Der Verkehr wird mehr werden, ob es uns passt oder nicht…….. und genau jene Kommunalpolitiker und genau jene Anrainer,.. (Anmerkung: die Gegner der A3 Verlängerung), werden in ein paar Jahren wieder im Landhaus stehen, nach dem Anschluss der Ungarn an die Staatsgrenze, und dringend um eine straßenbauliche Entlastung ihrer Gemeinden bitten, weil sie im Verkehr ersticken.

Im Landtag reichen die Meinungen zur A3 Verlängerung also von einer raschen Umsetzung der Verlängerung (LBL und Teile der FPÖ) bis zu einer grundsätzlichen Ablehnung (Grüne).

Autobahn in Ungarn, Bauabschnitte

 

Die Argumente für und gegen die A3 Verlängerung sind:

  • PRO Die dringend erforderliche Verbesserung der Verkehrsituation für den Landessüden und die für den Wirtschaftsstandort Burgenland wichtige Einbindung großer Wirtschaftsmärkte im Osten durch den Anschluss an ein hochrangiges Straßennetz.
  • KONTRA Durch diese attraktive  Ost-West Verbindung wird zusätzlicher Verkehr in unsere Region gezogen. Gerade der Transit- und Schwerverkehr aus dem Osten wird diese Verbindung nutzen und die Nachteile den Nutzen weit überwiegen.

Nachdem die Grünen mit ihrem Antrag zur Streichung der A3 Verlängerung aus dem Bundesstraßengesetz im Landtag keinen Erfolg hatten, schlossen sie vor Weihnachten einen Kompromiss mit der türkisen ÖVP: Burgenändische Nationalräte der ÖVP und GRÜNEN brachten einen gemeinsamen Entschließungsantrag zur Prüfung der Auswirkungen des A3-Ausbaus (durch das BMVIT) im Nationalrat ein.

 

(c) BIG A3, stopp-verlaengerung-a3.at

Besorgte Anrainergemeinden haben in den letzten Wochen wieder ihren Kampf gegen die A3 Verlängerung aufgenommen. Diese Bürgerinitiativen kämpfen seit über 17 Jahren gegen die A3-Verlängerung und haben sich in der BIG-A3 Bürgerinitiative gegen den Weiterbau der A3 zusammengeschlossen.

Bis vor eineinhalb Jahren war es ruhig um die A3-Verlängerung, da die Asfinag aufgrund des Widerstandes der Bevölkerung das Projekt auf Eis gelegt hat.Durch die Fertigstellung der Autobahn in Ungarn wird die Entscheidung ob die A3-Verlängerung gebaut oder einer Alternative weichen soll wohl nicht mehr lange zu verschieben sein.

Lesen sie in unserem nächsten Artikel über die befürchteten Auswirkungen der A3-Verlängerung und eventuelle Alternativen.

 

 

 

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Zentralbahnhof Großhöflein-Müllendorf?

Im Burgenland ist Landtags-Wahlkampf und die Parteien haben den Verkehr als ein wichtiges – die Wähler bewegendes – Thema  entdeckt. Die SPÖ möchte das Verkehrsproblem mit einem Maßnahmenbündel lösen – die Bahn mit zwei Zentralbahnhöfen stärken, Mikro ÖV (Öffentlicher Verkehr) einführen, Sicherheitsausbauten umsetzen. Die ÖVP setzt hingegen auf ein Mobilitäts-Konzept mit dem Schwerpunkt „leistbare und attraktive Angebote für individuelle Personenmobilität“.  Während der letzten Jahre des Rot-Blauen Landtages waren die Ideen und Vorschläge zum Thema Verkehr eher dünn gesät. Dafür werden die Wähler im Wahlkampf mit einer Vielzahl neuer Ideen und Projekten von den Politikern überrascht.

Bereits im Juni hat Landeshauptmann Doskozil in einer Podiumsdiskussion mit der Idee von zwei Zentralbahnhöfen für das Burgenland aufhorchen lassen –  Zwei Zentralbahnhöfe für das Burgenland wir haben berichtet, Juni 2019.

In den letzten Wochen wurden diese Vorstellungen konkreter.  Gleichzeitig entstand  Verunsicherung bei den betroffenen Gemeinden und Kritik der ÖVP an den SPÖ Vorschlägen. Zuletzt machten die betroffenen Großhöfleiner bei einer durch die ÖVP-Großhöflein  veranstalteten Diskussion ihrem Ärger Luft.

Eine Übersicht der intessantesten Medienbeiträge zu diesem Thema:

Bahnhof-Streit eskaliert – bvz Ausgabe 48/2019, 27.11.
Zentralbahnhof sorgt für Verunsicherung – meinbezirk.at, 22.11
SPÖ und ÖVP uneins über Großbahnhof Großhöflein-Müllendorf – bvz.at, 22.11
Großhöflein als Zentralbahnhof im Gespräch – orf.at, 19.11
Bahnhof im Nordburgenland wird konkret(er) – kurier.at, 19.11
Hauptbahnhof für Pendler im Landesnorden – krone.at, 16.11
Zentralbahnhof in Großhöflein – meinbezirk.at, 14.11

 

Einig sind sich die Parteien bei den großen Zielen rund um das Thema Verkehr: Stärkung der Bahn, Verbesserung der Verbindung nach Wien, Förderung des öffentlichen Verkehrs, Verlagerung des Personen und Gütertransports – weg von der Straße hin zur Schiene, mehr Regionalbusse, ua.

Anstatt jedoch über die Projekte rechtzeitig im Landtag zu beraten, vorab mit der betroffenen Bevölkerung zu sprechen und gemeinsam einen vertretbaren Weg für alle Burgenländer zu finden, wird gestritten und es werden laufend neue Vorschläge präsentiert. Der Journalist einer Regionalzeitung bringt es in seinem online Kommentar auf den Punkt: Politik der NichtKommunikation – bvz.at, 27.11.

Beispiel Zentralbahnhof Nord: Es ist zu verstehen, dass die Meinung der Betroffenen dazu unterschiedlich und zwiespältig sind.  Während man in Wulkaprodersdorf Hoffnung schöpft, dass mit dem Zentralbahnhof Großhöflein die Bahnschleife Wulkaprodersdorf vom Tisch ist, sorgen sich Großhöflein und Müllendorf über eine neue Lärmquelle.

Demo gegen die Bahnschleife Wulkaprodersdorf 5.2.2018

Beispiel A3-Verlängerung: Während der Landessüden den Ausbau der A3-Verlängerung als Erleichterung der Pendler begrüßt, befürchten die Anrainergemeinden im Bezirk Eisenstadt eine Transithölle.

Beruhigt werden die Anrainer und Bürgerinitiativen, die gegen solche Großprojekte protestieren, mit der Zusicherung der SPÖ Landespolitiker: „Kein großes Verkehrsprojekt ohne Zustimmung der Gemeinden!„. Doch was ist davon zu halten, wenn es aufgrund der vergeudeten Zeit keine Alternativlösungen mehr gibt? Dann, wenn die ungarische Autobahn M85 bis Klingenbach fertig ist, wenn die S31 und A4 Ausbauten immer mehr Verkehr mit sich bringen? Dann, wenn für alternative Lösungen kein Geld mehr vorhanden ist? Lesen Sie mehr dazu in unserem nächsten Beitrag zur Verlängerung der A3.

 

 

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